Gesellschaft ohne Dankbarkeit und Vergebung nicht überlebensfähig

Maedchen-Schatten-Dankbarkeit-qualities

Maedchen-Schatten-Dankbarkeit-qualitiesIst unsere Gesellschaft ohne Dankbarkeit und Vergebung nicht überlebensfähig?

Ist es tatsächlich so, dass Gesellschaft ohne Dankbarkeit und Vergebung nicht überlebensfähig wäre? – Auf den ersten Blick sicherlich ja. Doch wir wollen uns die Sache einmal etwas genauer anschauen …

Zunächst „sezieren“ wir die Begriffe Gesellschaft, Dankbarkeit und Vergebung.

Von Gesellschaft haben wir eine bestimmte Vorstellung. Bei dem Begriff Gesellschaft orientieren wir uns an unserer westeuropäisch geprägten Gesellschaftsform der Demokratie. Doch es gibt auch ganz andere Gesellschaften wie zum Beispiel Urvölker, Naturstämme, frühere Hochkulturen (Atlantis) oder Diktaturen.

Auch diese Gesellschaftsformen gibt es und sie existier(t)en ebenfalls eine Zeit lang. Doch wie alle Formen unterliegen auch diese ebenso wie unsere Demokratie der Zeit, der Veränderung und der Vergänglichkeit.

Das einzig Stetige im Leben ist der ewige Wandel.

Es gibt keine Gesellschaftsform, die sich all überall durchgesetzt hätte. Auch Gesellschaft ist mannigfaltig und vielschichtig. Wir können je nach Gesellschaftsform sogar von einem kollektiven Ego sprechen, das ebenso seinen eigenen Schmerzkörper nährt wie das individuelle, persönliche Ego eines jeden Menschen.

Gesellschaft ist ein „Körper“, dessen „Blutkörperchen“ die Menschen sind, dessen Organe die Organisationen, Verbände und Parteien sind und dessen Knochen und Muskeln die Struktur von Wirtschaft, Politik (Mitbestimmung) und Machtverteilung ist. Das Große spiegelt sich im Kleinen wieder und das Kleine im Großen.

Sind „Bitte“ und „Danke“ wichtig?

Und da können wir schon feststellen, dass wir zwar in unserer Gesellschaft großen Wert auf „Bitte“ und „Danke“ legen, dass zugleich aber unser eigener Körper ohne jedes „Bitte“ und „Danke“ auskommt und allerbestens funktioniert. Da sagt kein Organ dem Herzen danke, dass es mit Blut versorgt wird.

Es gilt eher das Motto: „Du wirst schon sehen, was zu davon hast.“ Wenn das Herz nicht mehr genug Blut pumpt, stellt das Organ seine Funktion ein und das Herz wird zusammen mit dem Organ und dem ganzen Körper erkranken und (ab)sterben. Diese Zusammenhänge des wechselseitigen Miteinanders funktionieren innerhalb unseres Körpers automatisch gesund und gut. Doch innerhalb unserer Gesellschaft beziehungsweise global auf unserer Erde funktioniert es eher mühsam, schleppend und schlecht.

Warum haben wir Menschen so viele Probleme?

Die Antwort ist einfach: In unserem Körper hat kein Organ und keine Zelle ein eigenes Ego. Die Organe und Zellen denken nicht. Sie tun einfach ihren Job und machen das, wozu sie bestimmt sind, ohne weiter darüber nachzudenken oder etwas anders haben oder tun zu wollen. Sie sind ergebene Diener des Systems.

Doch als Menschen haben wir ein Ego. Und mit diesem Ego geht auch unser freier Wille einher. Und wir können NEIN sagen, nicht mitspielen, Spielverderber sein und etwas anderes entscheiden.
Und dann entscheiden wir aus unserem freien Willen heraus, dass wir „als Leber lieber Ski fahren wollen“ anstatt zu entgiften. Oder wir wollen „als Magen lieber am Strand liegen“ anstatt zu verdauen. Und schon hat das Gesamtsystem ein Problem, weil die Vertretung nicht geregelt ist und weil niemand anderes diesen Job machen kann.

