Die Göttin des Glücks: Spirituelle Kraftquelle jenseits des Zufalls

Göttin des Glücks Fortuna verteilt Blumen

Die Göttin des Glücks: Spirituelle Kraftquelle jenseits des Zufalls

Glück – ein schillernder Begriff, oft flüchtig, selten greifbar. Viele jagen ihm nach wie einer Sternschnuppe, andere glauben, es sei reiner Zufall. Doch was wäre, wenn Glück nicht nur ein Gefühl oder Ereignis, sondern eine spirituelle Kraft wäre? Eine archetypische Energie – weiblich, schöpferisch, tief verbunden mit unserer Seele? In alten Kulturen hatte Glück ein Gesicht, einen Namen: die Göttin des Glücks.

In diesem Essay erkunden wir die spirituelle Dimension der Glücksgöttin, ihre kulturelle Bedeutung, ihren Einfluss auf unser inneres Wachstum und warum sie heute aktueller ist denn je. Jenseits von Esoterik-Klischees geht es um das Wiederentdecken einer archaischen Kraft, die unser Leben nicht nur zufälliger, sondern bewusster, lebendiger und gesegneter machen kann.

Göttin des Glücks – wer ist sie wirklich?

Glücksgöttinnen finden sich in nahezu allen alten Kulturen. Sie stehen symbolisch für Fülle, Segen, Lebensfreude – und oft auch für den unvorhersehbaren Fluss des Lebens. Hier einige Beispiele:

  • Lakshmi (Indien): Die hinduistische Göttin des Reichtums und der Schönheit. Sie wird oft mit Lotusblüten und Goldmünzen dargestellt – Zeichen spiritueller wie materieller Fülle.

  • Fortuna (Rom): Die römische Glücksgöttin, oft mit einem Rad oder einer Füllhorn dargestellt. Ihr Wirken galt als launisch, aber auch als kraftvoll. Sie verkörperte das Schicksal – im Guten wie im Herausfordernden.

  • Tyche (Griechenland): Als Personifikation des Zufalls und der Stadtgeschicke galt sie als unberechenbare Macht – aber auch als Symbol für Hoffnung.

  • Danu (keltisch): Eine Muttergöttin, die mit dem Fluss des Lebens assoziiert wurde. Glück war bei den Kelten nichts Äußerliches, sondern Ausdruck der Verbindung zur Naturkraft.

Diese Göttinnen stehen nicht nur für äußeren Reichtum, sondern vor allem für inneres Wohlsein. Sie erinnern uns daran, dass Glück kein Ziel, sondern ein Zustand der Verbundenheit ist – mit uns selbst, mit dem Universum, mit dem „Flow des Lebens“.

Spiritualität trifft auf Glück: Warum Zufall allein nicht reicht

In einer rationalisierten Welt wurde Glück entmystifiziert. Statistisch gemessen, psychologisch erklärt, ökonomisch verwertet. Doch damit wurde es auch entleert. Spiritualität hingegen lädt Glück wieder auf – mit Sinn, mit Tiefe, mit Resonanz.

C.G. Jung sprach von „Synchronizität“ – bedeutungsvolle Zufälle, die nicht kausal, aber sinnvoll verbunden sind. Glück ist in diesem Sinne nicht blind, sondern verbunden mit unserem inneren Zustand. Je bewusster wir leben, desto eher „ziehen“ wir glückliche Umstände an.

Die Glücksgöttin steht hier nicht für Aberglauben, sondern für ein spirituelles Prinzip: Was du ausstrahlst, das kehrt zu dir zurück. Sie ist das Symbol für die schöpferische, intuitive, feminine Kraft, die durch Vertrauen, Hingabe und Lebensfreude wirkt.

Der Benediktinermönch David Steindl-Rast formulierte es so treffend:

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Die Dankbaren sind glücklich.“

Spiritualität bedeutet, die Frequenz des Glücks bewusst zu wählen – unabhängig von äußeren Umständen.

Archetypen als Wegweiser: Die Göttin in dir

C.G. Jung erkannte, dass Archetypen tief in unserem kollektiven Unterbewusstsein verankert sind. Die Glücksgöttin ist ein solcher Archetyp – sie lebt in unserer Vorstellungskraft, in Träumen, in Symbolen, in Mythen.

Wer ihr begegnet – sei es in Meditation, in Kunst, im Alltag – begegnet einer Energie, die inspiriert, nährt und das Herz öffnet. Sie ist keine Figur, die angebetet werden muss. Sie ist ein Spiegel unseres Potenzials: die Fähigkeit zur Freude, zur Großzügigkeit, zur Fülle.

In einer Welt, die von Leistung, Kontrolle und Angst dominiert ist, ist die Rückkehr zur Glücksgöttin eine sanfte, aber kraftvolle Revolution. Es ist der Ruf nach einem Leben in Resonanz, statt im Widerstand. Ein Leben, das weiß: Nicht alles muss verdient, erkämpft oder kontrolliert werden. Vieles darf einfach fließen.

