Bodhisattvas im Dienst aller

moench landschaft buddha

moench landschaft buddhaBodhisattvas 

Als Bodhisattva wird im Buddhismus jemand bezeichnet, der sich selbst dem Ziel der Erleuchtung verschrieben hat und dabei auch anderen auf ihrem Weg dorthin helfen möchte. Dabei ist es dem Bodhisattva egal, ob es sich um Menschen oder Tiere handelt – jeder soll von der eigenen Erkenntnis profitieren können. Ein Bodhisattva nimmt also statt des eigenen Glücks das Wohl anderer ins Visier. Dieser Ansatz mag auf den ersten Blick egoistisch erscheinen, weil man ja schließlich selbst erst einmal erleuchtet sein muss, um anderen zu helfen. Doch genau darin besteht die Herausforderung eines Bodhisattvas: Die eigene Erleuchtung ist nicht das Ende des Weges, sondern erst der Beginn des Dienstes an anderen.

In der Praxis kann das bedeuten, dass man als Bodhisattva selbstlos seine Zeit und Energie dafür einsetzt, anderen Menschen etwas beizubringen oder sie in schwierigen Situationen zu unterstützen. Gleichzeitig versucht man aber auch, in allem Handeln Mitgefühl und Verständnis für die Probleme anderer zu zeigen. Eine solche Haltung ist sicherlich nicht einfach umzusetzen und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen. Doch wer bereit ist, sich diesem Ideal anzunähern, wird am Ende vielleicht selbst erleben dürfen, wie bereichernd es sein kann, anderen Menschen zu helfen und sie auf ihrem spirituellen Weg zu begleiten.

Was ist ein Bodhisattva?

Ein Bodhisattva ist eine Person, die sich der Erleuchtung und dem Erreichen von Nirvana verschrieben hat. Diese Person wird als Werkzeug für spirituelles Wachstum und Bewusstsein betrachtet, das den Weg zur vollständigen Erleuchtung ebnen kann. Ein Bodhisattva strebt danach, anderen Menschen zu helfen, ihren Weg zur Erleuchtung zu finden, anstatt sich selbst auf den Weg zu machen. Sie werden oft als Vorbilder des altruistischen Handelns angesehen.

Sie folgen dem Edlen Achtfachen Pfad Buddhas, der als Rahmen für moralische Lebensweise dient. Der Edle Achtfache Pfad besteht aus Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit, Mitgefühl, Entschlossenheit, Achtsamkeit, Konzentration und Weisheit. Dieser Pfad bildet die Grundlage für die praktischen Handlungen eines Bodhisattvas und gibt ihnen Orientierung in ihrem Streben nach Erleuchtung.

Das Ziel des Bodhisattvas ist es nicht nur selbst weise und gütig zu handeln, sondern auch andere Menschen dazu anzuregen, denselben Weg einzuschlagen. Um dieses Ziel zu erreichen helfen sie anderen Menschen mit Rat und Tat und setzen Gedankenlosigkeit ab. Ihr Streben nach höherem Bewusstsein sollte als Inspiration für diejenigen dienen, die auf ihrem spirituellen Weg gerade erst beginnen.

In der buddhistischen Theologie gibt es viele bekannte Bodhisattvas wie zum Beispiel Avalokiteshvara (der Bodhisattva des Mitgefühls), Manjushri (der Bodhisattva der Weisheit) oder Ksitigarbha (der Bodhisattva der Unterwelt). Jeder dieser Bodhisattvas verkörpert eine bestimmte Tugend und hilft den Menschen auf unterschiedliche Weise.

Als Buddhist kann man versuchen, das Leben eines Bodhisattvas nachzueifern und seine Handlungen in Einklang mit den Lehren des Buddhismus auszurichten. In diesem Sinne ist ein Bodhisattva nicht nur eine Figur aus der buddhistischen Mythologie, sondern auch ein Vorbild für das tägliche Leben.