Jeder ist wichtig in seinem Sosein

Derzeit befinden wir uns genau in diesem Prozess, in dem wir erkennen, welche Aufgabe WIR haben und was UNSERE BERUFUNG ist. Berufung bedeutet also: Welches „Organ“ bin ich in meinem „Körper Gesellschaft“ und welchen Job, welche Aufgabe habe ich (gefälligst) zu erledigen.

Und – ganz ehrlich – dafür muss niemand niemandem gegenüber dankbar sein, denn es gibt nur ein Herz und nur einen Magen und nur eine Milz und nur ein rechtes Bein. Es gibt alles nur einmal. Und nur wenn alle Einzigartigkeiten miteinander harmonisch zusammenarbeiten, kann das Gesamtsystem überhaupt funktionieren und überleben.

Was ist eigentlich Dankbarkeit? Und wer sagt wem DANKE?

„Bitte“ und „Danke“ lernen wir zuhause, im Kindergarten und in der Schule. Unsere Großeltern leg(t)en da noch größeren Wert drauf als die jungen Generationen. Ein wohlerzogenes Kind sagt immer brav und artig „Bitte“ und „Danke“. Doch was ist dies überhaupt für eine Konditionierung? Was sind dies für Vorstellungen und Erwartungen?

Wenn wir nicht „Danke“ sagen, dann ist der andere beleidigt. Er fühlt sein Tun nicht gewürdigt. Er fühlt sich selbst nicht ausreichend geachtet und nicht gebührend wertgeschätzt.

  • Kann die Liebe beleidigt sein?
  • Können wir Gott enttäuschen?
  • Ist ein Herzensfeld verbittert?

Gott, die Liebe und unser Herzensfeld sind ein und dasselbe und sie haben keine Vorstellungen. Folglich können auch keine Vorstellungen und somit keine Erwartungen enttäuscht werden.

Wahre Liebe erlaubt alles.

Der Liebe ist es egal, was passiert. Sie erlaubt alles. Die wahre Liebe richtet, urteilt und bewertet nicht. Sie kennt weder böse noch gut. Wahre Liebe erlaubt alles. Sie gewährt, lässt geschehen, sagt Ja und nimmt hin. Sie gibt ihren Segen und ist und bleibt Frieden, ganz gleich was geschieht.

Der einzige, der richtet, beurteilt und bewertet, das ist unser liebes Ego. Dieses Ego hat tausend Vorstellungen und Erwartungen. Und folglich können wir diese Vorstellungen und Erwartungen unseres Ego auch enttäuschen. Und dann wird es böse, ärgerlich und wütend. Dann fühlt sich unser Ego ungerecht behandelt, beschwert sich, macht einen Aufstand und schreckt auch vor Gewalt nicht zurück.

„Bitte“ und „Danke“ sind für unser Herzensfeld piepegal.
„Bitte“ und „Danke“ sind allein für unser Ego total wichtig.

Und hier merken wir schon, dass „Bitte“ und „Danke“ nur in einer Gesellschaft, in der viele Egos leben, von großer Bedeutung sind. Dies mag dem ein oder anderen nun aufstoßen, doch dies ändert nichts an der Tatsache, dass es lediglich unserem Ego-Anteil aufstößt. Der Herzensfeld-Anteil sieht mit Gleichmut über alles hinweg, denn als wahre Liebe erlaubt unser Herz alles.

Vergebung

Vergebung spielt immer dann eine Rolle, wenn wir haderten und nicht verzeihen konnten. Uns als Ego ist möglicherweise in der Vergangenheit großes Leid widerfahren. Wir mussten Schmerzen ertragen, wir wurden ungerecht behandelt und der andere hat sich noch nicht einmal für sein frevelhaftes Verhalten entschuldigt. Der andere ist Schuld, dass es uns so schlecht geht und dass uns Nachteile entstanden sind. Der andere sollte sich schämen und wenigstens ein schlechtes Gewissen haben. Hat er keines, so können wir ihm erst recht nicht vergeben oder verzeihen.

Vergebung ist der schnellste und kürzeste Weg ins Licht. Je größer und machtvoller das NEIN gegenüber der Vergebung ist, desto stärker ist die Katapult-Schleuderkraft-Wirkung, wenn wir eines Tages doch vergeben.

Vergebung ist ein Akt der Gnade.

