Der Wald birgt viele Geheimnisse – so nutzt du sie für deine Selbstfindung

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Wald-Geheimnisse-Selbstfindung-treeDer Wald birgt viele Geheimnisse – so nutzt du sie für deine Selbstfindung

Schon seit einigen Jahren habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, morgens eine Runde im Wald zu drehen – früher völlig undenkbar. Ich hatte keine Zeit, Lust, Gelegenheit ja vielleicht sogar Angst, mich als Frau alleine in den Wäldern herumzutreiben.
Zudem wohnten wir in der Innenstadt, die Hauptverkehrsstraße direkt vor der Nase.
Als wir uns jedoch anders entschieden und von der Stadt aufs Land zogen, änderte sich das schlagartig.

Seitdem ich das mache, habe ich einige Veränderungen an mir bemerkt, ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass der Wald mich mit sanften Mitteln zu einer neuen Person geformt hat. Einer Person, die deutlich entspannter durchs Leben geht, freudiger, bewusster und – für meine Arbeit ganz wichtig – gefüllt mit vielen kreativen Inspirationen.

Doch nicht nur mir geht das so, auch die Wissenschaft hat das erkannt. Genauso entdecken erfreulicherweise immer mehr Menschen die Kraft der Natur und nutzen sie für sich. Sie sehnen sich offensichtlich genauso wie ich danach, dem hektischen Treiben des modernen Alltags zu entfliehen und alleine zu sein – ungeachtet von Leistungsansprüchen oder den Widrigkeiten so manch zwischenmenschlicher Beziehungen.

Wie speziell der Wald dir mit seinen kostbaren Geheimnissen dabei helfen kann, dich selbst zu finden und ein authentischeres Leben zu führen, möchte ich dir heute gerne zeigen.

Geheimnis Nr. 1: Der Wald stärkt deine Inspiration

Schon Bernhard von Clairvaux, ein französischer Theologe, sagte: „Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern. Bäume und Steine werden dich Dinge lehren, die dir kein Mensch sagen kann.“
Diese Einschätzung ist meiner Meinung nach richtig. Wenn du aufmerksam und mit wachem Geist durch die Wälder ziehst, wirst du staunen, was dir so alles in den Sinn kommt. Dabei ist es, als würde sich mit dem Betreten der Natur in deinem Kopf eine imaginäre Schleuse öffnen.

Plötzlich fließen Ideen, Gedanken, Sehnsüchte in deinen Geist, welche für dein Leben nützlich sein können.

Ich beispielsweise war lange im falschen Beruf tätig, versuchte aber, mich so gut es geht anzupassen. Leider verleugnete ich mich dadurch selbst und wurde mit der Zeit immer unglücklicher.

Erst die Aufenthalte in der Natur und die damit verbundenen kreativen Impulse schafften die Basis für eine neue berufliche Tätigkeit. Plötzlich eröffneten sich Möglichkeiten, die vorher nicht dagewesen waren. Die Frage „Was wäre, wenn….“ war plötzlich nicht länger eine theoretische Fiktion, sondern gelebte Realität.
Das alles und noch viel mehr ermöglicht der Aufenthalt in der Natur – hier werden Ideen geboren, die Großes schaffen und (im besten Fall) eine Veränderung bewirken, die es in sich hat.

Geheimnis Nr. 2: Der Wald wirkt sich positiv auf deinen Körper und die Seele aus

Im Wald zu sein, macht glücklich – so belegen es zahlreiche Studien. Kein Wunder, denn ein Aufenthalt dort birgt viele positive Effekte. Einige davon möchte ich dir gerne aufzählen (Quelle: „Besser als Wellness“, Peter Wohlleben, gefunden in GEO Wohllebens Welt, Ausgabe Frühjahr 2019, S. 35 – 44):

  • Der Blutdruck sinkt
  • Das Herz schlägt ruhiger
  • Die Anzahl der Stresshormone im Organismus nimmt ab
  • Das Immunsystem wird gestärkt
  • Die Psyche entspannt sich

Das führt dazu, dass Waldbesucher sich glücklich fühlen und mehr oder weniger sofort zur Ruhe kommen, wenn sie sich auf ihre natürliche Umgebung einlassen. Auch ich kann das bestätigen. Seitdem ich bei Wind und Wetter Spaziergänge unternehme, bin ich viel weniger krank und fühle mich insgesamt positiver, energiegeladener und fitter. Da macht es auch nichts, wenn mich mal ein Regenschauer erwischt und für eine unerwartete Abkühlung sorgt.

Geheimnis Nr. 3: Der Wald lehrt dich Achtsamkeit

Oft sind wir im Alltag von zu vielen Reizen überflutet. Das führt zu Stress und setzt uns unter Druck. Ein regelmäßiger Aufenthalt im Wald kann dem entgegenwirken – sofern du einfach nur dort bist, ohne irgendetwas erreichen zu wollen. Hier geht es nicht darum, irgendetwas darzustellen oder beweisen zu wollen.

