Lebensenergie und Gesundheit – Wie wir nicht mehr krank werden –
der einzige Weg führt nach oben Teil 3 :
Hier geht es zu Teil 2: Nicht mehr krank werden – mit Hilfe deines feinstofflichen Körpers –
Lebensenergie und Gesundheit – Wann immer ich an dieses sehr bedeutende Prinzip der feinstofflichen Gesundheit denke, muss ich auch an den Pop-Song von 1988 „The only way is up“ denken. Das mag profan klingen und vielleicht auch zurecht, doch es bringt eine Idee sehr gut zum Ausdruck: Wenn es um unsere körperliche und feinstoffliche Gesundheit geht, deren Trennlinie nur sehr fein ist, wie wir ja bereits wissen, dann gibt es für unsere Energie nur eine gesunde Richtung. In der feinstofflichen Gesundheitsmedizin gibt es wohl kaum etwas Wichtigeres als den Fluss der Lebensenergie in unserem Körper.
Wenn er nur gering ist, kann dies zu Krankheit führen. Wenn der Fluß ungehindert ist, fühlen wir uns nicht nur körperlich gut, sondern auch wirklich lebendig. Unser Empfinden für Lebendigkeit und Vitalität hängt vom sogenannten „Prana“ oder „Chi“ ab. Und von derem körperlichen Equivalent namens Sauerstoff.
Diese vibrierende Energie können wir gut bei Kindern beobachten, bevor deren Lebenskraft korrumpiert, unterbrochen oder behindert wird. Bei uns Erwachsenen ist sie oft stark verringert und es liegt bei uns, sie wieder zu beleben oder weiter absterben zu lassen.
Doch es ist nicht damit getan, zu sagen, dass unsere Lebenskraft einfach fließen muss. Um gesund zu sein, muss sie aufwärts fließen. Wenn sie aufwärts strömt, fühlen wir uns wundervoll. Unser Gehirn ist dann wach und klar. Wir fühlen die energetische, mentale, emotionale und spirituelle „Schwerkraft“ sowie die körperliche Schwere und Dichte viel weniger. Wir erfahren uns als leicht, hochenergetisch und ewig jung.
Erkenntnisse der Chiropraktik – Lebensenergie und Gesundheit
In diesem Prinzip finden sich große Ähnlichkeiten zwischen der yogischen Perspektive und der Chiropraktik. Beide sind der Ansicht, dass ein aufwärts strömender Fluss, sowohl energetisch als auch körperlich, entscheiden ist. Aus diesem Grund bin ich auch der Chiropraktik als ergänzende Maßnahme in der Arbeit an uns selbst so treu.
Ich habe die Chiropraktik als unterstützende Maßnahme vor etwa sieben Jahren für mich entdeckt. Damals litt ich bereits seit einigen Jahren an drei chronischen Krankheiten: Einem chronischen Schmerz in der Beckengegend, welchen die Ärzte als „Prostatitis“ (Entzündung der Prostata) diagnostizierten; einem Reizdarmsyndrom (Überaktivität des Darmbereiches); sowie einer Migräne. Ich ging zu vielen Ärzten, wurde durch Röntgen und Ultraschall untersucht, habe Antibiotika bekommen, doch nichts davon brachte mir Einsichten oder Linderung zu irgendeinem dieser Probleme. Ich habe auch alle möglichen Nahrungsergänzungen und viele alternative Behandlungsformen ausprobiert, doch nichts von all dem konnte mir helfen.
Schließlich fand ich zur Chiropraktik. Im Allgemeinen verbinden die Leute das mit einem bestimmten Problem: Wenn du Rückenschmerzen hast, dann kannst du dich glücklich schätzen, wenn dir Freunde empfehlen: „Geh´ doch mal zu einem Chiropraktor.“ Doch wie stehen die Chancen, denselben Ratschlag bei einem Reizdarmsyndrom, einer Prostatitis oder einer Migräne zu bekommen? Erstaunlicherweise wurde ich nach einer gewissen Zeit chiropraktischer Behandlung von allen dreien befreit.
Warum war das so?