Es ist sozusagen eine Begnadigung. Wir lassen dem anderen und auch uns selbst mit dem Akt unserer Vergebung Gnade zufließen. Auf diese Weise handeln wir heilig – obgleich wir glauben, kein Heiliger zu sein. Wir segnen den anderen und schließen Frieden mit dem, was geschehen ist, sowie mit der Vergangenheit.

Wir segnen“ ist ebenfalls ein heiliger Akt von uns als Mensch – denn wir sind mehr als Mensch, wir sind über unser Ego hinaus auch Liebe und damit heilig. Und dies dürfen wir auch leben, zeigen und zum Ausdruck bringen.

Während „Bitte“ und „Danke“ sagen sich auf der Ego-Ebene abspielt, finden wir die Energien von Dankbarkeit und Vergebung als Ausdrucksformen der universalen Liebe auf der Ebene unseres Herzensfeldes. Insofern ist es schon ganz richtig, dass jede Gesellschaft Dankbarkeit und Vergebung und damit Liebe braucht. Doch eben nicht als „Bitte“ und „Danke“, sondern als eine innere Haltung, die wir in Stille in uns tragen.

„Bitte“ und „Danke“ ist etwas anderes als Dankbarkeit und Vergebung

Dankbarkeit und Vergebung können wir auch gleichsetzen mit Wertschätzung und Annahme. Und hierbei geht es um Wertschätzung und Annahme des Jetzt – des momentanen Augenblicks. Sollte mir in diesem Augenblick Unrecht widerfahren (also etwas, was mein Ego als unfair beurteilt), so kann ich Vergebung praktizieren und mich somit ÜBER mein eigenes Ego erheben und als Liebe das Geschehen und die Situation segnen. Ich trete aus meinem Ego heraus und steige in mir selbst auf in mein Herzensfeld. Auf diese Weise werde ich in mir selbst zu meinem eigenen Jesus und segne mein Gegenüber sowie die Situation.

„Der Klügere gibt nach.“

Mit Dankbarkeit und Vergebung gewinnt die Weisheit an Bedeutung: „Der Klügere gibt nach.“ Der Klügere ist in diesem Fall derjenige, der Liebe ist und alles erlaubt. Der Klügere stellt seinen eigenen Ego-Willen hinten an und handelt aus seiner eigenen, inneren Weisheit heraus.

Diese Menschen sind Liebe, handeln klug/weise, segnen die Welt und sind „die Heiligen“ unseres einundzwanzigsten Jahrhunderts. Da die universale, allumfassende Liebe formlos ist, sind auch diese Heiligen kaum zu sehen. Sie treten weitaus zurückhaltender in Erscheinung als wütend aufstampfende Egos, die wir alle nicht überhören und nicht übersehen können.

Wie kann Gesellschaft überleben?

Gesellschaft setzt sich also aus sehr vielen Egos zusammen. Doch überlebensfähig sind all diese Egos in ihrer Gesellschaft nur deshalb, weil um sie herum Liebe ist, die nachsichtig, erlaubend, einfühlsam und segnend ist. Die Egos alleine und sich selbst überlassen würden sich innerhalb kürzester Zeit gegenseitig umbringen und abmurksen. Lieber beide tot, als dass der andere mit einem persönlichen Vorteil überlebt.

Die Liebe handelt anders. Sie opfert bereitwillig ihr eigenes Leben und schenkt und gönnt dem anderen bereitwillig und aufrecht Glück, Wonne und Freude. (Wer neidisch guckt oder heimlich hadert, handelt zwar aus Liebe, schwingt jedoch dennoch in sich drin im eigenen Ego.)

Der doppelte Blick ist wichtig

Wir können – ja wir sollten und müssen uns daran gewöhnen, in der Betrachtung dieser Welt und aller Themen, Probleme und Fragestellungen stets BEIDE Ebenen zu betrachten, nämlich die des Ego und auch die der Liebe/des Herzensfeldes. Beide Energien arbeiten entgegengesetzt und führen zu ganz unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Erfahrungen, Ergebnissen und Gefühlen.

In jeder Situation sind immer auch beide Energien enthalten, denn nur so sind überhaupt Erfahrungen möglich. Das „entweder .. oder …“ können wir mit Bewusstheit jederzeit auflösen in ein „sowohl als auch …“. Es ist immer beides gleichzeitig wahr.

