Spiritualität und gesellschaftliche Umbrüche

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menschen-tunnel-gesellschaft-zyklen-friendshipGesellschaftliche Umbrüche im Lichte zu Ende gehender Zyklen

Spiritualität und gesellschaftliche Umbrüche sind seit jeher miteinander verbunden. Bewusstseinserweiterungen münden immer wieder, wie auch die Geschichte zeigt, in einen großen gesellschaftlichen Wandel. Das Jahr 2020 ist in vielfacher Weise ein energetischer und zyklischer Tiefpunkt. In diesem Jahr kulminieren von einer Fülle langfristiger Auf- und Abbewegungen die Tiefs. Wir spüren das seit Jahren, dass sich unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben, die staatlichen Strukturen, die sozialen Ordnung, das Rechtssystem, das Steuersystem, das Geld- und Finanzsystem etc., markant verändern. Spiritualität und gesellschaftliche Umbrüche finden statt!

Ein beträchtlicher Teil des Kollektivs fühlt sich halt- und orientierungslos, auch wenn man es nie zugeben würde. Es ist eine oft unspezifische Angst, die sich mittlerweile in Breite und Tiefe unserer Gesellschaft festgesetzt hat und zu einer Erstarrung führte. Dies ist ganz typisch für einen größeren Umbruch, wo sich zu Ende gehende Zyklen und neu beginnenden Abschnitte begegnen. Dies sind typische Anzeichen für Spiritualität und gesellschaftliche Umbrüche.

Spiritualität und gesellschaftlicher Umbruch

– wie kommt man heraus aus dem Geschehen?

Gar nicht, denn wir sind Teil einer großen Entwicklung, die eben als Zyklus sich darstellt. Das Gefinkelte daran ist, dass immer eine Reihe von kürzeren und längeren Abschnitten gleichzeitig ungleichzeitig stattfindet, sich verbindet, in Beziehung miteinander steht und sich auch überlagert und natürlich beeinflusst. Daraus wird dann ein wunderbarer Kräftecocktail … und das Kollektiv ist Teil davon. Es schwimmt in dieser Energiemischung und hat die Möglichkeit, ihn für sich zu erkennen und zu nutzen – oder als Daueropfer dazustehen. Auch das ist Spiritualität und gesellschaftlicher Umbruch. Die Spreu trennt sich vom Weizen.

Was sind nun die Schlüsselfragen,

die uns ganz besonders 2020 als Gesellschaft und Gemeinschaft beschäftigen? Was bleibt noch übrig vom Alten? Was macht man damit? Wie geht man mit der Leere um, wo es an konkreter Orientierung fehlt? Wie geht man mit Pionieren um, die vorgehen – ohne Gelinggarantie? Wie können uns Spiritualität und gesellschaftlicher Umbruch als Ganzes helfen?

Doch gerade der zu Ende gehende Saturn-Pluto-Zyklus, über den ich bereits im Januar 2020 hier schrieb, fordert genau das von uns. Mir ist bewusst, dass ich hier keine erschöpfenden Antworten geben kann. Was ich jedoch kann, ist, Sie mit Fragen und Impulsen zum Nachdenken zu inspirieren. Die Gesellschaft ist ja nichts Abstraktes, bei der Sie außen vor stehen. Sie sind Teil dieses Gebildes. Orientieren Sie sich. Informieren Sie sich – hier und natürlich auch an anderer Stelle. Sie haben sicherlich ein ausgeprägtes Unterscheidungsvermögen.

Gesellschaftliche Umbrüche

Ich skizziere hier schlaglichtartig die Gesellschaft im Jahr 2020 mit Blick von oben und in einer gesamthaften Weise. Dabei bin ich bewusst allgemein und nicht regional spezifisch. Mir geht es dabei um die Anregung Ihrer Wahrnehmung. Sehen Sie Spiritualität und gesellschaftlichen Umbruch als etwas Ganzhaftes.

