Würde des Menschen ist antastbar
Diese Umformulierung des Artikels 1 unseres Grundgesetzes, das Menschenwürde unantastbar sei, rüttelt auf, stellt sie doch in Frage, wie viel uns dieser oft zitierte Grundsatz aus dem Grundgesetz im alltäglichen Umgang mit unseren Mitmenschen, aber auch angesichts anhaltender globaler Ungerechtigkeiten tatsächlich wert ist. Was ist heute Menschenwürde tatsächlich wert? Ist Menschenwürde tatsächlich unantastbar?
Es gibt unzählige Beispiele im alltäglichen dem wir begegnen und uns fragen könnten, musste das sein? Viele unterschiedlichste Eindrücke eines „würdelosen“ Verhaltens hat Eingang gefunden in unser Leben. Und findet sogar eine Akzeptanz ohne großen Widerspruch. Sei es unseren Umgang mit der Natur, Tiere, Kinder, Senioren, Rassismus bis hin zu Politik und Wirtschaft. Unsere Gesellschaft hat die Beziehung zu Würde und einem würdevollen Verhalten verloren.
Würde des Menschen ist antastbar?
Selbst der Staat und seine Institutionen sind vor würdelosen Diskussionen (Corona Virus und Senioren) und Gesetzen nicht sicher. Liegt es daran, dass uns im modernen Leben die Würde an sich komplett abhanden gekommen ist? In unserem Handeln verlieren wir Wert und Ethik. Wir misshandeln brutal, Frauen, Kinder, Tiere und Natur. Wir verletzen Recht und Grundgesetz und wir schauen zu! Der Konsum ist uns wichtiger als das Wissen woher die Billigklamotten kommen, die Menschen für einige wenige Cent produzieren. Das macht uns zum Mitwisser, denn wir tolerieren diese Ungerechtigkeiten.
Mensch sein ohne Würde ist nicht möglich?
Es ist eine seit Jahrzehnten viel bestätigte Tatsache, dass Würde (Menschenwürde) und damit verbundene ethische Prinzipien konsequent außer Kraft gesetzt wurden. Und dies ist wesentlich durch Politik, Nationalismus, Neoliberalismus gefördert und verursacht worden.
Die Schäden die bereits angerichtet wurden sind kolossal und unübersehbar für jeden der nicht wegschaut. Die Würde des Menschen, der Tiere, der Natur wird mit Füßen getreten. Ja selbst der Klimawandel führt zu noch weit mehr sozialer Ungleichheit und zu Würde losem Verhalten. Der Mensch opfert seine Würde, seine Menschenwürde für einen vermeintlichen Wohlstand. Und opfert aus Dummheit die Zukunft der eigenen Kinder. Der Mensch braucht eine moderne Definition des Begriffes Würde um sein Recht überhaupt erst wieder als unantastbar wahrnehmen zu können! Menschenwürde und Würde sind ein Recht, das zu verteidigen lohnt. Das bedeutet Eigenverantwortung zu übernehmen und Würde und Achtsamkeit im Alltag aktiv als unantastbar, respektvoll zu integrieren.
Hierzu gehört auch, dass wir unsere Stimme erheben und uns engagieren!
Wir blicken auf eine nie dagewesene „verheerende Ausrottungswelle“ die über unseren Planeten hinweg fegt. Ist dies mit Würde vereinbar? Im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, – verschwinden viele Tierarten schlicht von der Erde: In den vergangenen vierzig Jahren hat der World-Wildlife-Fond (WWF) einen Rückgang der Tierbestände um 58 Prozent gemessen. Die über 14.000 untersuchten Tierpopulationen haben sich mehr als halbiert, meldete der WWF-Report 2016.
Es verschwinden Tiere aber nicht nur aus den Ökosystemen in Riff oder Regenwald, sondern „manche schlicht aus unserem Blickfeld und damit aus dem Bewusstsein ganzer Generationen: Pute, Huhn und Schwein leben abgeschottet in modernen Tierfabriken.“ Wir Menschen „denken und handeln gespalten“, wenn es um den Umgang mit Tieren geht: Den einen – den Nutztieren – werde die Würde abgesprochen. „Schlachtkonzerne etwa, bezeichnen Schweine als Rohstoffe – wie kann das sein?“
Haustiere werden vermenschlicht, gar vergöttert. „Die einen verwöhnen wir mit Haustierfutter, die anderen werden dazu verarbeitet.”
Würde existiert nicht mehr? Oder doch?
Vielleicht lebt die Würde mit dem wachsenden Verständnis für Achtsamkeit auf? Achtsamkeit und Würde leben von unten nach oben! Vorleben, sich bewegen und dem Staat daran erinnern, das Menschenwürde und Würde an sich kein austauschbares bloßes Objekt darstellt. Der Mensch muss begreifen, dass er selbst verantwortlich ist und für Würde und Menschenwürde offen sich einsetzen muss! Es ist Zeit zu erwachen und die Stimme zu erheben!
Es war eine historische Errungenschaft, dass sich nahezu alle Länder der Welt auf den Schutz und die Achtung der Menschenwürde verpflichtet haben. Durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 hat sich ein normatives Bezugssystem herausgebildet, anhand dessen sich die vielseitigen Verletzungen der Menschenwürde identifizieren und bekämpfen lassen.
Was sind Menschenrechte heute noch wert.
Fragen Sie sich dies bitte offen und ehrlich! Schauen sie sich die Zustände an. Auch jene Zustände in den Ländern, die sich als Hort der Freiheit ansehen!
(Die nicht bindende Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde 1948 mit der Stimme der USA von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris verkündet. Die USA haben die Amerikanische Menschenrechtskonvention von 1969 nicht unterzeichnet.)
Denken sie an ausbeuterische Kinderarbeit als Schicksal von Millionen Kindern weltweit oder menschenunwürdige Lebensbedingungen in den Slums des globalen Südens, wenn sie Schokolade kaufen!
Menschenrechte werden weltweit verletzt und das jeden Tag. Es gibt nur wenige Staaten in denen Menschenrechte nicht verletzt werden, selbst der demokratische Rechtsstaat westlicher Industrienationen bietet keinen absoluten Schutz vor Übergriffen. Die Mehrzahl aller Menschenrechtsverletzungen ereignet sich jedoch in Schwellenländern und in den Entwicklungsländern.
Noch nie war eine so große Zahl von Menschen durch Eingriffe in elementare Lebensrechte bedroht oder betroffen wie heute und selten verletzt ein Staat nur ein einzelnes Menschenrecht, meistens schließen sich die Übergriffe zu einer Kette zusammen.
Auch in Europa gibt es besorgniserregende Muster von Missbrauch staatlicher Gewalt durch Polizei- und Justizangehörige, darunter Misshandlung, Folter und übermäßige Gewaltanwendung mit oft eindeutigen diskriminierenden, rassistischen Tendenzen, sehr häufig ohne strafrechtliche oder disziplinarische Konsequenzen.
14.03.2020
Uwe Taschow
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Uwe Taschow
Als Autor denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.
“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein
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Quellenangabe:
Wildlife-Fond (WWF)- https://www.wwf.de/living-planet-report/
Amesty International – https://www.amnesty.de/form/donation
Bundestag – https://www.bundestag.de/gg
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