Nun ja, die Prostatitis war im Grunde genommen ein Unwohlsein im Beckenraum. Das Reizdarmsyndrom war ein chronisches Unwohlsein des gesamten Verdauungssystems, inklusive dem Darm. Und die Migräne schien vom Nacken auszugehen.
Die Chiropraktik war so hilfreich dabei, weil sie diese drei Knoten, in denen eine Menge Druck auf Nerven und Organe entstand, gelöst hat. Mein eigentliches Problem waren also verstrickte Nerven und gequetschte Organe, die einfach nicht genügend „Raum zum Atmen“ hatten. Sobald sie diesen Raum wieder hatten, konnte die Energie wieder fließen und das Problem war gelöst. Wohin konnte die Energie dann fließen? Sie konnte wieder aufwärts in die richtige Richtung fließen.
Das bedeutet nun nicht, dass Chiropraktik alle Migränen, Reizdarmsyndrome und Prostatitis-Symptome beheben kann. In meinem speziellen Fall jedoch, wurde mir erneut etwas aufgezeigt, das mir schon lange bekannt war: das yogische Wissen, um die Notwendigkeit einer aufrechten Wirbelsäule und Haltung, die einen hinauf strömenden Energiefluss ermöglichen.
Deine Haltung kann deine Lebensenergie und Gesundheit bestimmen
Die Art wie du deinen Körper hälst, kann dabei helfen, deine Lebenskraft bewusst anzuheben. Wenn dir klar wird, wie du diesen Fluss behinderst, dann kannst du ihn verändern und stattdessen in die richtige Richtung fließen lassen.
Wir können viel Inspiration von den Bäumen erhalten. Wenn du dir einmal dieses prächtige Phänomen der Natur anschaust, wird dir auffallen, wie tief sie im Boden verwurzelt sind. Tatsächlich gibt es nichts derart im Boden verwurzeltes. Doch sie haben nicht nur starke Wurzeln, sondern ihre gesamte Beschaffenheit ist auf diesen enormen Stamm ausgelegt, der alle Äste bis in große Höhen hält, in denen sie nach Luft und Licht streben.
Während sie so tief verwurzelt sind, um sich festzuhalten, ist ihr eigentliches Bestreben doch, den Himmel zu küssen. So kann die Vorstellung dieses Prinzips auch in uns die Inspiration bekräftigen, mit einem soliden Stamm aufwärts zu streben.
Wir Menschen begannen unsere evolutionäre Reise als Reptilien, die sich nach und nach erhoben und schließlich eine recht stolze und aufrechte Position erreichten.
Doch mittlerweile erkennen wir, dass diese stolze Position ein wenig verloren geht.
Zunächst einmal sitzen wir viel zu viel und das auch noch auf die falsche Art und Weise.
Dann wirken wir dem nicht einmal entgegen, indem wir uns etwa ausreichend dehnen oder spazieren gehen.
Orthopäden sprechen gar von einer kommenden Veränderung unserer Wirbelsäule, aufgrund der übermäßigen Nutzung von Smartphones und anderen Geräten, die uns beständig nach vorn beugen lassen.
Es scheint als strukturieren wir so unsere Wirbelsäule um, was wiederum den Fluss der Lebenskraft immer mehr behindert. In der Folge daraus, fühlen wir uns erschöpft und benebelt. Wir brauchen mehr Kaffee und andere Methoden, um uns zu beleben. Dies ist also nicht nur unserer Ernährung geschuldet, sondern auch unserer Körperhaltung.
Wenn wir alternde Menschen betrachten, fällt auf, dass sie sich in ihrer Körperhaltung immer mehr nach vorn beugen. Doch diese Verkrümmung der Wirbelsäule ist keineswegs ein natürlicher Vorgang. Viel mehr sollten wir in der Lage sein, uns so gerade und aufrecht wie möglich zu sein und auf stolze Weise zu stehen und zu laufen. Nicht nur, weil es schöner anzusehen ist, sondern vielmehr, weil diese schön anzusehende Haltung eine bessere Gesundheit reflektiert.
