Biohacking fürs Gehirn: Schneller und besser denken. Konzentrierter arbeiten. Krankheiten vorbeugen.
Für immer schlau! Neurowissenschaftlerin Dr. Kristen Willeumier und ihr Buch BIOHACKING FÜRS GEHIRN
Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen ab 70 oft glücklicher sind als mit 20 und Piloten ihre Bestleistung nachweislich mit 60 Jahren erreichen. Woran liegt das? Die Neurowissenschaftlerin Dr. Kristen Willeumier ist den Ursachen nachgegangen und stellt in ihrem Buch BIOHACKING FÜRS GEHIRN überraschende Lösungen für die lebenslange geistige Fitness vor. „Biohacking“ heißt der Gesundheitstrend, durch tägliche Selbstoptimierung der eigenen Lebensgewohnheiten und Ernährung sowie mit Brain-Workouts und Entspannungstechniken etwas Gutes für die eigene kognitive Gesundheit zu tun. Willeumier erarbeitete in ihrer Praxis mit Sportlern der National Football League ein Gesundheitsprogramm fürs Gehirn, von dem inzwischen nicht nur Menschen nach Hirnverletzungen profitieren.
Das menschliche Gehirn kann man ohne Übertreibung als das wohl komplexeste Organ im uns bekannten Universum bezeichnen. Es lernt bis ins hohe Alter dazu und bildet immer neue neuronale Verbindungen, die uns schlauer und sogar glücklicher machen. Stress, schlechte Ernährung, zu wenig Wasser und mangelnde Bewegung sind die geheimen Intelligenz-Killer. Sie sind Ursache für emotionale Krisen, ja sogar schwere neurodegenerative Erkrankungen. Dies weist Willeumier akribisch in ihrem neuen Buch BIOHACKING FÜRS GEHIRN nach. Und sie vermittelt gleichzeitig einen mehrstufigen positiven Ansatz, wie die Gesundheit des Gehirns und die eigenen Emotionen im Gleichgewicht bleiben.
Kristen Willeumier entführt ihre Leser in die faszinierende Welt unseres Gehirns und stellt die Hebel vor, an denen man mit ganz einfachen Mitteln ansetzt, um es langfristig leistungsfähig zu erhalten oder wieder zu heilen. Wissenschaftlich fundiert erläutert die Autorin, warum einfache Übungen, wie das Schreiben mit der linken Hand oder der Umweg ins Büro Schwung ins Hirn bringen oder Blaubeeren und dunkle Schokolade dem Ausbruch von Demenz und Alzheimer entgegenwirken können. Und: Ein Glas Wasser hilft tatsächlich gegen Übellaunigkeit. Ein Ernährungs- und Entspannungsplan sowie verblüffend einfache Brain-Workouts sorgen für eine bessere Durchblutung des Gehirns. Wer schneller und besser denken, konzentrierter arbeiten und Krankheiten vorbeugen will findet in diesem Buch die besten Ansätze für seine „grauen Zellen“.
Dr. Kristen Willeumiers Forschungsergebnisse basieren auf ihrer Arbeit mit Football-Profisportlern, die durch Verletzungen an Spätfolgen wie Unkonzentriertheit oder degenerativen neurologischen Erkrankungen litten. Untermauert von Fallstudien ist BIOHACKING FÜRS GEHIRN ein wertvoller Ratgeber, der Mut macht, die eigene geistige Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Ihr faktenbasierter Optimismus ist wunderbar ansteckend: „Wir können jedes Gehirn besser machen, unabhängig vom Alter. Und jetzt fangen wir sofort damit an“, so die Autorin.
Auszug aus der Leseprobe – Im Dienste Ihrer geistigen Gesundheit:
… Die 3 wichtigsten Methoden, um Ihr Gehirn zu verändern
1. Ja, Gehirnzellen können in jedem Alter wachsen
Tatsache ist: Wir verlieren jeden Tag Tausende Gehirnzellen – das ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Einige von uns verlieren mehr als andere, weil sie etwa zu viel Stress haben, Schwermetallen, Pestiziden oder anderen Umweltgiften in der Luft, im Wasser oder in Lebensmitteln ausgesetzt sind. Menschen mit einem Drogen- oder
Alkoholproblem, Menschen mit einer leichteren Verletzung des Gehirns, einem Schlaganfall oder einer Krankheit wie Parkinson oder Alzheimer können ebenfalls mehr Gehirnzellen verlieren.
