Veränderung stärkt Kreativität – Krise als Ansporn

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Krise-Fels-Meer-Licht-landscapeMutmacher – persönliches Krisenmanagement

Krisen in der Welt gab es schon immer! Zugegeben – in den letzten fünfundsiebzig Jahren waren sie in Europa eher geringfügig und klein, verglichen mit den großen Krisen, welche z.B. die beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts mit sich brachten.

Die Erinnerungen daran und die Erzählungen unserer Eltern oder Großeltern rufen angesichts der aktuellen Krise gerade viele Urängste in uns wach und wohl deshalb mussten wir so viele Mitbürger „hamsternd“ und panisch erleben.

Aber keine Sorge – die Stunde Null, die Deutschland im Mai 1945 mit dem Ende des Krieges erlebte, die gibt es jetzt nicht:

Wir sitzen sicher in einem schönen Zuhause, haben es warm, Trinkwasser fließt aus unseren Wasserhähnen, wir haben alle genug zu essen und müssen weder Bombenangriffe noch fremde Siegermächte fürchten. Es geht uns gut!

Wir sind nur offenbar etwas „behäbig“ geworden und folglich wenig „krisensicher“, weil wir Wohlstand gewohnt und unsere Ansprüche an das Leben entsprechen hoch sind. Umso wichtiger ist es doch jetzt, uns in persönlichem „Krisenmanagement“ einmal zu üben und wertvolle Erfahrungen über uns selbst im Umgang mit einer allgemeinen Krise zu sammeln.

In den späten 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es eine große Weltwirtschaftskrise. Auslöser dieser Krise war kein kleiner Virus, sondern ein Börsencrash in New York im Oktober 1929.

Der große Wissenschaftler Albert Einstein

äußerte sich damals zu diesen Ereignissen und seine Worte haben bis heute NICHTS an Gültigkeit verloren:

Wir können nicht davon ausgehen, dass sich Dinge verändern, wenn wir immer dasselbe tun. Eine Krise ist der größte Segen, der einer Person oder einem Land passieren kann, denn sie bringt immer Fortschritt. Die Kreativität entsteht aus der Panik, genauso wie der Tag auf die Dunkelheit der Nacht folgt.
Krisen gebären Innovationen, Erfindungsgeist und große Strategien.
Wer eine Krise übersteht, überwindet sich selbst, ohne bezwungen zu werden.
Wer mit der Krise seine eigene Niederlage erklärt, vergewaltigt sein schöpferisches Potenzial und sucht mehr nach den Problemen, anstatt nach Lösungen. Die eigentliche Krise ist nämlich die Inkompetenz. Die Schwierigkeit für betroffene Personen oder Länder liegt darin, den richtigen Ausweg zu finden.
Ohne Krise gibt es keine Herausforderung und ohne Herausforderung bleibt das Leben im Alltag und in Eintönigkeit stecken. Ohne Krise gibt es keine Verdienste, denn gerade in schwierigen Zeiten kommen die Stärken eines jeden zum Vorschein. Von der Krise zu reden, bedeutet, sie zu fördern. Über sie zu schweigen jedoch, bedeutet der allgemeinen Einschätzung Nahrung zu geben. Besser ist es, hart zu arbeiten.
Beenden wir ein für alle Mal die gefährlichste Krise, deren Tragödie es ist, nicht für ihre Überwindung kämpfen zu wollen.

Dass die Krise unser größter Segen sei,

das mag nun einmal dahin gestellt sein.
Fakt jedoch ist, dass Menschen nur schwerlich zu Veränderungen bereit sind. Und eine Krise zwingt zur Veränderung. Insofern kann man Einsteins Aussage durchaus bejahen.

Dass die aktuelle Krise auch wunderbare Auswirkungen z.B. auf den Schutz von Natur und Umwelt hat, das sieht inzwischen ein jeder! Wir möchten zunehmend auch weiterhin unseren wunderbaren blauen Himmel behalten, die würzige Luft atmen und diese Wohltat erleben, wenn die Natur aufatmet und sich regeneriert!

Da wir inzwischen wissen, dass alles miteinander verbunden und nichts voneinander getrennt ist,

wird auch unser Organismus eine Form der Regeneration parallel zu unserer Umwelt erleben. DAS ist doch eine eindeutig positive Krisenreaktion!

Viele spirituelle Menschen haben es gleich mir schon lange immer wieder gesagt und geschrieben: Es KANN doch einfach nicht so weiter gehen wie bisher, denn wir haben als Menschheit uns und unsere Erde an den Rand des Abgrunds gebracht.

Aber wer sich nicht bewegt, der WIRD eben bewegt!

Und wir haben uns leider kaum bewegt … folglich WERDEN wir jetzt bewegt. Weil wir LEBEN und alles Leben nun einmal in Bewegung und in Schwingung ist! Diese Krise jetzt kann der erforderliche Anstoß für jeden Einzelnen sein.

Sehen wir es doch als ein kostenloses Retreat, das uns die Welt jetzt beschert! Was ist denn jetzt ganz individuell für einen jeden von uns innerhalb dieser Krisensituation erforderlich?