Denk mal darüber nach. Wenn zwei Menschen vor dir stehen – einer mit mit gekrümmtem Rücken und der andere in voll aufrechter, stolzer Haltung – wem würdest du eher glauben, wenn er sagt: „Ich fühle mich wirklich, wirklich gut.“?
Die Antwort ist wohl recht offensichtlich. Wenn diese stolz aufrecht stehende Person jedoch sagen würde: „Ich fühle mich so schlecht, benebelt und habe kaum Energie.“ – wie nachvollziehbar wäre das für dich?
Gehe mal mit freiem Oberkörper vor einen Spiegel und betrachte ganz ehrlich deine derzeitige Körperhaltung. Was siehst du dabei?
Wir schenken unserer Haltung für Gewöhnlich sehr wenig Beachtung. Und als Ergebnis dieses mangelnden Bewusstseins, beginnen wir uns zu verkrümmen und zusammenzusacken.
Unser Haltung als Ganzes „altert“ in gewisser Weise.
Es gibt eine direkten Zusammenhang zwischen unserer Haltung sowie dem, wie wir erscheinen und der Art, wie wir uns fühlen. Nur die wenigsten, sich aufrecht haltenden Menschen würden wohl sagen, dass sie sich müde, energielos und gänzlich krank fühlen. Doch viele, sich gebeugt haltende Menschen klagen über solche Symptome. Wenn du dir einen Menschen mit schöner Haltung betrachtest, dann weißt du intuitiv, dass auch du dich bei einer solchen Haltung besser fühlen würdest. Nicht nur, dass deine Haltung und dein Gang besser ist, wenn du dich gut fühlst, sondern du fühlst dich auch gleich besser, wenn du aufrecht stehst und gehst.
Das verborgene Gesetz des hinaufstrebenden Flusses
Schau dir mal deine eigene „feinstoffliche Anatomie“ an. Dieser verborgene Faktor arbeitet die ganze Zeit im Hintergrund, auch wenn du dir dessen nicht bewusst bist. Es ist jedoch leicht, damit anzufangen, dies zu erfahren. Manchmal erfahren das die Leute unabsichtlich, wenn sie etwa zu einem Chiropraktor gehen, Yoga oder Atemübungen machen und vielleicht meditieren. In solchen Zuständen, können sie eine gewisse Energie fühlen, die in Richtung ihres Kopfes fließt oder sogar kraftvoll strömt. Manchmal nehmen sie dies sogar als eine Art Flüssigkeit wahr, die durch ihre Wirbelsäule fließt. Doch obwohl es auch das körperliche Gegenstück in Form der Rückenmarksflüssigkeit gibt, sprechen wir hier von einer noch tieferen, feineren Ebene.
Was uns hier angeht, sprechen wir nur von einem Bestandteil unserer feinstofflichen Anatomie: dem Zentralkanal in der Mitte von allem. Dieser Kanal ist eine nervenähnliche Bahn. Und während er nur einer von 72.000 Nadis (nervenähnlichen Bahnen) ist – also hohlen Röhren, die als Überträger der Lebenskraft fungieren – ist er doch der wichtigste Nadi. Er bestimmt sowohl über unsere Gesundheit als auch über unseren spirituellen Zustand.
Es stimmt schon, wenn du dir diesen Kanal in gewisser Weise vorstellst, wie unsere Wirbelsäule. Denn er entspricht unserer energetischen Wirbelsäule und wird in Sanskrit „Sushumna“ genannt. Sie beginnt im Bereich unseres Perineum, zwischen Geschlechtsorganen und Anus. Von dort dringt sie durch die Mitte unseres Körpers bis hinauf zum Scheitel.
Das Ziel ist, dass unsere Lebenskraft den ganzen Weg vom Perineum bis zum Kopf ohne Behinderungen fließen kann. Wenn die Lebenskraft direkt durch unsere Sushumna fließen kann, fühlen wir uns großartig. Das ist dann nicht mehr einfach Gesundheit, sondern Super-Gesundheit. Wir haben das Gefühl, dass wirklich alles „richtig“ ist.
