Paradigmen unserer Zeit – Wer glaubt noch was und warum?
Paradigmen unserer Zeit ! Guang Yue, Sportphysiologe an der Uni Cleveland, ließ Studenten vier Wochen lang in Gedanken Muskeltraining machen, ohne dass selbige angespannt werden durften. Die Muskeln wuchsen um 13,5 Prozent!
Morgan Spurlock, amerikanischer Filmregisseur, wollte vier Wochen lang ausschließlich bei McDonalds essen. Zu Beginn war er kerngesund, doch nach zwei Wochen drohte ihm ein akutes Nierenversagen. Ganz normale Speisen wurden für ihn zur Lebensgefahr.
Der deutsche Maurerpolier Bruno Gröning sagte den Menschen, Gott sei in ihnen, sie sollen den Teufel nicht hereinlassen. Tausende Kranke „vergaßen“ daraufhin förmlich ihre Schmerzen und Gebrechen.
Der deutsche Arzt Dr. Detlef Pape verordnet Übergewichtigen täglich drei Mahlzeiten Schokolade – und diese nehmen davon ab.
Verrückte Welt? Was kann man noch Glauben? Und was funktioniert vielleicht nur aufgrund des Glaubens daran?
Der Streit zwischen Materialisten, die ihr Heil in Wohlstand, Medikamenten und einem Eigenheim suchen und den Energetikern, die Lichtnahrung, Heilenergie und Kraftorte bevorzugen, sowie der breiten Schnittmenge dazwischen, die vegan lebt, Globuli schluckt und Bauchatmen praktiziert, nimmt seinen Höhepunkt. Komplementärmediziner attackieren die Schulmedizin und werden ihrerseits von den Quantenjongleuren als nicht radikal genug verachtet.
Wer heilt, hat recht, so heißt es. Aber wer hat denn nun rechter?
Der mit den schnellen, überprüfbaren Ergebnissen, á la „Blinddarm raus – aus die Maus“ oder derjenige, der Appendix, Tonsillen und Milz als Abwehr-produzierendes Konsortium begreift, als Ursache die Wut gegen den eigenen Vater erkennt und auflöst und somit alle Fliegen mit einer Klappe erschlägt?
Oder hat der recht, der sagt, „power Dich aus, koche Dir danach einen Hopfen-Tee und mache Dir ein warmes Basenbad – und das drei mal die Woche!“?
Schnelle medizinische Ergebnisse versus therapeutischer Nachhaltigkeit stehen sich bei der Behandlung von Krankheitssymptomen als zwei scheinbar unversöhnliche Positionen gegenüber.
Doch was wäre, wenn es eine weitere Sichtweise gäbe? Eine, die sowohl Skalpell und Tablette, als auch Quantenraum und morphogenetischem Feld eine Berechtigung gibt?
Möglichweise gibt es diesen Ansatz und er wäre noch nicht einmal neu – aber eben nicht radikal und daher vielleicht etwas „old-school“. Ich rede von einer speziellen Art von Placebo Effekt; von der „Geist-erschafft-Materie-Annahme“.
- Ich rede von Knieoperationen, die nur deshalb wirken, weil der Patient dem Arzt vertraut, aber ohne Skalpell und blutigem Schnitt nicht die nötige emotionale Eindruckstiefe erzeugen.
- Ich rede von Lithotherapie mit Edelsteinen, Schamanismus mit Räucherwerk und Matrix-Heilung mit zwei Energiepunkten, die vielleicht nur funktionieren, weil man materielle Hilfsmittel einsetzt – und bei Auslassen dieser einen Misserfolg erntet.
Wie kann man sich erklären, dass einige Menschen ganz entspannt auf dem Sofa liegen und durch das Hören eines Muskelaufbauprogrammes den Bizeps formen, während bei anderen, die sich wochenlang im Fitnessstudio mit Hanteln und Eiweißshakes quälen, das einzige sichtbare Six-Pack aus Bierflaschen im Kühlschrank besteht? Paradigmen unserer Zeit ?
Es muss diese Erklärung geben, denn das Phänomen ist beobachtbar.
In meiner geisteswissenschaftlichen Ausbildung habe ich gelernt, dass ein jegliches beobachtbare Phänomen eine nicht-paradoxe Erklärung haben muss. Könnte es also vielleicht sein, dass der Geist nicht nur die Materie erschafft, sondern Materie nun als Träger von Geist somit auf diesen Rückkoppeln kann.
Masaru Emoto hatte einst die Diskussion angeregt, dass ein Zettel auf einem Glas Wasser das Wasser sicht- und messbar verändern könne. Methodisch bereinigt stellte sich dann heraus, dass es nicht der Zettel mit den Worten wie „Liebe“, „Dankbarkeit“ oder „Dummkopf“ war, aufgrund dessen sich die Wassermoleküle anders anordneten, sondern allein die Absicht, das Bewusstsein des Operators, also desjenigen, der das Wasser untersucht. Dieses Bewusstsein wiederum ist wie auf einer Floppy Disk auf dem Informationsträger abgebildet und hat einen Einfluss auf denjenigen Organismus, dem das Wasser zugeführt wird, wenn dieser nicht dagegen sendet. Pflanzen gedeihen mit positiv besendetem Wasser besser und Tiere trinken es lieber – und das, selbst im Doppelblind-Test, wenn niemand der Operanden weiß, was welches Wasser ist.