Die gute Nachricht ist jedoch: Unser Gehirn enthält etwa 100 Milliarden Neuronen, und diese Gehirnzellen gehören zu den langlebigsten Zellen in unserem Körper. Die große Mehrzahl der Neuronen, mit denen wir geboren wurden und die sich während unserer Kindheit entwickeln, bleibt uns ein Leben lang erhalten. Deshalb ist es so wichtig für unser langfristiges kognitives Funktionieren, dass wir die Gesundheit dieser Zellen pflegen. Die allerbeste Nachricht kommt zum Schluss: Lange Zeit dachte man, Erwachsene könnten keine neuen Gehirnzellen bilden, aber das stimmt nicht.
Wir können in jedem Lebensalter neue Gehirnzellen wachsen lassen, auch noch mit 60, 70 oder 80 Jahren. Man spricht in diesem Zusammenhang von Neurogenese. Sie vollzieht sich in einem Bereich unseres Gehirns, der Hippocampus genannt wird, einem Bereich, der die Form eines Seepferdchens hat (daher der Name) und tief im Inneren des Gehirns liegt. Er spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf das Gedächtnis und die Fähigkeit, zu lernen.
Im Kapitel 2 dieses Buches werden Sie diesen Teil Ihres Gehirns noch besser kennenlernen.
Neurogenese oder neuronales Wachstum gelingt nicht nur bei Sportlern oder jungen Leuten, die ihre Gehirnfunktion optimieren wollen. Jüngere Studien zeigen, dass auch Menschen im Alter über 70, sogar über 90 Jahren noch das Zellwachstum im Gehirn anregen können, indem sie sich mehr bewegen, anders ernähren und ihren Umgang mit Stress, Schlafgewohnheiten und Nahrungsergänzungsmitteln verändern. Tatsächlich können ältere Menschen, selbst solche mit Alzheimer, genauso viele neue Gehirnzellen bilden wie jüngere.
Wer gesunde neue Zellen bildet, verbessert die Fähigkeit, all die Informationen zu aktivieren, zu verknüpfen und zu verarbeiten, die das Gehirn empfängt. Je mehr gesunde Zellen Sie haben, desto schneller und effektiver können Sie kluge Entscheidungen treffen, desto besser können Sie sich konzentrieren, Dinge im Gedächtnis behalten und sich jene höheren kognitiven Fähigkeiten erhalten, die für unser Verhalten wichtig sind. Der Tod von Gehirnzellen ist ein entscheidendes Merkmal der Gehirnalterung. Je besser Sie in der Lage sind, diesen Prozess zu verlangsamen oder umzukehren, indem das Wachstum von neuen Zellen unterstützt wird, desto jünger ist Ihr Gehirn.
Um es noch genauer zu sagen: Studien zeigen, dass neuronales Wachstum das Volumen und die Funktion des Hippocampus verbessert, sodass die Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit erhalten bleiben oder sogar ansteigen. Sobald sich neue Gehirnzellen bilden, kommen Sie auch besser mit Stress zurecht und können Stimmungsschwankungen leichter abfedern. Depressionen, Ängste oder gar eine posttraumatische Störung werden auf diese Weise abgemildert. Und auch wenn hier noch weitere Forschungsanstrengungen nötig sind, gibt es doch Hinweise darauf, dass das Wachstum neuer Gehirnzellen im Hippocampus auch dabei helfen könnte, den Verlauf von Krankheiten wie Alzheimer zu verlangsamen oder gar umzukehren.
Neurogenese und Neuroplastizität – eine Veränderung der Verbindungen zwischen Gehirnzellen, weil wir etwas Neues lernen – zeigen, dass unser Gehirn ein Leben lang zu Veränderungen in der Lage ist.
