Keltische Kraftplätze Europas – Orte der Energie, Mythen und Erkenntnis
Keltische Kraftplätze sind Orte, an denen Natur, Mythos und Kultpraxis der Kelten zu besonderer Intensität bündelten – häufig mit astronomischer Ausrichtung, markanter Geologie oder uralten Ritualspuren. Sie werden bis heute als Energieplätze erlebt und dienen als Räume für Ruhe, Heilung, Intuition und Verbundenheit.
Was sind keltische Kraftplätze – wirklich?
Keltische Kraftplätze Europas sind Kultur- und Naturschauplätze, die von den Kelten (und oft schon früheren Kulturen) als heilige Orte genutzt wurden. Typische Signaturen:
- Archäoastronomie: Ausrichtung auf Sonnenwenden/Äquinoktien (z. B. Wintersonnenwende in Newgrange).
- Geomorphologie: markante Felsen, Kuppen, Inselkliffs, Quellen, spezielle Felder/Granite.
- Kultkontinuität: prähistorische Nutzung → keltische Überformung → christliche Heiligung (z. B. Mont-Saint-Michel).
- Subjektives Erleben: Stille, Weite, „Kohärenz“ in der Wahrnehmung – ein psychophysiologischer Effekt, der als Energie gedeutet wird.
Wichtig: „Energieplatz“ ist kein naturwissenschaftlicher Fachbegriff – er beschreibt ein ganzheitliches Erleben aus Landschaft, Geschichte, Ritual und innerer Haltung.
Warum „wirken“ Kraftplätze? Vier Ebenen – ein Ort
- Landschaft & Sinne: Wind, Brandung, Weite, Lichtwechsel; diese Reize beruhigen das Nervensystem und erhöhen Aufmerksamkeit.
- Archäoastronomie & Gestaltung: Steinsetzungen, Sichtachsen, Kammern – Orte „erzwingen“ Präsenz.
- Mythos & Erinnerung: Geschichten von Druiden, Feenhügeln, Ahnen – kollektive Bedeutung vertieft das Erleben.
- Ritual & Achtsamkeit: Langsames Gehen, Atmen, Intention – schafft den inneren Raum, in dem der Ort „antwortet“.
Die 12 wichtigsten keltischen Kraftplätze Europas

1) Stonehenge (England)
Ikone der Megalithkultur; Sonnenwendachsen; mächtige Schwelle zwischen Himmel & Erde.
Mehrwert-Tipp: Vor Sonnenaufgang ankommen (legaler Zugang mit Special Access Tickets), 5-Atem-Ritual (s. unten).
2) Newgrange / Brú na Bóinne (Irland)
Jungsteinzeitlicher Grabhügel; Licht dringt zur Wintersonnenwende in die Kammer – Gänsehaut-Moment von Wiedergeburt.
3) Mont-Saint-Michel (Frankreich)
Gezeiteninsel mit klösterlicher Krone; vorchristlicher Kultfokus, später christlich überformt – perfekte Chiffre für Kultkontinuität.
4) Finlaggan, Islay (Schottland)
Versammlungs-/Krönungsstätte der Lords of the Isles; keltisch-gälischer Macht- und Ritualort in dramatischer Insel-Landschaft.
5) Avebury (England)
Größter Steinkreis Europas, umschließt ein ganzes Dorf; spürbar weites, sanftes Feld – ideal zum „Gehen der Steine“.
6) Callanish, Lewis (Äußere Hebriden)
Steinlinien mit Himmelsbezug; rau, archaisch, offen – die Hebriden pur.
7) Carnac (Bretagne, Frankreich)
Kilometerlange Steinreihen; Takt der Steine wirkt wie ein geomantischer „Rhythmus-Pfad“.
8) Skara Brae & Ring of Brodgar (Orkney, Schottland)
Neolithische Siedlung + Ringheiligtum; Insel-Weite trägt die Wahrnehmung.
9) Hill of Tara (Irland)
Sakral-Hügel der Hochkönige; Mythen-Dichte, Feenhügel-Aura, weite Sichtachsen.
10) Glastonbury Tor (England)
Mythos Avalon; Hügel mit Turm, Labyrinthpfad; Mischung aus Naturmystik und Sagenwelt.
11) Dingle & Skellig Michael (Irland)
Rand der alten Welt; keltisches Meeres-Numinose, frühchristliche Mönchszellen.
12) Brocéliande / Paimpont (Bretagne)
Artus-Waldmythos, Quellen, Dolmen; grüne Mystik, ideal für stilles Gehen.
Local Ethics: Respektiere Wege, Zäune, Brutzeiten, Privatgrund – Kraft ist kein Freibrief.
Praxis: So „öffnest“ du einen Kraftplatz (3-Schritte-Ritual, 7 Minuten)
- Ankommen (2 min): Stehen. Füße spüren. 5 tiefe Atemzüge. Blick weich in die Weite.
- Verbinden (3 min): Hand aufs Herz. Intention flüstern („Ich bin bereit, die Qualität dieses Ortes achtsam zu empfangen.“). Langsam im Uhrzeigersinn gehen.