Hier geht um das Sein. Das Wahrnehmen. Das Empfinden.
Das Staunen über das, was dort an Schätzen zu finden ist. Sei ein Forscher, ein Entdecker, ein „Im-Moment-Leber“ und du wirst sehen, dass dein mitunter sehr lebhafter Geist zur Ruhe kommt. Vielleicht setzt du dich ja unter einen Baum und wartest einfach ab, was passiert. Möglicherweise hüpft ja ein Eichhörnchen an dir vorbei, kräht ein Eichelhäher weit oben in den Baumkronen, erlebst du das Gewusel der Ameisen zu deinen Füßen oder du erfühlst mit deinen Händen eine Kerbe im Baumstamm hinter dir.

Eigentlich ist es völlig egal, was du machst oder worauf du dich konzentrierst – mit Sicherheit aber wirst du feststellen, dass es unglaublich bereichernd sein kann, nur im Hier und Jetzt zu sein und mit allen Sinnen wach.

Ein paar Fragen, die dieses Gegenwartsgefühl noch verstärken können:

  • Was sehe ich?
  • Was höre ich?
  • Was fühle ich?
  • Was schmecke ich?
  • Was rieche ich?

Auch ich kann meinen Geist zur Ruhe bringen, wenn ich mich beim Gehen auf meine Fußsohlen konzentriere und ganz bewusst einen Schritt nach dem anderen tue. Natürlich komme ich dann langsamer voran, jedoch führt es dazu, dass ich ruhiger werde und wieder in meine Mitte komme – ein Tausch, den ich dafür immer wieder gerne wage.

Geheimnis Nr. 4: Der Wald ist Sinnbild für dein Leben

Für viele Menschen stellt die Natur mit ihren Jahreszeiten ein Sinnbild für das Leben dar. Besonders in den Wäldern ist das sehr schön zu erkennen. Im Frühling, wenn das erste Grün aus den Ästen spitzt, gehen viele mit ihren Kleinen hinaus in die Natur und lassen sie an diesem Wunder teilhaben. So schnell vergeht die Zeit und die Kinder werden größer, ja wachsen zu Jugendlichen, die sich in der Welt behaupten müssen: Der Frühling des Lebens (und des Waldes) hat begonnen.

Irgendwann kommt die Zeit, in der die Jugendlichen erwachsen werden, möglicherweise Familie gründen und/oder ihre berufliche Karriere verfolgen. Sie stehen also mit beiden Beinen im Leben und erschaffen sich aktiv den gewünschten Lebensentwurf. Im Wald stellt sich die Sommerzeit anders dar: Überall strotzt kraftvoll das Grün, Nachwuchs wird geboren und behütet, kleine und große Waldbewohner sind sehr aktiv.

Zwischen vierzig und fünfzig wird der Mensch dann langsam ruhiger.

Man hat schon viel erlebt und ist von den Stürmen des Lebens nicht mehr so leicht aus der Bahn zu werfen. Auch rückt die eigene Endlichkeit ein Stückchen näher ins Bewusstsein. Verglichen mit dem Wald verlieren die Laubbäume schließlich nach und nach ihre Blätter und tierische Waldbewohner horten emsig Samen, Nüsse und Früchte für den Winter.

Das Alter ist schließlich die Lebenshase, welche von Ruhe und möglicherweise Gebrechlichkeit zeugt. Genauso aber kann es auch eine Zeit der Wiederentdeckung von und Interessen sein, ein Umsetzen von lang gehegten und (vielleicht unterdrückten) Sehnsüchten. Im Wald kehrt jetzt ebenfalls Ruhe ein, Pflanzen und Bäume reduzieren ihre Aktivität auf ein Minimum, Tiere fallen in den Winterschlaf. Solange, bis wieder das erste zarte Grün von einem scheinbar leblosen Zweig hervor spitzt und ein neuer Frühling sich ankündigt.

Gedanken, die du dir hierzu machen könntest:

  • Inwiefern kann der Wald ein Lebensvorbild für mich sein?
  • Was erdet mich?
  • Was schenkt mir Kraft?
  • Wonach strebe ich?

Die Antworten, die du auf diese Fragen erhältst, bleiben dein ganz persönliches Geheimnis…

Aus all diesen genannten Gründen empfehle ich dir, den Wald aufzusuchen und zu schauen, ob du diese Geheimnisse ebenfalls für dich nutzen kannst. Setze dich dabei bitte nicht unter Druck sondern nimm einfach wahr. Mein Versprechen: Sofern du das regelmäßig tust, wirst du dich in einen bewussteren, zufriedeneren und lebensfreudigeren Menschen wandeln.

Abschließend bleibt mir noch dieses zu sagen:

Das wohl größte und wichtigste Geheimnis, das der Wald dich lehren kann, ist meiner Ansicht nach dieses:

Alles (sowohl Gutes als auch Schlechtes) ist vergänglich,
deshalb lebe den Moment und sei dir immer bewusst,
dass auch dieser eines Tages vergehen wird.

In diesem Sinne: Raus in die Natur!
13.11.2019
Nicole Lindner
www.meinweg-deinweg.de


Über die Autorin Nicole LindnerNicole-Lindner-dielus

Nicole Lindner ist Sozialpädagogin und betreibt eine Onlineplattform für feinfühlige Menschen, die nach persönlicher und beruflicher Entwicklung streben.
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