Bei Patienten, die anonym mit energetischen Verfahren besendet wurden, konnten deutlich weniger therapeutische Erfolge verzeichnet werden als bei einer Vergleichsgruppe.
Doch die schlechtesten Ergebnisse kamen bei denjenigen heraus, die sich innerlich gegen die Besendung sperrten.
Was wirkt nun und warum?
Eine einfache und plakative Erläuterung liefert uns ein Vergleich aus der Musik. Musik wirkt auf den Organismus, zweifelsfrei. Ob als Kaufhausbeschallung, Filmmusik oder Schlaflied, Musik hat einen Einfluss auf unser Verhalten und Empfinden. Auch therapeutisch.
Aber es ist doch wohl unbestritten, dass es einen Unterschied macht, ob ich mein Lieblingslied von CD abspiele, oder unverhofft im Radio höre; ob ich nur an das Stück denke, ein Live Konzert besuche oder es selbst auf einem Instrument spiele.
Sowohl Sender, als auch Empfänger, und auch das Medium mit welchem die Information übermittelt wird, hat einen Einfluss auf das Gesamtergebnis.
Die Diskussion, welches Paradigma unser Zeit, bestimmend wird, könnte damit vielleicht ein wenig beruhigt werden. Die extremen Pole des Materialismus und Informationismus können die Rechnung nicht ohne einander machen.
Ohne das entsprechende Bewusstsein vom Sender für den Empfänger geschieht genauso wenig wie ohne den passenden materiellen Träger der Information. Alle haben Recht, aber jeder nur für sich, so könnte man auch sagen.
Chemotherapie ist für einen gesunden Menschen tödlich, doch manch Kranker wird wieder heil – wenn er sich durch die Therapie endlich einmal von Autoritäten „dauersonderbehandelt“ fühlt. Fehlt dem Arzt das Bewusstsein für die Zuwendung, weil er seinen Dienst am Patienten einfach nur abarbeitet so versagt beim Kranken nicht selten die Chemo.
Vitaminpräparate können, genau wie Sportprogramme wahre Wunder wirken – aber nicht, wenn man sie mit Abscheu und nur so nebenbei konsumiert.
Materie plus Bewusstsein ist die Mischung, die der Welt das Leben einhaucht.
Der Hopfen-Tee für Blinddarm, Mandeln und Milz muss also mit dem Bewusstsein gekocht und getrunken werden, dass er die Wut im Bauch zum Abklingen bringt.
Der Besuch im Fitnessstudio bringt am meisten, wenn der Benutzer die Geräte für seinen Körper verwendet, die tatsächlich auf ihn eingestellt wurden und er sich unterstützt und nicht herausgefordert fühlt.
Man kann sich die Realität nicht zurechtlügen oder zurechthoffen!
Erst wenn Sender, Empfänger und das Medium dazwischen eine Einheit bilden, dann geschieht das Wunder. Industriell hergestellte Globuli aus der Apotheke, einem Menschen empathielos verabreicht, können sogar die sogenannte Erstverschlimmerung hervorrufen. Doch es gibt keine Erstverschlimmerung!
Entweder das Mittel heilt, oder es schadet. Erstverschlimmerung bedeutet, Thema getroffen, Heilung verfehlt.
Daher ist es meiner Ansicht nach so wichtig, dass wir bewusst mit allem umgehen, was uns umgibt, was wir erschaffen und zu uns nehmen.
Achtsamkeit nennt man das wohl.
Hinter Achtsamkeit steckt nicht nur Weisheit, das ist das neue Paradigma. Es kommt langsam in unser Bewusstsein und löst die extremen Pole unserer Weltvorstellungen ab. Paradigmen unserer Zeit!
Die Schlussfolgerung, die sich daraus ergibt ist:
Was immer Sie tun, tun Sie es mit Überzeugung und dem Bewusstsein, dass es gut und richtig ist.
18.05.2018
Ihr Andreas Winter
Diplompädagoge und Tiefenpsychologe. Als Leiter eines großen Coaching-Instituts hilft er seit über drei Jahrzehnten Menschen aus aller Welt durch rasche, unkonventionelle Problemlösungen.
Unser Lesetipp:
Alle Beiträge des Autors auf Spirit OnlineAndreas Winter
Ist Autor zahlreicher Bücher, Diplompädagoge und Tiefenpsychologe. Als Leiter eines großen Coaching-Instituts hilft er seit über drei Jahrzehnten Menschen aus aller Welt durch rasche, unkonventionelle Problemlösungen.
Seine Ansicht: „Für die Krankheit den Arzt, für die Seele den Seelsorger.“
Die Berufsbezeichnung für das, was Seelsorger, Psychotherapeuten und Psychiater eigentlich sein sollten, könnte treffenderweise so etwas wie Humaninformatiker oder einfach Coach sein, damit wäre klargestellt, dass Skalpelle, Beinschienen, Medikamente und Injektionsnadeln nicht zu seinem Handwerkszeug gehören, sondern alle Arten von Informationsübertragung.
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