- Verweilen (2 min): Augen schließen. Horchen (Wind/Meer/Vögel). Ein Wort notieren, das „auftaucht“.
Extra: Eine kleine Gabe (Dank, Lied, stilles Gebet) – keine Gegenstände hinterlassen.
Hintergründe: Geologie, Ley-Linien, Archäoastronomie
- Geologie: Granite, Sandsteine, Basalte wirken über Form, Farbe, Erosion – sie rahmen das Erleben.
- Ley-Linien: Populäres Konzept linearer „Energielinien“. Historisch umstritten; als narratives Navigationssystem dennoch inspirierend.
- Archäoastronomie: Sonnen-/Mondachsen (z. B. Newgrange, Stonehenge, Callanish) sind belegt; sie verbinden Zeit (Kalender) und Sinn (Ritual).
Fazit: Ob du „Energie“ naturwissenschaftlich, psychologisch oder spirituell deutest – die Wirksamkeit entsteht im Zusammenspiel von Ort × Bedeutung × Bewusstsein.
Reiseplanung & beste Zeiten
- Sonnenwenden & Äquinoktien: stärkstes Licht-Erleben (Voranmeldung nötig, v. a. Newgrange/Stonehenge).
- Frühe Morgen / spätes Licht: weniger Besucher, weiches „numinoses“ Licht.
- Jahreszeiten: Frühling/Herbst für Wege & Sicht; Winter für klare Luft; Sommer für lange Dämmerung.
- Packliste: winddichte Schichten, wasserdichte Schuhe, kleines Notizbuch, Thermos, Müllbeutel (Leave No Trace).
Mini-Routen für 5–7 Tage
Irland „Sonnenweg“: Newgrange → Hill of Tara → Dingle-Halbinsel → Skellig Michael (Boot)
Schottland „Inselseelen“: Callanish → Lewis/Harris Strände → Orkney (Brodgar/Skara Brae) → Finlaggan
Bretagne „Stein & Meer“: Carnac → Locmariaquer → Côte Sauvage → Brocéliande
England „Kreise & Hügel“: Avebury → West Kennet Long Barrow → Stonehenge (Special Access) → Glastonbury Tor
Achtsamkeit & Ethik am Kraftort
- Keine Steine versetzen, keine Schnüre/Kristalle binden, nichts hinterlassen.
- Drohnen nur dort, wo erlaubt – Stille bewahren.
- Respekt gegenüber lokalen Gemeinden, Schäfern, Farmer*innen.
- Spirituelle Praxis ist privat – kein „Coaching“ Fremder am Ort.
Häufige Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen Kraftplatz und Energieplatz?
Keiner im engeren Sinn: Beide meinen Orte mit besonderem Erlebnis-/Bedeutungsprofil. „Kraftplatz“ ist im deutschsprachigen Raum üblicher.
Sind Kraftplätze „beweisbar“?
Archäoastronomische Ausrichtungen und Kultkontinuitäten – ja. „Energie“ als Messgröße – umstritten. Das Erleben bleibt zentral.
Kann ich eigene Rituale durchführen?
Ja – still, respektvoll, ohne Spuren. Keine Kerzen/Feuer im Gelände, keine Opfergaben, die Müll werden.
Welche Orte sind für Einsteiger geeignet?
Avebury (frei begehbar), Hill of Tara (offen), Brocéliande (Waldpfade). Newgrange/Stonehenge verlangen Buchung.
Quick Facts – Vier Leuchttürme
Stonehenge (GB): Sonnenwendachsen, ikonische Sarsensteine, Special-Access möglich.
Newgrange (IRL): Wintersonnenwend-Lichtfenster in Gangkammer – Sinnbild von Tod/Neugeburt.
Mont-Saint-Michel (FR): Gezeiteninsel, Kultkontinuität, mystische Übergangszone.
Finlaggan (SCO): Insel-Versammlungsort, gälische Kulturmacht + stille Präsenz.
Schluss: Was du „mitnimmst“
Kraftplätze sind Lernorte – über Landschaft, Zeit und uns selbst.
Die wahre „Energie“ ist die Kohärenz aus Ort, Geschichte, Himmel und deiner Aufmerksamkeit.
Wer achtsam geht, kehrt verändert zurück: stiller, wacher, verbundener.
Quellen & vertiefende Literatur (ausgewählte Hinweise)
- Archäoastronomie/Neolithikum: A. Burl – Prehistoric Stone Circles; M. Parker Pearson – Stonehenge.
- Irland: Offizielle Informationen zu Brú na Bóinne / Newgrange (OPW).
- England: Historic England (Stonehenge/Avebury WHS).
- Schottland: The Finlaggan Trust; Historic Environment Scotland.
- Bretagne: Service régional de l’archéologie Bretagne (Carnac/Locmariaquer).
- Geomythologie/Geomantie: P. Devereux – Earth Mysteries; H. Bünting – Heilige Orte.
Artikel aktualisiert
16.02.2022
Uwe Taschow
Uwe Taschow
Als Autor denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.
“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein



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