Deshalb sollen wir immer gerade und aufrecht sitzen, wenn wir meditieren. Wenn möglich, sollst du dann noch im Halblotus- oder Lotussitz sein, um einen vollkommenen Verschluss des Bereiches des Perineums zu bewirken, welcher die Energie dann in eine Aufwärtsbewegung zwingt. Solche Manipulationen werden beständig in der Meditation angewandt. Während Chiropraktik die Wirbelsäule behandelt und darauf abzielt, alle Blockaden aufzulösen, die den Fluss des von ihnen „Innewohnenden“ behindern – zielt Yoga auf die Sushumna ab, damit unsere energetische Wirbelsäule auf gleiche wundervolle Weise und ohne Blockaden arbeiten kann.
Die Lebenskraft oder das „Innewohnende“, welche durch die Sushumna fließen soll, wird „Kundalini“ genannt. Das ist einfach ein anderer Name unseres Reservoirs an Lebenskraft, der Lagerstätte, die unseren Körper am Laufen hält. In der feinstofflichen Anatomie ist die dieses Reservoirs zwischen dem Perineum und der Basis der Wirbelsäule lokalisiert. Das ganze Ziel von Yoga ist es, mehr und mehr der Energie aus diesem Reservoirs zu erwecken, um dann davon zehren zu können, da diese Energie uns gesund, wach, klar und leuchtend sein lässt. Es hat die Kraft, emotionale Lasten von uns zu nehmen und uns ein großartiges Gefühl der Leichtigkeit zu schenken. Die Kundalini bewegt die Lebenskraft immer aufwärts und dem yogischen Wissen zufolge, ist das wie unser System funktioniert. So erhalten wir die Energie für unsere mentalen, kreativen, emotionalen und spirituellen Kapazitäten. Doch dies hängt auch ganz von der Nachfrage ab, da sich die Kundalini nach unseren Bedürfnissen ausrichtet. Wenn wir mehr und mehr davon brauchen sollten, so wird auch mehr und mehr davon aufsteigen.
Die drei Blockaden
Es gibt drei Orte oder „Haltestellen“, an denen die Kundalini oft aufgehalten wird. Wir alle kennen diese Stellen aus unserer eigenen körperlichen Erfahrung. So treffen sich unsere einfache Physiologie und Realität auf kraftvolle Weise mit unserer feinstofflichen Anatomie.
Der erste Bereich, in dem sie stecken bleiben kann, ist der Beckenbereich, wo die Energie verschlossen oder festgehalten werden kann. Aus yogischer Sicht ist das genau zwischen dem ersten und zweiten Chakra. Der zweite Bereich ist der Solar Plexus. Während wir im ersten Bereich eher ein Gefühl des Feststeckens haben, fühlt es sich im zweiten Bereich eher wie ein Druck an. Und wir kennen dieses Druckgefühl dort, da es eine emotionale, wie auch körperliche Reflexion dazu gibt. Der dritte Bereich ist in der Kehle lokalisiert. Dort haben wir aus körperlicher Sicht das Gefühl des Erstickens, wenn die Energie nicht fließen kann. Es fühlt sich dann an, als wäre unser Nackenbereich irgendwie versteinert und könnte nicht frei atmen.
Stelle dir die Lebenskraft wie einen Fluss vor, der beständig voran strömen möchte. Wenn das möglich ist, fühlen wir uns ebenso energetisch und unaufhaltsam wie ein fließender Strom. Doch wenn er stecken bleibt, dann erreicht nur noch sehr wenig Energie unsere Spitze. Dann fühlen wir uns nebelig, unklar, müde und unkreativ.
Darüber hinaus, kann dieser Fluss dann auch anfangen in andere Richtungen, durch andere Nadis zu fließen. Unter solchen Umständen, können wir Ungleichgewichte erfahren, die zu allerlei psychosomatischen Störungen und chronischen Problemen führen können, auf welche die Schulmedizin keine Antworten kennt.
Und erstaunlicherweise sind dies genau die drei Stellen, um die sich Chiropraktoren in ihrer Praxis besonders kümmern müssen. In der yogischen Tradition nennt man sie die drei Granthis oder Knoten. Und es sind sehr hartnäckige Knoten!
