
Keine Eier für Trump – ist das spirituell?
Reality-TV statt Realpolitik
Donald Trump, der selbsternannte Messias des gesunden Menschenverstands, hat es mal wieder geschafft: Mit einem politischen Stil zwischen Grundschul-Pausenhof und Reality-TV-Scriptwriter katapultiert er die USA (und den Rest der Welt gleich mit) zurück in eine Ära, in der man mit Fäusten statt Fakten regiert. Und das Beste daran: Es gibt tatsächlich Menschen, die ihm dafür Applaus spenden – wahrscheinlich dieselben, die glauben, Klimawandel sei ein Gerücht, das Greta Thunberg beim Yoga erfunden hat.
Mauern, Tweets und Fast Food
Trumpische Politik – das klingt schon wie ein Scherz, ist aber trauriger Ernst. Da werden Mauern gebaut, während Brücken niedergebrannt werden. Außenpolitik? Eine Mischung aus Twitter-Wutanfällen und der subtilen Diplomatie eines Vorschlaghammers. Innenpolitik? Steuererleichterungen für die Reichen, während der Rest sich mit Gedanken und Gebeten durch Massenerschießungen kämpft. Aber hey, wenigstens war der Fast-Food-Buffet im Weißen Haus reich gedeckt – McDonald’s für alle, denn was ist amerikanischer als ein Big Mac zur Staatskrise?
Keine Eier, aber jede Menge Zölle
Und während die USA gerade buchstäblich keine Hühnereier mehr haben – Lieferengpässe, Vogelgrippe, Marktversagen, you name it – gehen sie ernsthaft hin und betteln die Welt um Eier an. Eier, im wörtlichen Sinn. Währenddessen trumpft Trump auf mit seiner altbewährten Methode: Strafzölle gegen genau jene Länder, von denen man jetzt was bräuchte. Wer braucht schon kanadische Eier oder mexikanische Lebensmittel, wenn man sich mit patriotischer Selbstüberschätzung sattessen kann? Es ist fast poetisch – eine Nation, die ihre letzten Eier verzockt hat und dann nicht mal mehr welche importieren kann, weil ihr Präsident lieber mit der Axt durch globale Handelsbeziehungen geht.
Patriotismus auf Bildungsentzug

Und dann wären da noch seine sogenannten Patrioten – eine Truppe, die sich selbst als die Hüter der amerikanischen Seele sieht, aber beim Denken lieber auf Mindestmaß schaltet. Diese Leute fordern tatsächlich die Abschaffung des Bildungsministeriums. Kein Scherz. Ausgerechnet in einem Land, das Bildung dringend nötig hätte, weil ein Großteil der Bevölkerung ernsthaft glaubt, Obama sei Moslem und Trump habe die Bibel geschrieben. Man fragt sich unweigerlich: Sind die noch zu retten? Oder ist Ignoranz inzwischen so patriotisch wie eine Flagge am Pick-up? Bildung wird zum Feindbild, weil sie Fragen stellt – und Fragen stören bekanntlich beim gemütlichen Marsch Richtung Abgrund.
Spirituelle Eierlosigkeit
Und jetzt, da er wieder an der Tür der Macht rüttelt, fragen sich manche ernsthaft: Wo sind die Eier, ihm Einhalt zu gebieten? Und zwar metaphorisch, politisch – und ja, vielleicht auch spirituell. Vielleicht ist das ja der neue Weg zur Erleuchtung: sich so oft an der Stirn fassen, bis man irgendwann zur Einsicht meditiert.
Trump ist das Symptom
Die Tragik ist: Trump ist nicht das Problem. Er ist das Symptom. Ein Spiegel für eine Gesellschaft, die lieber starke Sprüche wählt als starke Argumente. Die Wahrheit ist unbequem, Fakten sind elitär – aber ein Präsident, der sich von der Wahrheit maximal im Golfcart überholen lässt? Offenbar völlig in Ordnung.
Vielleicht ist es also wirklich spirituell, keine Eier zu haben. Vielleicht ist das die neue amerikanische Zen-Methode: sich widerstandslos vom nächsten Autokraten in die nächste Krise führen lassen – mit geschlossenen Augen und offenen Armen.
Namaste, Amerika.
Kommentar
22.03.2025
Uwe Taschow
Uwe Taschow
Als Autor und Journalist denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.
“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein