
Medium als Beruf! „Neue ethische und qualitative Grundsätze für die berufliche Praxis von Medien.“
Die Praxis von Medien also Menschen, die angeben, Informationen von Verstorbenen sowie anderen nicht physischen Wesen zu erhalten, geht Tausende von Jahren zurück bis zu den Anfängen der Geschichte und sicherlich noch weiter zurück bis in die Prähistorie. Die uralte Praxis von Medien ist auch von entscheidender Bedeutung gewesen für die Entstehung vieler Religionen sowie magischer okkulter Lehren wie dem Schamanismus.
Aus diesem Grund bietet die Welt der Geschichte und Religionen eine reichhaltige Sammlung von medialen Ereignissen sowie Vorkommnissen, welche in jeder Gesellschaft sowie Gruppe von Menschen beobachtet werden konnte, die auf der Erde gelebt haben [1].
So gab es anthropologisch gesehen in indigen Völkern, welche die Erde bewohnt haben, schon immer Männer, welche mit nicht physischen Wesenheiten kommuniziert haben und über spezielles Wissen sowie Fähigkeiten verfügten [1]. Neben dem Schamanismus, der als älteste sowie ursprünglichste Form religiöser Betätigung betrachtet wird, kam es im Verlauf der Geschichte zu verschiedenen medialen Ereignissen und Entwicklungen [2].
Einige mediale Ereignisse sowie Entwicklungen im Verlauf der Geschichte waren zum Beispiel das Gewerbe der Seher in der Antike, die Prophezeiungen der Hopi Indianer, die sieben heiligen Seher in Indien, welche Rishis genannt wurden, die Entstehung spiritistischer Religionen wie dem Candomblé und Umbanda in Brasilien, dem kardezistischen Spiritismus sowie dem modernen Spiritismus, welche sich auch in der heutigen Zeit in der Praxis von einigen Medien weltweit widerspiegeln.
Aktuell existieren innerhalb der „spirituellen Szene“ und „medialen Szene“ weltweit für Verbraucher eine Vielzahl an Anbietern, welche ihre Leistungen als Medium anbieten, für welche jedoch keine bindenden qualitativen Kriterien existieren, um Menschen vor unseriösen Anbietern zu schützen. Neue ethische und qualitative Grundsätze sind unabdingbar für mehr Qualitätssicherung, Verbraucherschutz, Ethik sowie Verantwortung für den Beruf als Medium.
Medialität im Verlauf der Geschichte.
- Der Schamanismus
Die älteste und ursprünglichste Form religiöser Betätigung war der Schamanismus, der in Europa ebenso wie in den Weiten Zentralasiens beheimatet ist und heute noch vereinzelt in den Wüsten Südafrikas, in den Urwäldern Südamerikas, in Australien und auf dem indonesischen Archipel anzutreffen ist [3].
Der Schamane nahm im Leben der Jäger, Sammler und Nomaden eine zentrale Stellung ein: Er war geistlicher Führer des Clans, Opferpriester, Seelenführer, Magier, aber auch Heiler, Dichter und Sänger [3]. Nach der Hypothese des südafrikanischen Archäologen David Lewis-Williams trat Schamanismus eingehend mit Tranceerfahrungen bei den Steinzeitmenschen im Jungpaläolithikum (40.000 – 10.000 v. Chr.) auf [4].
- Seher in der Antike
In der Antike sowohl in der trojanischen als auch in der griechischen Gesellschaft genossen die Seher und Priester ein hohes Ansehen und erfüllten wichtige Funktionen sowie in religiösen wie auch politischen Angelegenheiten [5].
Teilweise wurde das Gewerbe der Seher in der Antike professionell ausgeführt, jedoch auch von Laien, welche Ratsuchenden Antworten auf ihre Fragen gaben, welche sich nicht nur auf reine Zukunftsaussagen bezogen [6].
Der blinde Thebaner Teiresias ist wohl der berühmteste Seher der Antike, wobei der bedeutendste Gott der Wahrsagerei Apollon ist, in dessen Heiligtum in Delphi die Phytia in Trance und Ektase versetzt wurde [6, 7]. Ein mythisches Vorbild der ekstatischen Seherin war Kassandra, die Seherin von Troja [6].
- Die Hopi Prophezeiungen
Die Hopi Indianer werden den Pueblo – Indianer zugerechnet und waren nach ihrer kulturellen Entwicklung ein hochkultiviertes Volk. Bekannt sind die Hopi-Indianer durch ihre Prophezeiungen. Die Hopi-Prophezeiungen sind 10000 Jahre oder noch älter und wurden auf Steintafeln geschrieben sowie bei den Hopi Indianern aufbewahrt [8].
- Die sieben heiligen Rishis
Etwa 5000 v. Chr. haben in Indien die sieben heiligen Rishis gelebt, welche nach indischer Überlieferung den Menschen durch ihre seherischen Fähigkeiten das ayurvedische Wissen überlieferten, welches in den alten indischen Schriften den Veden festgehalten wurde [9, 10, 11, 12].
Ihre spirituellen Fähigkeiten nutzten die Rishis auch dazu, um aus der sogenannten „Akasha-Chronik“ die Lebensläufe von mehreren Millionen Menschen zu lesen und diese schriftlich auf den Blättern der Stechpalme zu fixieren [9]. In Indien und in Sri Lanka werden diese Blätter in sogenannten Palmblattbibliotheken bewahrt [13].
- Der Candomblé
In Brasilien ist der Candomblé heute eine bedeutende sowie angesehene Religionsgemeinschaft, welcher sich Ende des 19. Jahrhunderts begann sich in der brasilianischen Gesellschaft öffentlich zu artikulieren [14]. Der Candomblé diente ursprünglich dem Widerstand afrikanischer Sklaven und entstand aus afrikanischen Traditionen und ist mit einer der bekanntesten Trancereligion [14, 15].
- Der kardezistische Spiritismus
Anhand der Lehren des französischen Dichters, Pädagogen Allan Kardec (1804-1869) entstand der Kardezismus mit weltweiter Verbreitung, welcher heute noch aktiv in Brasilien gepflegt wird [16]. Im Jahr 1855 gründete Kardec die erste spiritistische Gesellschaft und es erschien im selben Jahr in Frankreich „Das Buch der Geister“ [17].
In Frankreich selbst zeigten die Lehren Kardecs jedoch wenig Erfolg [17]. Der kardezistische Spiritismus beruft sich auf Elemente asiatischer Religionen (buddhistische und hinduistische), er sieht sich aber gleichzeitig auch als Widererstandenes Christentum mit antiklerikalen und antikatholischen Wurzeln [17]. Der 2002 verstorbene Chico Xavier war eines der berühmtesten kardezistischen Medien [18].
- Umbanda
Am 15. November 1908 gründete das Medium Zélio de Moraes aus Empörung über kardezistische Séancen, bei welchen afrikanische sowie indianische Geister weggeschickt wurden die Bewegung der Umbanda [19]. In der Umbanda fand eine Mischung von katholischen Elementen mit dem afrikanischen „Geisterglauben“ des Candomblés statt [18, 19, 20].
Die Trance spielt in der Umbanda ebenfalls eine zentrale Rolle wie in den afro-brasilianischen sowie indianischen Religionen und wird von Trommeln begleitet, wobei sich während einer Besessenheitstrance die Geister mithilfe der Körper ihrer Medien frei im Raum bewegen [21, 22].
- Der moderne Spiritismus
Als „Geburtsstunde“ des modernen Spiritismus gilt der 31. März 1848, an welchen die „Fox-Sisters“ in ihrem Haus in Hydesville (New York) Klopfgeräusche als Zeichen aus dem Jenseits interpretierten [23, 24, 25]. Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten gab es in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts nur geringe spiritistische Aktivitäten [23].
Dagegen war das soziale Klima in Großbritannien zu dieser Zeit reif für „übernatürliche Phänomene“ und so wuchs auch der Spiritismus in Großbritannien rasant [25]. Als eine zentrale spiritistische Organisation in Großbritannien entstand 1901 die Spiritualists National Union (SNU) aus der British National Association of Spiritualists (1873) und der National Spiritualists Federation (1890) [25].
Medialität im aktuellen Zeitgeschehen.
Im aktuellen Zeitgeschehen gibt es eine Vielzahl von Anbietern im medialen Bereich, welche in ihrer Praxis auch geprägt sind durch mediale Ereignisse und Entwicklungen im Verlauf der Geschichte.
So gibt es zum Beispiel Medien, welche den Schamanismus praktizieren, dem modernen Spiritismus, kardezistischen Spiritismus, Umbanda oder Candomblé angehören und Medien, welche keine Zugehörigkeit zu einer spiritistischen Vereinigung besitzen, sowie Medien, welche durch qualitative wissenschaftliche Verfahren zertifiziert sind.
Die Informationen, welche Medien erhalten, scheinen aus sehr vielfältigen Quellen zu stammen wie zum Beispiel Verstorbene, verstorbene Tiere, Engel, Geistführer, Außerirdische, dem höheren Selbst, Arkturianern, Plejadern, der Quelle, aufgestiegenen Meistern oder Jesus Christus.
Neben den verschiedenen Informationsquellen können auch aktuell verschiedene Praktiken bei Medien beobachtet werden wie zum Beispiel;
- Channeling
während der Trance werden Informationen kanalisiert - Tranceschreiben
während der Trance werden psychografische Informationen erfasst - Trance Speacking
die verschiedenen nicht physischen Kommunikatoren sprechen während der Trance durch das Medium - Besessenheitstrance
die Identität eines Geistführers, Engel oder Geistes tritt an die Stelle der Identität des Mediums während der Trance - Physikalische Medialität
während der Trance dient das Medium als Kanal für physikalische Effekte - Trance Healing
das Medium dient während der Trance als Kanal für heilende Energie - mentale Medien
Medien, welche für ihre Arbeit sich nicht in einem Trancezustand befinden
Die verschiedenen Quellen, von welchen Medien scheinbar Informationen erhalten sowie die unterschiedlichen Praktiken von Medien sind auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Mehr Informationen darüber erhalten sie in folgenden Artikeln sowie Podcast von mir auf Spirit Online.
„Trancemedialität und Bedeutung!“„Genauigkeit in Trance gechannelter Inhalte!“
„Jenseitsbotschaften über ein Medium!“
„Quelle von Jenseitsbotschaften!“
Regulierung des Berufs als Medium. 
Die Berufsbezeichnung Medium ist in Deutschland und auch in anderen Ländern weltweit nicht geschützt. Ganz unabhängig von einer wirklichen Qualifikation als Medium kann sich jeder als Medium bezeichnen was erhebliche Risiken für Menschen mit sich bringt, welche die Leistung eines Mediums in Form einer Einzelsitzung für einen Jenseitskontakt, ein Channeling, einer Jenseitsdemonstrationen vor Publikum, Kurse, Workshops, Seminare und mediale Ausbildungen in Anspruch nehmen.
In der heutigen Zeit können Menschen ganz einfach, um ein Medium zu werden Seminare, Kurse oder eine mediale Ausbildung besuchen, welche in einem unterschiedlichen Preisniveau angeboten werden, jedoch keiner Qualitätssicherung unterliegen.
Häufig werden, um die außersinnlichen Fähigkeiten von Menschen zu fördern, verschiedene Techniken der Medialität eingesetzt, für dessen Wirksamkeit es jedoch keine fundierte Basis gibt. Techniken der Medialität wie Trance, Meditation, Sitting in the Power, Aktivierung und Training der Hellsinne sowie Visualisierung sind Gegenstand von schamanischen Ausbildungen, Ausbildungen nach dem englischen Spiritismus sowie im Umbanda und Candomblè.
Einen Überblick über die verschiedenen Techniken der Medialität erhalten sie in folgenden Artikeln von mir auf Spirit Online.
„Techniken der Medialität!“„Techniken der Medialität – Training und Aktivierung der Hellsinne!“
„Technik der Visualisierung in der Medialität!“
„Mystisch spirituelle Erfahrung mit Meditation!“
„Hypnose Bewusstseinszustand und Psi Fähigkeiten!“
Die „spirituelle Szene“ und „mediale Szene“ scheint stetig zu wachsen, wobei fast jeder schon einmal mit Sicherheit mit der Werbung von sogenannten Medien auf Facebook, Instagram, Tik Tok oder YouTube konfrontiert wurde, welche teilweise als sehr aggressiv angesehen wird.