Der erste Granthi zwischen dem ersten und zweiten Chakra, ist spirituell, mental, emotional und physisch mit der Art und Weise verbunden, in der wir unser gesamtes System erhalten. Das „Becken“ der Bäume beginnt irgendwo in dem Bereich, wo die Wurzeln aus dem Boden kommen. Ganz ähnlich hält auch unser Becken unsere ganze Struktur von dort aus stabil aufrecht. Körperlich hängt ein Großteil unserer aufrechten und stolzen Haltung von der Art, wie wir unsere ganze Struktur vom Becken aus aufrecht erhalten, ab. Emotional ist dies verbunden mit unserem „Ja zum Leben“. Und in welchem Ausmaße wir bereit sind, zu erklären: „Hier bin ich!“. Dies nennen wir unsere „psychologische Haltung“. Oft halten wir uns selbst auf eine Weise, die aussagt: „Ich bin nicht verfügbar. Das ist mir alles zu viel.“. So ist der Beckenbereich mit unserer fundamentalen Stärke und Festigkeit verbunden. Mit der Art und Weise, wie wir uns entgegen der Schwerkraft, die uns müde, langsam, schwer und alt sein lässt, aufrecht erhalten.
Der zweite Granthi ist der Übergang vom Solar Plexus zur Brust. Aus yogischer Sicht zwischen dem dritten und vierten Chakra. Hier hat ein behinderter Fluss emotionale und körperliche Gründe. Wir atmen nicht frei mit unserem Zwerchfell, sondern lehnen uns stattdessen auf unseren Solar Plexus, womit wir ihn völlig kontrahieren und zusammendrücken. Emotional gesehen ist es die Spannung zwischen unseren Ambitionen und dem Willen, sowie unsere Frustration, bei der wir uns durch die Gesellschaft, andere Menschen und stressige Lebensbedingungen unter Druck gesetzt fühlen.
Der dritte Granthi befindet sich zwischen dem fünften Chakra an der Basis unserer Kehle und dem sechsten Chakra beziehungsweise dem dritten Auge. Der Hals ist wie eine schmale Passage, durch welche die Lebenskraft zu ihrem letztendliche Ziel, dem sechsten und siebten Chakra, springen muss. Emotional ist dies mit unserer Fähigkeit verbunden, hinaus in die Welt zu gehen, unser authentisches Selbst zu manifestieren und uns gekonnt auszudrücken.
Wie wir die drei Blocken lösen – Lebensenergie und Gesundheit
Es gibt viele verschiedene Wege, diese drei Hauptblockaden zu lösen. Einmal wäre das eine bewusste Körperhaltung. Und auf eine Weise zu gehen, welche diese Haltung aufrecht erhält. Dann gibt es noch die Möglichkeit, sich zu dehnen. Dafür ist Yoga sehr geeignet, aber auch Pilates oder andere Dehnübungen. Dehnen schafft Raum zum Atmen zwischen unseren Organen, Nerven und Gelenken. In der yogischen Terminologie erlaubt uns das, die drei Blockaden beständig zu lösen. und wir müssen dies beständig tun, da wir auch die falschen Dinge beständig ausüben.
Jede Art von Meditation, Kundalini-Übung oder Energie-Übung kann den Fluss unterstützen. Und natürlich sind auch Chiropraktik und ähnliche Techniken hilfreich und wichtig, um diese drei Blockaden aufzulösen. Manchmal ist jedoch selbst der achtsame Umgang mit deiner Haltung und inneren Atmung nicht genug, um die feineren Ebenen dieser Blockaden zu lösen.
Da wir jedoch unsere hinaufstrebende Lebenskraft auch außerhalb des Yogastudios oder der Chiro-Praxis pflegen müssen, habe ich hier einige essentielle und effektive Übungen zusammengestellt. Es ist eine Sequenz aus vier kurzen Übungen. Diese Sequenz hilft uns dabei, im Alltag eine aufrechte Haltung zu bewahren.