Diese Krise zwingt uns zur Stille!

Die Aufforderung dieser Krise an jeden Einzelnen ist folglich, still zu werden. Abzuschalten, Handy und Radio auszuschalten. Still zu werden, Stille auszuhalten. Was aber finde ich, wenn ich still werde?

Zum einen stelle ich fest, dass die Stille voller Leben und voll von wahrnehmbaren Geräuschen und Lauten ist (was im übrigen eine kleine Achtsamkeitsübung als Vorstufe zum Nada Yoga, dem Yoga mit Tönen darstellt).

Zum anderen höre ich meinen eigenen Atem plötzlich sehr deutlich und mir wird die geballte Wucht meiner Persönlichkeit ungebremst, ungeschminkt und ungefiltert präsentiert. Menschen mit einem permanenten Geräuschpegel durch laufendes Radio, Fernseher oder Geplapper haben sehr oft nur ein tiefes Bedürfnis, sich von sich selbst abzulenken – genau um sich selbst nicht in der Stille begegnen zu müssen.

Denn dann würden sie konfrontiert mit einer Stimme, die in liebevoller, aber manchmal geradezu unbarmherziger Wahrhaftigkeit zu uns spricht: Unser Gewissen.

Da der Mensch jedoch ein Wunderwerk und in kunstvoller Weise lösungsorientiert ist,

öffnet sich in der Stille auch das Tor der verborgenen Pforte eigener INTUITION! Und aus ihr wispert eine dünne Stimme und weist uns den für uns wahrhaft richtigen Weg! Dazu ist sie jederzeit bereit – auch jetzt in der Krise! Die Stimme unserer Intuition unterscheidet sich von der Stimme unseres ewig flüsternden Verstandes, den wir problemlos jederzeit und überall vernehmen.

Sie redet meist nicht viel, sondern blitzt stichwortartig auf oder lässt kurze, bildhafte Momentaufnahmen vor unserem geistigen Auge erscheinen. Wir haben die Stimme unserer Intuition alle schon in irgendeiner Form einmal kennen gelernt – aber gefolgt sind wir ihr meist nur sehr selten.

Denn sie gibt keine Hilfestellung bei unserem ewigen Hecheln nach
Höher, Weiter, Schneller“ und sie bedient vor allem auch unsere sklavische Gläubigkeit an „Zahlen, Daten, Fakten“ nicht. Sie folgt anderen Regeln, die oft vor allem eines sind: Nicht erklärbar!

Aber jetzt, „in der Krise“, jetzt suchen wir ja händeringend nach Auswegen und Lösungsmöglichkeiten!

Wir stellen fest, dass es uns kein bißchen weiter bringt, wenn wir nur angsterfüllt auf die täglichen Nachrichten und Meldungen starren. Diese nähren lediglich unseren Verstand und dieser wiederum schürt kräftig unsere Ängste.

Sind wir jetzt also vielleicht endlich bereit, aus einer verwöhnten Forderungsgesellschaft zu einer dienstbaren Leistungsgesellschaft zu werden? Sind wir jetzt also vielleicht endlich bereit, unsere Talente selbst einzubringen indem wir unsere Fähigkeiten freilegen und einsetzen, statt einfach „Bestellungen beim Universum“ aufzugeben?

Sind wir jetzt vielleicht endlich dazu bereit, selbst „hart zu arbeiten“, wie Einstein es formuliert, und unseren Beitrag zu leisten, indem wir auch unbequeme Wege zu gehen bereit sind? Sind wir jetzt etwa endlich so weit, die „leisen Töne“ in uns wahrzunehmen und ihnen ebenso viel Vertrauen zu schenken, wie wir vorher der Stimme unseres Verstandes schenkten?

Einstein sagt:

„In schwierigen Zeiten kommen die Stärken eines jeden Einzelnen zum Vorschein“

und ich habe in meinem Leben schon oft erfahren, dass sich in Krisenzeiten bei Menschen „die Spreu vom Weizen trennt“.
Ich bin sicher: Wenn wir auf uns selbst vertrauen, wenn wir wahrhaftig unserer Intuition lauschen und ihr Glauben schenken, und wenn wir zu Veränderungen wahrlich bereit sind – dann werden wir diese Krise überstehen! Und mehr noch: Wir „werden uns selbst überwunden haben ohne bezwungen zu werden“!

03.04.2020
Antje Nagula
www.AbwUnMusic.de
www.facebook.com/abwunmusic


Antje Nagula

Antje Nagula

Noch während ihres Examens fand ihre Karriere als Opernsängerin jedoch krankheitsbedingt ein jähes Ende.
Sie widmete sich fortan intensiv der Meditation und den Studien des spirituellen Wissens der Musiktradition der großen Weltreligionen. So kam sie in Kontakt mit spiritueller Musik, was ihr nach langer Zeit einen neuen Zugang zu Musik und der faszinierenden Wirkung ihrer Stimme auf Menschen eröffnete.
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