Einige dieser sogenannten Medien füllen ganze Hallen und wieder andere versuchen auf den Social-Media-Kanälen eine hohe Reichweite zu erzielen, um ihre Angebote zu verkaufen.
Gleichzeitig gibt es innerhalb dieser Szene sehr viel Kritik, Vorwürfe des Betruges und der Geldmacherei sowie dass Menschen, welche Leistungen eines Mediums für sich in Anspruch genommen haben, für sich persönlich das Gefühl hatten, an einen Betrüger geraten zu sein, ohne diesen Vorfall zum Beispiel polizeilich oder öffentlich angezeigt zu haben.
Eine Regulierung des Berufs als Mediums mit neuen ethischen sowie qualitativen Grundsätzen wäre sinnvoll, um Menschen vor unseriösen Anbietern zu schützen und würde folgende Vorteile mit sich bringen;
- Qualitätssicherung
- Verbraucherschutz
- Professionalisierung des Berufs
- Ethik und Verantwortung
Mehr Sicherheit durch Qualitätssicherung, Verbraucherschutz, Ethik und Verantwortung.
Mehr Qualitätssicherung, Verbraucherschutz, Ethik und Verantwortung für den Beruf als Medium würde Menschen, welche die Leistung eines Mediums in Anspruch nehmen möchten, mehr Sicherheit und Vertrauen geben, dass es sich bei dem Anbieter wirklich um ein Medium handelt und nicht um einen unseriösen Anbieter, welche häufig Betrugstechniken wie Cold – Reading oder Hot – Reading verwenden.
Weltweit existieren Stiftungen sowie Non-Profit-Organisationen wie das Windbridge Research Center, die Forever Family Foundation und in Deutschland Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung, welche mehrfach verblindete Zertifizierungsverfahren einsetzen, die Cold – Reading, Hot – Reading und andere betrügerische Mittel im Zertifizierungsprozess eines Mediums ausschließen.
Qualitativ geeignete Zertifizierungsverfahren für Medien, Ethik, Qualitätssicherung, Verantwortung und Verbraucherschutz sind auch Gegenstand von Wissenschaftlern innerhalb der modernen Forschung mit Medien. Weitere wertvolle Informationen zu den Themen Cold – Reading, Hot – Reading, Zertifizierungsverfahren für Medien, der kostenlosen Zertifizierung sowie dem kostenlosen evidenzbasierten Schulungsprogramm von Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung erhalten sie über folgende Links.
„Reading oder wirkliche Botschaften von Verstorbenen?“„Wissenschaft und Jenseitskontakte!“
„Zertifizierungsprogramm für Jenseitsmedien!“
Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung: kostenlose Zertifizierung im Fünffachblindverfahren
Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung: kostenloses evidenzbasiertes Schulungsprogramm mit abschließender Zertifizierung im Fünffachblindverfahren
https://www.istockphoto.com Quellen:
22.01.2025
Herzlichst,
Dr. rer. hum Jana Stapel
Diplom – Biologie, Medium, mediale Beratung, Wahrnehmungs-Coaching
E-Mail: contact@medium-dr-janastapel.com
Webseite: www.medium-dr-janastapel.com
Bildquelle: www.istockphoto.com/de
Alle Beiträge der Autorin auf Spirit Online
Über Dr. rer. hum. Jana Stapel
Als Medium kombiniert sie in ihren Vorträgen und Seminaren das Wissen aus der Bewusstseinsforschung, Reinkarnationsforschung, Nahtodforschung, Medialitätsforschung und Quantenphysik mit ihren eigenen Erfahrungen, die sie als Medium gemacht hat.
In ihrer Praxis in Rostock bietet sie Jenseitskontakte, Kontakt zum eigenen Geistführer als mediale Beratung, ein Wahrnehmungscoaching in Zusammenarbeit mit dem eigenen Geistführer, Mediale Abende, Mediale Übungszirkel sowie verschiedene Vorträge und Seminare an.
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