1. Selbstmassage
Diese Massage zielt genau auf die drei Hauptblockaden ab. Wenn du dich beständig um diese drei kümmerst, dann können die anderen, nachrangigen Blockaden-Bereiche des Körpers ebenfalls Erleichterung erfahren. Eine Steifheit im Nacken ist zumeist nur das Ergebnis und die Ausweitung der beiden unteren Blockaden, so dass diese sich auch unbehandelt oft automatisch mit verbessert. Der Nacken ist vom stabilen Aufbau der der Wirbelsäule in den unteren Bereichen abhängig. Wann immer wir also Nackenprobleme haben, sollten wir uns auch der beiden unteren Knotenpunkte annehmen.
Die Massage beginnt mit dem Bereich, der sich genau zwischen dem ersten und zweiten Chakra befindet. Mit deinen Knöcheln, also den Wurzelgelenken deiner Finger, massierst du beständig den oberen Teil deiner Gesäßmuskulatur. Mache bewusst die schmerzhafteren Bereiche ausfindig und massiere diese kräftig genug. Es sollte leicht Schmerzhaft sein, denn dieser Schmerz hilft dir dabei, die Einklemmungen im unteren Rückenbereich ausfindig zu machen. Bewege die Knöchel dabei vom äußeren Bereich hin zum inneren Bereich, wobei die Massagerichtung stets von unten nach oben führt. Solltest du keinen Schmerz verspüren, so stelle sicher, dass die Knöchel tief und fest genug in die Muskulatur massieren. Du weißt, dass du an der richtigen Stelle bist, wenn du die zwei Vertiefungen spüren kannst. In diesem Bereich stehen zwei Knochen leicht hervor und wenn du über sie streichst, hast den Bereich gefunden, in dem du massieren möchtest.
Jetzt kannst du dich zum zweiten Knotenpunkt bewegen, dem Solar Plexus. Drücke einfach fest auf den untersten Bereich deines Brustkorbes und reibe beständig von unten nach oben. Massiere spielerisch in diesem gesamten Bereich. Du kannst dich auch leicht rückwärts beugen, um den Bereich besser spüren zu können.
Da wir nicht direkt mit dem Nacken arbeiten können, behandeln wir diesen Bereich von weiter oben. Setze dafür die Mittelgelenke deiner Finger auf den Bereich deiner Kaumuskulatur. Das kann etwas schmerzhaft sein, da dieser Bereich oft sehr verspannt ist. Bleibe auf Höhe des Unterkiefers und massiere intensiv vor und zurück. Arbeite dich dabei beständig von der Kaumuskulatur zum Mund hin. Interessanterweise öffnet sich unser Beckenbereich, wenn wir unseren Kiefer vollkommen entspannen können.
2. Deine Wirbelsäule aufbauen
Hier beginnen wir mit einer Dehnübung. Lasse dich langsam nach vorn fallen, indem du deinen gesamten Körper vorn über beugst und auch dein Kopf dabei so locker ist, als würde man Wäsche über eine Leine hängen. Lasse alle Spannung los, die deinen Kopf hält. Er ist vollkommen lose und ungehalten. Benutze deinen entspannten Atem, um dich sogar noch weiter zu beugen. Deine Beine sind locken und können auch leicht gebeugt werden, während du von deiner Hüfte aus, vorn über hängst. Du streckst deinen Rücken und ziehst ihn leicht in die Länge, wobei deine Arme locker herunterhängen und du dich so massierst.
Wenn du dich dann wieder aufrichtest, so tue das nur von der Hüfte aus und nicht vom Kopf oder den Schultern. Lasse alles weiter vollkommen locker hängen.Es ist wie eine Aufrichtung von der Hüfte aus über den unteren Rücken. Rolle dich Wirbel für Wirbel auf. Genieße diesen Wiederaufbau deiner Wirbelsäule, nachdem du sie hast hängen lassen.
Wiederhole dies mehrmals und lasse dich wirklich ganz zusammensacken. Ganz so als ob du nicht die geringste Anstrengung unternimmst, dich aufrecht zu halten. Spiele damit und entdecke somit verborgene Blockaden. Breche einfach ganz zusammen, um deine derzeitige Situation kennenzulernen. Es mag vielleicht extrem oder schockierend sein, festzustellen wie sehr du zusammenfallen kannst. Doch dann baust du dich wieder auf und tust dies sehr langsam und achtsam.