Bekannte Strukturen lösen sich einerseits auf,

andererseits kommt es zu einer Verdichtung von Gleichgesinnten, die das Alte auf Biegen und Brechen festhalten. Dazu gibt es Retro-Bewegungen, die Idealisierung alter Konzepte im Zusammenleben und das Heraufbeschwören der Geschichte. Unberücksichtigt bleibt sehr oft, dass es sich um primär äußere Strukturen handelt, sei es der Staat als historisch geschaffenes Rechtskonstrukt und als fiktiver Ort des politischen Handelns; sei es Kooperationen wie die NATO und die Europäische Union. All das kommt in einen tiefen Rechtfertigungszwang, denn die Geschäftsgrundlagen haben sich verändert und die Beharrungstendenzen waren über Jahre ob des Machterhalts ungleich größer als der Mut zur Veränderung.

Das Geld- und Finanzsystem,

das primär auf Vertrauen basiert und keine konkrete Wertbesicherung mehr hat (bereits seit 1971 nicht mehr, als das Bretton Woods System der Goldwertbesicherung aufgegeben wurde), hat sich durch die exzessive Geldmengenpolitik vor allem der vergangenen 10 Jahre überlebt. Bargeld macht nur mehr einen geringen Teil im täglichen Umgang aus. Plastikgeld und Onlineaktivitäten dominieren mehr und mehr auch den Alltag. Mittlerweile ist der Geldmarkt so dimensioniert, dass Geldverdienen mit Geld auch nicht mehr möglich ist. Das System ist völlig ausgereizt und überreizt.

Das Sozialsystem,

das als Auffang- und Verteilungsnetz gedacht war, ist zu einem verregelten Durcheinander geworden, da einerseits eine Übernutzung ermöglicht und andererseits oft jenen, die tatsächlich Hilfe benötigen, diese verwehrt. Der Staat in seiner Obsorgepflicht hat sich hier selbst in Frage gestellt und ist zu einem Moloch geworden, der sich selbst administriert.
Die staatliche Vorsorge hat vielen geholfen, doch ob sie noch zeitgemäß ist, ist unbeantwortet. Denn – diese Art der Vorsorge bedeutet auch Kontrolle, Gängelung, Unfreiheit und Manipulierbarkeit. Ich stelle hier nicht die Obsorgepflicht des Staates grundsätzlich in Frage, sondern ich thematisiere die aktuelle Art und Weise, wie diese Obsorgepflicht umgesetzt wird. Diese Verregelung ist übrigens Ausdruck von zutiefst unentwickelt gelebten plutonischen Themen. Der Staat, der mehr zu einem „self-licking ice-cone“ geworden ist, ist Ausdruck es nicht nicht entwickelten Kräfte des Saturns.

Natürlich kann man noch unzählige weitere Beispiele finden, doch ich will hier schlaglichtartig bleiben und Sie dazu animieren, weitere Beispiele für sich und aus Ihrem Bereich zu finden und für sich einzuordnen.
Wenn Sie sich für Megatrends interessieren, die genau diese Entwicklungen umschreiben, dann empfehle ich Ihnen den Beitrag vom Juni 2019. Er ist aktueller denn je.

Wenn Pluto im Spiel ist

und durch die Konjunktion mit Saturn angetriggert wird, dann wird der innere Zwang auch im Außen überdeutlich. Hier kann man sich dann nicht mehr drücken und wegducken und meinen – ach, das geht mich alles nichts an. Der Aufschub ist verwirkt. Es geht um die konkrete Tat, die den Wandel und die Entwicklung ermöglicht. Ansonsten stirbt das System. Es ist nämlich auf Weiterentwicklung und Erneuerung ausgerichtet. Das ist Spiritualität und gesellschaftlicher Umbruch gelebt.

Stagnation ist gleich bedeutet mit einem Systemtod. Auch wenn einem der gesamthafte Überblick fehlt und nicht alle Zusammenhänge deutlich sind, es geht darum, im eigenen Bereich aktiv zu werden. Es geht darum, ein gesundes Unterscheidungsvermögen zu entwickeln, denn nichts ist so wie es scheint. Die absichtliche Täuschung, das Halten in der Uninformiertheit, das Vorenthalten von Informationen und die gezielte Desinformation … all das zeigt sich jetzt massiv.