Die Geschichte von Siddhartha Gautama

Die Geschichte von Siddhartha Gautama – Der Weg des Bodhisattvas

Siddhartha Gautama, auch bekannt als der Buddha, ist einer der berühmtesten Bodhisattvas in der Geschichte. Er wurde als Sohn eines Königs im heutigen Nepal geboren und verließ sein Zuhause im Alter von 29 Jahren, um nach Wegen zu suchen, um das Leiden zu lindern. Seine Reise führte ihn schließlich zu einem Ort namens Bodhgaya, wo er unter einem Feigenbaum meditierte und die Erleuchtung erlangte.

Bodhisattva ist ein Sanskrit-Begriff, der sich auf jemanden bezieht, der sich verpflichtet hat, den Pfad des Mitleids und Mitgefühls zu verfolgen. Als solcher hat Siddhartha sein Leben lang versucht, anderen Menschen zu helfen und sie zu lehren. Er setzte dieses Bestreben fort, indem er seine Lehren über das Dharma (Kosmische Ordnung und Wahrheit) weitergab. Seine Anhänger glauben auch an die Idee des Karma (Wirkung und Ursache), wonach alles, was man tut oder denkt, eine Auswirkung auf die Welt hat.

Siddharthas letztes Ziel war es schließlich, das Konzept des Nirvana zu erreichen – einen Zustand der Erleuchtung vor dem Tod. Dieser Weg kann nur durch die Aufrechterhaltung strenger moralischer Standards erreicht werden, wie sie von Siddhartha Gautama vorgegeben wurden – mitfühlendes Handeln gegenüber anderen sowie Verzicht auf Begierden und materielle Güter. In diesem Sinne ist Siddhartha Gautama ein Symbol für den Bodhisattva-Weg: Ein Weg der Selbstlosigkeit und des Mitleids mit dem Ziel der spirituellen Reinigung.

Die Lehren des Buddha über den Weg zur Erleuchtung

Wenn Sie sich auf den Weg zur Erleuchtung begeben möchten, gibt es keinen besseren Lehrer als den Buddha selbst. Seine Weisheit und Einsicht haben Tausende von Menschen inspiriert, die Welt mit einem neuen Blickwinkel zu betrachten und ihren Geist zu transformieren.

Als Bodhisattva wissen Sie, dass der Weg zur Erleuchtung kein leichter ist. Es erfordert Ausdauer, Hingabe und vor allem ein tiefes Verständnis der Natur des Geistes. Der Buddha lehrte uns, dass wir unseren Geist kontrollieren müssen, um unsere Leiden zu überwinden und unser Potenzial voll auszuschöpfen.

Ein wichtiger Aspekt des Weges zur Erleuchtung ist das Verständnis der “Vier Edlen Wahrheiten”. Diese Wahrheiten sind das Fundament des Buddhismus und helfen uns dabei, unsere Gedanken und Emotionen zu verstehen. Sie zeigen uns auch den Weg aus unserem Leid heraus.

Der Buddha lehrte auch die “Acht Pfade”

Diese Pfade sind ein praktischer Leitfaden für Bodhisattvas auf ihrem Weg zur Erleuchtung. Sie beinhalten eine Fülle von Lehren über Ethik, Meditation und Weisheit.

Es sind Wesen, die auf dem Weg zur Erleuchtung vorangegangen sind und nun entschlossen sind, anderen Menschen beim Finden ihres eigenen Pfades zu helfen. Sie können als Meister angesehen werden, die uns lehren, wie man leiden und Schwierigkeiten meistern kann. Ihre spirituellen Vorbilder geben uns Kraft, Mut und Inspiration für unser eigenes spirituelles Wachstum. Sie helfen uns auf vielfältige Weise: indem sie uns mit allem versorgen was wir brauchen; indem sie uns weise Ratgeber sein; und indem sie uns befähigen sowohl in unserem persönlichen als auch in unserem geistigen Wachstum weiterzukommen.