Nun falle noch einmal zusammen und schaue, ob du auf dieselbe Weise zusammenfällst oder dich mehr halten kannst, um dich anschließend aufzurichten.
An diesem Punkt kannst du deine Wirbelsäule so aufrichten, wie sie sein sollte. Diese Haltung sollte den ganzen Tag über geübt werden, bis sie sich verinnerlicht. Wie die Bäume, kümmerst du dich zuerst um deine Wurzeln.
Drücke zuerst deine Hüfte etwas nach vorn und spüre, wie dieser Bereich sich dehnen kann, um mehr Raum für die Atmung zu schaffen. Durch die Art, wie wir für Gewöhnlich stehen, verschließen wir diesen Bereich. Also bewege die Hüfte etwas vor und erlaube so dem Unterbauch vom Schambein aus, mehr Platz zu haben und sich dehnen zu können. So kannst du mehr Raum zum Atmen in deinem Hüftbereich finden.
Danach kannst du dich deinem Solar Plexus widmen und diesen Bereich dehnen und öffnen. Normalerweise wird er unter dem Gewicht der Brust zusammengedrückt. Kippe also zunächst die Hüfte nach vorn, womit du den Bereich um das Schambein dehnst. Dehne dann den Bereich des Solar Plexus und öffne schließlich deinen Brustbereich. Das erlaubt den Schultern sanft zurückzufallen und dehnt so wiederum deinen Nacken.
Es ist sehr wichtig, uns dabei zu ertappen, wie wir unseren Körper verdrehen. Besonders wenn wir emotional oder unglücklich sind. Wenn alles in uns sagt: „Ich werde nicht am Spiel des Lebens teilhaben.“. Das sollte der Moment sein, in dem du wortwörtlich nach vorn schreitest, deine Brust öffnest und deinen Nacken dehnst. Dies kann deinen emotionalen Zustand sowie eine Widerstandsfähigkeit stark beeinflussen.
3. Zusammenziehen und Loslösen
Wenn wir uns in den drei Bereichen zusammenziehen, blockieren wir unsere Energie. Doch wir können auch mit diesem Prinzip kooperieren. Wenn es sich dort eh schon zusammenzieht, warum es nicht noch mehr kontrahieren? Manchmal ist es schwieriger gegen eine Blockade anzukämpfen, als ihr einfach zu folgen. Das führt die Blockade hin zu einem Maximum an Kontraktion, woraufhin sie sich schließlich löst.
Wenn du dieses Prinzip einmal ausprobieren willst, kannst du dich an den Rand eines Stuhls setzen. Beginne damit, deinen Hüftbereich stark anzuspannen, so als ob du eine Faust machst. Versuche dich wirklich auf diesen Bereich zu begrenzen, damit du keine neuen Verspannungen verursachst. Spanne den ganzen Bereich um das Schambein und die Hüfte, einschließlich der Gesäßmuskulatur an. Du wirst feststellen, dass du dabei machmal mit dem Atmen aufhörst. Das ist ein natürlicher Wirkmechanismus: Wenn wir nicht atmen, verspannen wir uns. Wenn wir uns verspannen, atmen wir nicht. Nicht zu atmen, ist als sagten wir „Nein“ zur Lebenskraft in uns. Spanne also immer weiter an bis du es zu einem maximalen Limit gebracht hast. Beginne auf der Skala mit 3 zu 5, dann 5 zu 7, 7 zu 9 und schließlich die volle 10. Dann lasse alle Anspannung los. Wiederhole dies noch einmal. Vielleicht spürst du eine feine Form der Lebenskraft nach oben schießen oder zumindest von diesem Bereich befreit werden und sich langsam nach oben bewegen.
Mache dasselbe im Solar Plexus. „Balle eine Faust“ in diesem Körperbereich, ohne weitere Bereich anzuspannen. Lass sich den Solar Plexus in einen kleinen Punkt hinein kontrahieren, als ob er in sein eigenes Zentrum hineingezogen wird.