Und die Bedürfnisse und Wünsche des Ego sind meistens vollkommen andere als die des Herzensfeldes/der Liebe. Daher können wir niemals „alle glücklich machen“, denn einer von beiden, Ego oder Herzensfeld (Inneres Kind), guckt immer in die Röhre.
Wir müssen dann die Verantwortung dafür übernehmen, WER in die Röhre schaut und wen wir glücklich machen und wessen Energien wir erfahren und fühlen möchten.

Im Kleinen wie im Großen

In diesem Sinne sind wir im Kleinen (mit unserem eigenen Körper) wie auch im Großen (als Gesellschaft) überlebensfähig, wenn wir stets Dankbarkeit für unsere Entscheidung fühlen und Vergebung aus dem Anteil heraus, der gerade in die Röhre schaut. Jede Entscheidung ist das Erleben einer Scheidung, eines Scheideweges. Und wir als Ego können und dürfen unserem freien Willen vergeben, wenn er sich gegen unser (zeterndes) Ego und für unser Herzensfeld entschieden hat.

Es ist unser Herzensfeld, das alles leicht vergeben kann. Sehr viel schwieriger ist es für unser Ego (das ja von der Liebe getrennt ist), uns selbst zu vergeben, wenn wir uns für unser Herzensfeld und damit für die Liebe entscheiden.

Wir sind selbst in uns selbst diese Miniatur-Gesellschaft,

die den Kern der größeren Gesellschaft abbildet. Die Gesellschaft zwischen unserem Ego und unserem Herzensfeld stellt das Fundament der globalen Gesellschaft dar. Sind wir in der Lage, aus unserem Ego heraus Dankbarkeit und Vergebung neu zu entdecken und zu leben, um wieder überlebensfähig zu werden?

Es ist im Grunde genommen eine unmöglich Aufgabe, die unser Ego da bewältigen muss. Es muss Dankbarkeit und es Vergebung gegenüber einem Energiefeld (der Liebe) aufbringen, das es nicht kennt, das es nicht fühlt, das es nicht spürt, das es nicht wahrnimmt und von dem es sich total getrennt fühlt.

Unser Ego ist fixiert auf die Formen.

Und hier muss es der Formlosigkeit dankbar sein und vergeben für etwas, das es in keinster Weise nachvollziehen, verstehen oder begreifen kann. Sozusagen auf blauen Dunst hin.

  • Dankbarkeit gegenüber dem Unbekannten …
  • Vergebung gegenüber dem Fremden …

Nicht mein (Ego-)Wille geschehe, sondern DEIN Wille geschehe …

Dann wird da ein Schuh draus und unser Ego handelt aus Liebe, obgleich es die Liebe niemals kennengelernt hat …
Und rettet so die Welt …

Gesellschaft ohne Dankbarkeit und Vergebung nicht überlebensfähig

29.08.2019
In Liebe Dein/Euer
Björn Geitmann
Buchautor des Buches „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen
www.datgeitman.de/lichtschule

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Bjoern-GeitmannBjörn Geitmann:

„Das Leben ist leicht“ ist seine klare Haltung  –  und er lebt dies in verblüffend authentischer und mitreißender Art und Weise.
Der Name „Eine Neue Ordnung“ ist dabei Programm … – und so ist dieser Titel mehr als nur ein Motto, es ist die gelebte Lebensphilosophie von Björn Geitmann, einem spirituellen Lehrer unserer Zeit, der die Welt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf zu stellen verspricht. Auf dem Weg über die Brücke ins Licht dreht sich das Leben um 180 Grad. Nach „der alten Ordnung“ war unser bisheriges Leben vor allem durch unsere Identifikation mit unserem Ego, mit unserem Körper sowie mit dem, was wir „unser Leben“ nennen,  bestimmt.
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Bücher von Björn Geitmann:
„Eine Neue Ordnung  –  Praxishandbücher zum spirituellen Erwachen“
und „Faszination menschliche Kommunikation  –  Liebe Dich selbst, sonst liebt Dich keiner …!
finden Sie >>> HIER 

Buecher-Bjoern-Geitmann

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