Bodhisattvas sind wichtig für den spirituellen Weg des Buddhismus, da sie uns ein Beispiel dafür geben, wie man mit Mitgefühl handelt und ohne Egoismus agiert. Sie ermutigen uns dazu, nicht nur nach Freiheit von Leid zu streben, sondern auch anderen bei ihrer Suche danach zu helfen. Die Lehren des Buddha zeigen deutlich: Der beste Weg zur Erleuchtung liegt im Handeln im Sinne des Mitgefühls gegenüber allen Lebewesen – so wie es Bodhisattvas tun.

Beispiele für Bodhisattvas in der Geschichte und Gegenwart

Bodhisattvas sind nicht nur eine ideale, sondern auch eine reale Kraft in der Welt. Sie sind Menschen, die ihr ganzes Leben dem Erwachen und der Hilfe anderer widmen. Ihre Geschichten inspirieren und ermutigen uns, unseren eigenen Weg des Erwachens zu gehen.

Sie sind Menschen, die ihren eigenen Erleuchtungsweg meistern, indem sie anderen dienen. Diese selbstlosen Wesen haben sich im Laufe der Zeit in vielen verschiedenen Kulturen manifestiert. Aus dem buddhistischen Kontext heraus hat jede Inkarnation eine Vielzahl von Lehren gebracht, die bis heute Anwendung finden.

Einige bekannte Bodhisattvas aus der Geschichte sind Mahasthamaprapta und Avalokiteshvara. Mahasthamaprapta war ein wichtiger Begleiter des Buddha, der als Repräsentant des Mitgefühls angesehen wurde. Avalokiteshvara ist ein häufig dargestellter Bodhisattva, der als Inbegriff des Mitgefühls gilt und als Patron der buddhistischen Lehren verehrt wird.

In der modernen Zeit gibt es viele Beispiele für Menschen, die den Weg des Bodhisattva beschreiten. Oftmals handelt es sich um Personen, die karitative Organisationen gründen oder andere Wege finden, den Menschen zu helfen. Ein Beispiel dafür ist Phra Paisal Visalo, ein thailändischer Mönch aus dem Jahr 1987, der Entwicklungsprojekte in Thailand initiiert hat und seine Fähigkeit nutzte, um anderen zu helfen. Ein weiteres Beispiel ist Ajahn Brahmavamso Mahathera aus Australien, der 1989 ins Kloster eintrat und seither viele Initiativen für karitative Zwecke unternommen hat.

Als moderne Bodhisattvas haben sowohl Phra Paisal Visalo als auch Ajahn Brahmavamso Mahathera gezeigt, dass es möglich ist, den Pfad des Erwachens zu gehen und gleichzeitig Gutes im Leben anderer zu bewirken. Sie repräsentieren nur einige Beispiele für die weltweite Bewegung von Menschen, die den Weg des Bodhisattva wählten – um ihr eigenes Erwachen zu erlangen und gleichzeitig so viel Gutes wie möglich anzurichten.

Wie man Bodhisattvas begegnet

Bodhisattvas sind wundervolle, selbstlose Wesen, die uns auf unserem spirituellen Weg unterstützen. Es ist eine besondere Ehre, ihnen zu begegnen, und es kann ein sehr mächtiges und bewegendes Erlebnis sein, vor allem für Menschen, die die Lehren des Buddhismus studieren oder praktizieren.

Es gibt verschiedene Wege, wie man Bodhisattvas begegnen kann. Eines der wichtigsten ist das Studium der buddhistischen Lehren und Meditation. Durch das Lesen des Dharma lernen wir mehr über die Ideale des Buddhismus und wie wir uns auf eine Weise verhalten können, die den Geist von Mitgefühl, Mitfreude und Güte erzeugt – Qualitäten, die alle Bodhisattvas teilen.