Das Wachstum neuer Gehirnzellen ist eine Möglichkeit, unser Gehirn umzugestalten, sodass wir bis zu unserem Lebensende in der Lage sind, unsere kognitiven Funktionen zu verbessern.
Manchmal geht es dabei um Details – nicht jede Art von Sport und Bewegung ist dazu geeignet, ein neuronales Wachstum anzuregen. Und wie beim Auto geht es auch um eine gewisse Regelmäßigkeit, ums „Dranbleiben“. Sie macht den Unterschied aus zwischen einem Gehirn, das mehr schlecht als recht funktioniert, und einem glänzenden
Werkzeug, das wie neu aussieht.
2. Warum eine gute Durchblutung Ihres Gehirns so wichtig ist
Ich gebe zu, dieser Satz klingt nicht nach Neurowissenschaft, aber die Forschung zeigt uns nun mal, dass eine bessere Durchblutung des Gehirns absolut notwendig ist, um eine optimale kognitive Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen.
Wenn Sie finden, dass das einfach klingt, haben Sie recht. Nur leider heißt „einfach“ nicht, dass an diesem Punkt alles in Ordnung wäre. Tatsächlich ist das Gehirn der meisten Menschen nicht optimal durchblutet.
Um den Grund dafür zu verstehen, müssen wir uns zwei Komponenten der Gehirngesundheit ansehen. Zum einen braucht unser Gehirn einen kräftigen, stetigen Blutdurchfluss, um richtig zu funktionieren.
Zum zweiten wirken sich viele Faktoren unseres modernen Lebensstils negativ auf diesen Blutdurchfluss aus, ohne Symptome oder Probleme hervorzurufen – bis es irgendwann zu spät ist.
Unser Gehirn macht nur 2 Prozent des Körpergewichts aus, verbraucht aber 15 bis 20 Prozent der Blutversorgung. Unser Körper würde sogar die Versorgung anderer Organe stoppen, damit genug sauerstoff- und nährstoffreiches Blut die Schaltzentrale in unserem Kopf erreicht.
Das Gehirn verbraucht auch drei Mal so viel Sauerstoff wie die Muskeln. Dieser Sauerstoff wird durch das Blut transportiert. Nur wenn genug davon vorhanden ist, können unsere Gehirnzellen arbeiten und Signale richtig weitergeben. Ohne eine gute Durchblutung sterben sie ab. …
Details zum Buch
Biohacking fürs Gehirn: Schneller und besser denken. Konzentrierter arbeiten. Krankheiten vorbeugen.
von Dr. Kristen Willeumier
Taschenbuch : 252 Seiten
Herausgeber : millemari.; 1. Edition (30. Januar 2021)
Sprache : Deutsch
ISBN-10 : 3967060322
ISBN-13 : 978-3967060324
Über die Autorin Dr. Kristen Willeumier
Dr. Kristen Willeumier ist eine renommierte Neurowissenschaftlerin mit umfassender Forschungsexpertise in den Bereichen Gehirnfunktion, -Verletzungen und -Störungen. Dr. Willeumier hat einen BA-Abschluss in Psychologie vom Boston College und einen Abschluss in physiologischer Wissenschaft und Neurobiologie sowie einen Abschluss in Neurobiologie von der University of California, Los Angeles.
Als Post-Doc in der Abteilung für Neurologie am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles setzte sie ihre Arbeit auf dem Gebiet der neurodegenerativen Erkrankungen fort, wobei sie sich auf die molekularen Mechanismen der Parkinson-Krankheit konzentrierte. Zuletzt war Dr. Willeumier als Direktorin für Neuroimaging und klinische Forschung für die Amen-Kliniken tätig, wo sie die Bemühungen leitete, bildgebende Technologien zu nutzen, um die neurobiologischen Probleme besser zu verstehen, die psychiatrischen Störungen zugrunde liegen. In dieser Funktion überwachte sie eine Reihe von bahnbrechenden Studien, darunter vor allem eine klinische Forschungsstudie, die die langfristigen Auswirkungen von wiederholten Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen bei Spielern der National Football League (NFL) untersuchte.
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