Das Leben schert sich nicht um unsere kleinen Wünsche

Das Leben schert sich nicht um unsere kleinen Wünsche

Allerdings hoffen wir das. Wir glauben, wenn wir nur positiv genug denken, wenn wir nur die richtigen Rituale machen, uns mit lieben Menschen umgeben, genug vorgesorgt haben um nicht Hunger zu leiden, gesund leben, dann wird schon alles gut gehen.

Wir verbringen unsere Tage in Trance, bewegen uns mit unserer Aufmerksamkeit in der Zeit, verschieben wichtige Dinge in die Zukunft und glauben, dass wir ja noch alle Zeit der Welt haben, ein gutes Leben zu führen.
Doch was tun, wenn das Leben all unsere tollen Pläne mit einem Fingerschnippen zunichte macht? Wenn wir uns von einer Sekunde zur anderen in einem Albtraum wiederfinden, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint? Das kann eine Krankheit sein, ein schwerer Verlust, ein Schicksalsschlag, was auch immer. Etwas, das das gewohnte Leben in einem einzigen Augenblick für immer verändert.

Ab diesem Moment geht jeder, der solch eine Erfahrung macht, durch seine persönliche Hölle. Schock, Angst, Verzweiflung, nicht wahrhaben wollen, Hilflosigkeit, Hoffnung, sind nur ein paar der Gefühle, die mit nüchternen Worten beschreiben, wie sich das Dasein in diesem Moment anfühlt.

Hier gibt es auch keine allgemein gültigen Regeln, wie man damit umgehen sollte. Jeder Mensch steht an seinem ganz eigenen Platz und lebt in seinem ganz eigenen Universum, zu dem nur er ungehindert Zutritt hat.
Doch eines ist gewiss. Es ist kein Zufall, dass das passiert ist, was immer es auch war. Es ist die Matrix des Lebens, die sich hier Bahn gebrochen hat. Damit will ich nicht sagen, dass es irgendwo einen Schuldigen gibt. Uns selbst oder jemand Anderen. Es ist ein Konglomerat aus Genetik, aus den Erfahrungen der Altvorderen, aus eigenen Erfahrungen, aus einer großen Portion Unbewusstsein, aus Verdrängung, Schmerz, Sehnsüchten, Seelenwegen und vielem mehr. Zu viel, um jedes einzelne Teilchen zuzuordnen, zu erkennen oder zu lösen.
Das ist nicht möglich und auch nicht nötig. Dieser Versuch würde uns nur über das ganze Leben hinweg beschäftigen, angetrieben von der Idee, dass mit uns etwas nicht in Ordnung ist und das Leben erst dann „perfekt“ funktioniert, wenn wir es in Ordnung gebracht haben.

Ich sehe einen anderen Ansatz.

Was immer dir auch begegnet, bleib stehen. Lass dich berühren. Von der Angst, dem Schmerz, der Hoffnungslosigkeit, von allem, was in diesem Augenblick auftaucht .
Folgende Zeilen sind mir dazu eingefallen.

Öffne dich, öffne dich absolut
in alles hinein, durch alles hindurch
es ist immer Gott

Ich höre schon im Geiste den Ein oder Anderen fragen: „ Was soll das denn bringen und Gott ist mir sowieso egal.“ Einverstanden – eine berechtigte Frage. Meine Erfahrung ist folgende. In dem Moment, in dem ich mich berühren lasse, unmittelbar wenn etwas auftaucht, bin ich hier. Nicht mehr abgedriftet in meinen Gedanken, abgelenkt vom Wesentlichen. Ich bin Gewahr-Sein und erlebe das Leben unmittelbar und nicht mehr aus der Konservendose meiner Konditionierungen. Hier kann sich etwas er-lösen, ohne dass ich groß wissen muss, woher es kommt.

Berührung ist ein Zauberwort auf dem Weg zur Heilung.

Doch es gibt noch Weitere.
Einverstanden-Sein.
Klingt zunächst paradox. Wie kann ich einverstanden sein, wo doch alles gerade so furchteinflößend, schmerzhaft , hoffnungslos oder tragisch ist? Ganz einfach – sei einverstanden, weil es so ist, wie es ist. Jetzt in diesem Moment. Das bedeutet nicht, dass es so bleiben muss oder so bleiben wird. Das wird es sicherlich nicht. Doch aus dem Einverstanden-Sein schaffst du fruchtbaren Ackerboden. Hieraus kann der nächste Schritt entstehen, der dir auf deinem Weg dienlich ist. Nicht Einverstanden-Sein reibt dich auf und verbraucht jede Menge Energie, die dir dann nicht mehr zur Verfügung steht.
Einverstanden-Sein ist Liebe.

Verstehen

Du musst verstehen, dass du einfach ein Teil des Lebens bist. Auch wenn du dich ein ganzes Leben lang abgerackert hast, eine individuelle Persönlichkeit zu werden. Letztendlich bist du Teil der Natur. Einzigartig, wie alles in der Natur und Teil eines ewigen Kreislaufs. Nichts geht verloren, nur der Ausdruck ändert sich.
Aus diesem Verstehen entsteht Vertrauen
Aus diesem Vertrauen heraus wird es möglich loszulassen. Sich dem Leben anzuvertrauen. Die Höhen ebenso wie die Tiefen schätzen zu lernen. Alles hat seine Zeit. Zeit zu weinen, Zeit zu lachen. Zeit zu tanzen, Zeit zu trauern. Alles ist Leben, du bist Leben. Erlebe es auf deine Weise, in deinem Rhythmus. Und es wird nichts geben, was du bereuen musst, wenn der Sturm dich schüttelt.

19.01.2022
In Liebe
Mata

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Alle Beiträge der Autorin auf Spirit Online

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Über Mata Fischer

Zusammen mit meiner Schwester habe ich die changing lives Lebensschule gegründet.  Eine Arbeit der Klärung, lösungsorientiert und zutiefst richtungsweisend. Eine Arbeit der „ Neuen Zeit „, wie wir sie nennen. Es braucht wache, verantwortungsbewusste Menschen um die Erde zu retten. Damit dies geschehen kann, muss man aber zuallererst „sich selbst retten„. Es geht um Ganzheit, die Herzkraft spüren und der Berufung folgen. 
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