Rituale für den Alltag: Glück spirituell kultivieren

Glück ist kein statischer Zustand. Es ist wie ein Garten – es will gepflegt werden. Spirituelle Rituale helfen, diese Verbindung zur Glücksgöttin lebendig zu halten. Hier einige Anregungen:

  1. Morgendankbarkeit: Beginne den Tag mit drei Dingen, für die du dankbar bist – und verbinde sie mit dem inneren Bild der Glücksgöttin (z. B. Lakshmi, Fortuna oder einer selbst gestalteten Vision).

  2. Fülle-Altäre: Gestalte einen kleinen Altar mit Symbolen für Reichtum und Lebensfreude: eine goldene Münze, eine Blume, ein Edelstein, ein Duftöl.

  3. Bewusstes Geben: Glück vermehrt sich durch Teilen. Spende regelmäßig, verschenke Zeit, teile Lächeln – nicht aus Pflicht, sondern aus Freude.

  4. Intuition folgen: Glücksgöttinnen sind verbunden mit dem Bauchgefühl. Übe dich darin, spontanen Impulsen zu folgen – nicht jedem, aber jenen, die sich warm und wahr anfühlen.

  5. Verbundenheit feiern: Ob in einer Kakaozeremonie, bei Musik oder in Stille – schaffe regelmäßig Räume, in denen du dich mit der höheren Ordnung verbindest.

Der weibliche Weg zum Glück: Empfangen statt erkämpfen

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Ki unterstützt generiert

In patriarchal geprägten Gesellschaften wurde Glück oft männlich konnotiert: als Erfolg, Status, Ziel. Die Göttin des Glücks hingegen erinnert an einen anderen Weg – den weiblichen, empfänglichen, nährenden.

Sie lädt ein, loszulassen statt zu kontrollieren. Sich zu öffnen statt zu planen. Zu empfangen statt zu fordern. Das ist kein Aufruf zur Passivität – sondern zur Intelligenz des Herzens, zur Weisheit des Nicht-Tuns, zum Mut, dem Leben zu vertrauen.

In der tantrischen Philosophie heißt es: „Shakti bewegt sich, wenn Shiva erlaubt.“ Das Glück fließt, wenn wir innerlich Raum schaffen – still werden, annehmen, geschehen lassen.

Moderne Spiritualität: Warum die Göttin des Glücks heute relevant ist

Wir leben in einer Ära des Wandels: Krisen, Umbrüche, Identitätsfragen. Viele spüren eine tiefe Sehnsucht nach Sinn, Orientierung, Geborgenheit. Die Glücksgöttin steht hier nicht für Weltflucht, sondern für eine neue Verankerung in einem anderen Bewusstsein.

Sie ist das Gegenbild zur Angstkultur. Sie lehrt, dass Vertrauen stärker ist als Kontrolle, dass innerer Reichtum die Voraussetzung für äußeres Glück ist, dass echte Fülle nicht auf Kosten anderer entsteht.

In der integralen Spiritualität (Ken Wilber u. a.) wird Spiritualität nicht als Dogma, sondern als Bewusstseinsentwicklung verstanden. Die Glücksgöttin ist in diesem Sinne ein Wachstumsprinzip: Sie fordert uns auf, die Frequenz unserer Gedanken, Gefühle und Handlungen zu erhöhen – hin zu Liebe, Dankbarkeit, Mitgefühl und Lebensfreude.

Fazit: Die Göttin lebt – in dir

Vielleicht glaubst du nicht an Göttinnen. Vielleicht schon. Doch jenseits aller Namen und Symbole steht eine Wahrheit: Glück ist eine Entscheidung – nicht immer eine leichte, aber eine machtvolle. Die Glücksgöttin ist das innere Bild dieses Zustands – ein lebendiges Symbol für ein bewusstes, liebevolles, resonantes Leben.

Sie lädt dich ein, das Leben nicht nur zu überleben, sondern zu feiern. Nicht nur zu funktionieren, sondern zu leuchten. Und vielleicht ist das in Zeiten wie diesen die mutigste spirituelle Haltung, die wir einnehmen können.


Quellen:

  • C.G. Jung: Archetypen und das kollektive Unbewusste, Walter-Verlag, 1968

  • David Steindl-Rast: Das Herz öffnen, Herder Verlag, 2013

  • Ken Wilber: Eine kurze Geschichte des Kosmos, Fischer Verlag, 1997

  • Lexikon der Mythologie (diverse Ausgaben)

  • Gahl Sasson: A Wish Can Change Your Life, Simon & Schuster, 2004

 

02.04.2024
Uwe Taschow

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Uwe Taschow Mindfull Business, Trend mit der Achtsamkeit Uwe Taschow

Als Autor denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.

“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
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