Die Meditation ist ein weiteres wichtiges Werkzeug auf dem Weg zur Begegnung mit Bodhisattvas. Durch regelmäßige Meditation geben wir unserem Geist Raum zur Stille und Konzentration. In dieser inneren Ruhe können wir uns besser mit unserem spirituellen Selbst verbinden und so die Anwesenheit von Bodhisattvas spüren. Die tiefste Art der Begegnung mit Bodhisattvas besteht darin, in uns selbst nach ihnen zu suchen; Sie sind in jedem von uns vorhanden, aber manchmal brauchen wir Hilfe, um sie zu finden.

Schließlich besteht auch die Möglichkeit, direkt mit einem lebendigen Bodhisattva in Kontakt zu treten – persönlich oder über das Internet. Egal welchen Weg wir wählen: Wir sollten uns für unser Erlebnis mit dem Bodhisattva öffnen und uns erlauben, tiefer in unsere spirituelle Reise einzutauchen.

Muss man Buddhist sein um Bodhisattva zu werden?

Nein, es ist nicht notwendig, ein Buddhist zu sein, um ein Bodhisattva zu werden. Das Konzept des Bodhisattvas ist universell und kann in jeder Religion oder Philosophie gefunden werden. Ein Bodhisattva ist eine Person, die sich selbstlos für das Wohl anderer einsetzt und sich bemüht, anderen zu helfen, ihre Leiden zu überwinden.

Das Ziel eines Bodhisattvas ist es, alle Wesen aus dem Kreislauf des Leidens zu befreien. Dies erfordert Mitgefühl und Hingabe für andere, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Herkunft.

Es gibt viele Beispiele von Nicht-Buddhisten, die als Bodhisattvas betrachtet werden können. Zum Beispiel war Mahatma Gandhi ein Hinduist, aber seine Philosophie der Gewaltlosigkeit und des Dienstes an anderen spiegelt die Qualitäten eines Bodhisattvas wider.

Insgesamt geht es bei der Idee des Bodhisattvas darum, eine uneingeschränkte Liebe und Fürsorge für alle Wesen zu entwickeln. Es spielt keine Rolle welcher Religion oder Philosophie man angehört – jeder kann sich bemühen, ein Bodhisattva zu sein.

Leiden und Empathie

Der Weg der Erleuchtung als Bodhisattva ist nicht einfach. Es erfordert ein hohes Maß an Weisheit, Mitgefühl und Tapferkeit. Die Lehren der Bodhisattvas lehren uns die Notwendigkeit, unser Leiden zu akzeptieren und uns für das Leid anderer zu öffnen. Sie lehren uns auch, wie wir dieses Leiden in konstruktive Emotionen umsetzen können, um es zu überwinden und anderen Menschen helfen können.

Bodhisattvas sehen das Leid der Welt nicht als etwas Negatives an, sondern machen sich die Kraft des Mitgefühls zunutze, um ihr eigenes Bewusstsein zu erweitern und ihr Potenzial für den Dienst an anderen Menschen zu entwickeln. Sie bemühen sich auch, eine Balance zwischen dem Verstehen des Leidens anderer und dem Schutz vor Überforderung bei der Behandlung dieses Leidens herzustellen. Sie möchten nicht nur das Leiden lindern, sondern auch die Ursachen für das Leiden beseitigen.

Durch die Übung der Achtsamkeit bei gleichzeitiger Empathie schärfen Bodhisattvas ihre Fähigkeit, sich in die Gefühle anderer Menschen hineinzuversetzen. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihnen, empathisch auf Herausforderungen zu reagieren und gerechte Entscheidungen zu treffen, indem sie alle Seiten der Situation berücksichtigen.

Der Weg der Erleuchtung als Bodhisattva ist ein Weg voller großer Herausforderungen und voller Opferbereitschaft. Aber die Lehren von Achtsamkeit, Mitgefühl und Empathie helfen uns dabei, unsere eigene spirituelle Reise besser zu verstehen und voranzutreiben – mit dem Ziel, unser größtes Potenzial als Helfer für die Menschen in unserem Umfeld freizusetzenBuchtipps:

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Heike Schonert

HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök
20.07.2021

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Heike SchonertBodhisattvas Portrait Heike Schonert

Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
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