Steigere wieder die Anspannung: 7…9…10 – und loslassen. Wiederhole das noch einmal. Du magst vielleicht spüren, wie der Brustbereich mit Energie überflutet wird, da bei vielen die Lebenskraft im Oberbauch stecken bleibt.
Nun mache das Gleiche im Nackenbereich. Du kannst das noch unterstützen, indem du die Zunge leicht gegen deinen oberen Gaumen drückst. Wir spannen hier gleichzeitig den Bereich der Halsvorderseite, des unteren, sowie hinteren Nackenbereiches an. Die Anspannung mag auch bis zum Kiefer reichen, denn er ist mit dem Nackenbereich verbunden. Provoziere regelrecht das Gefühl des „Erstickens“ und bringe somit das Gefühl des Energiestaus zu einem maximalen Limit. Dann lasse alle Anspannung los. Du wirst vielleicht feststellen, dass dies positive Auswirkungen auf deinen Kieferbereich hat.
4. Atme durch die drei Knotenpunkte
Beginne damit, vom Becken aus zu atmen. Normalerweise wissen wir nicht, wie wir das tun sollen. Gemeint ist hier nicht, den Beckenbereich zu atmen, sondern von dort aus. Zur Hilfe kannst du deine Hände auf diesen Bereich legen und spüren wie er sich bei jeder Atmung dehnt und wie eine Blume öffnet. Wenn sich diese Region öffnet, wurde bereits ein großer Teil der Lebenskraft freigelegt.
Fahre dann mit dem Solar Plexus fort. Spüre, wie der Bereich des Zwerchfells sich weitet. Auch hier atmest du nicht in diesen Bereich, sondern von dort aus. Diese sogenannte Zwerchfellatmung ist entscheidend für den hinaufstrebenden Fluss.
Nun bewege dich weiter zum Nackenbereich. Lege auch hier wieder deine Hände auf und fühle, wie du von hier aus atmest und diesen engen Kanal immer mehr weitest. Fülle diesen Bereich so weit wie nur möglich mit Luft. Ganz als ob du einen Luftballon aufpustest. Schließe dann deine Augen und entspanne dich. Du magst dich vielleicht etwas schwindelig fühlen. Das wäre aber ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass mehr von der Lebenskraft bis in deinen Kopf vorgedrungen ist. Lebenskraft ist wie guter Wein: Sie lässt dich gut fühlen, kann dich aber auch etwas schwindlig machen. Aber probiere ruhig einen Schluck!
Lebensenergie und Gesundheit
10.06.2018
Shai Tubali
shaitubali.com/de
www.shop.neueerde.de
Shai Tubali
Mittlerweile dient Shai seit 16 Jahren als spiritueller Lehrer. Er ist auch ein internationaler Autor, Vordenker und Dozent. Er sieht Spiritualität als etwas, das nicht von der Welt wegführt, sondern was mitten ins Herz des Lebens führt: „Diese Vision ist aus dem Gefühl entstanden, dass das Konzept der Wirklichkeit als Leere und uns in Einheit mit dem Formlosen nicht wirklich funktioniert und sogar das Licht am Fließen hindert. Ich glaube, dass ein Mensch, der sein Potenzial verwirklicht, genau in der Mitte zwischen dem Menschlichen und dem Geistigen steht; zwischen Etwas und Nichts, zwischen Ich und Ich-Losigkeit; zwischen der Form und dem Formlosen; Geist und Materie.“
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Dear Shai, thank you for this vivid analysis and its exercises, which have a noticeable effect and are very suitable for everyday use! The principle of tension reminds me of the procedure in Cranio Sacral Therapy, where there is no conscious manipulation, but every impulse – whatever its nature – is followed and in the end tension is resolved as you have described it. This principle also works well for (jam) jars that cannot be opened. It is best to tighten the cap a little tighter and tadaa suddenly the glass can be opened 😀 All the best for you, Shai!
Dear Jasmine, Thank you so much for your enthusiasm! I like a lot your example of jam jars 🙂 Following tension all the way could indeed release it. With love, Shai