Die Selbstbeschäftigung mit Spekulationen und Ängsten ist auch ein Ausdruck dieser Energien. Und das kann durchaus gewollt sein – fern der vielzitierten Verschwörungstheorien. Denn die haben in einer Spiritualität und im gesellschaftlichen Umbruch nichts verloren.

Dieser Cocktail an Kräften führt dazu,

dass einerseits die Spannung im Einzelnen und andererseits im Kollektiv deutlich ansteigt. Damit ist jedoch ein freies und kreatives Agieren nur mehr sehr, sehr eingeschränkt möglich. Aus der Angst heraus zu agieren, führt zu keinen zukunftsweisenden Ergebnissen. Doch genau diese Angst als Ausdruck von plutonisch-saturnischer Verdichtung und Verengung hat zur Zeit ihre Hoch-Zeit. Sie wird gezielt und bewusst auch immer wieder befeuert.

Es zeigt sich eine scheinbare Unvermeidbarkeit eines Zusammenbruchs dessen, was ist. Wenn dies im Kollektiv wirkt, dann läuft die Herde zum Abgrund, weil sie sich ohnmächtig und ausgeliefert fühlt und nicht mehr weiß, wem sie trauen kann. Vor allem traut sich der Einzelne selbst nicht mehr.

Ich will hier nicht spekulieren, doch eine gewisse Gewünschtheit dieses Zustandes ist nicht von der Hand zu weisen. Man lässt die Zügel über Jahre schleifen (bei Pluto-Uranus hätte man freiwillig die Veränderungen vornehmen können – man hat sich in schiefer Oberflächenpolitur ergangen und nur dann in homöopathischen Dosen verändert, wenn es nicht mehr anders ging) und nun erfolgt die Dauerstrangulierung – bis die Luft wegbleibt (Pluto-Saturn).

Auflösung und Auswüchse

Hier stehen wir nun zu Anfang des Jahres 2020. Die Auflösung in vielen Bereichen ist zum Greifen nah, oft gefühlt und faktisch erzwungen. Krankes, dürres Holz behindert den Baum an seinem Wachstum. Was in der Natur so klar ist, verleugnen wir noch immer in unserer Gesellschaft.

Damit meine ich Normen, Verhaltensweisen, Glaubenssätze, Strukturen und Institutionen. Durchlüften reicht nicht mehr. Dieser Zeitpunkt ist längst verwirkt. Anstückeln hilft auch nicht mehr. Es geht nur mehr der Neubau auf die grüne Wiese.

Das Alte macht davor jedoch nochmal mächtig Krawall, bevor es geht. Doch das Neue ist bereits vorhanden. Es ist wie bei einem Baum, der geschlagen wird. Er macht ziemlichen Lärm, wenn er fällt. Der Wald hingegen, der wächst leise.

Auswüchse im Sinne von einer Extremisierung

z.B. in politischen Bewegung, die noch linker, noch rechter, noch mehr zum alten Markenkern gehen wollen, um ihre abhanden gekommene Kernwählerschicht, die oft gar nicht mehr lebt, anzusprechen, sind Teil dieses Abgangsprozesses wie auch das Aufkommen sogen. „reiner“ Gruppierung, Retropolitik, Überverregelungen (z.B. was darf es in einer KITA zu essen geben – inklusive Ernährungstabellen und ganz genauen Essenszeiten; gibt es Kinderyoga und wenn ja, wann genau?), Verhaltenscodices, weil der Hausverstand, der Anstand und Manieren schlicht vergessen wurden, die unser Alltagsleben regulieren, Meldebestimmungen, Mietendeckelungen, weil der Markt völlig aus dem Ruder geraten ist, Listen von Dos und Don’ts etc. pp.

Der ent-antwortete Mensch, der einer nicht mehr nachvollziehbaren Norm entspricht, ist eines der Ergebnisse dieses Strangs. Doch bei Pluto-Saturn geht es um eine erwachsene, reife und entwickelte Eigenverantwortung. …

Unbeschadet aller Versuche –

die Auflösung der alten Strukturen ist im vollen Gang. Das ist die Verbindung von Spiritualität und gesellschaftlichem Umbruch. Die Bewegung ist wie ein gegen die Wand fahrender Zug, weil wir das Umlenken auf andere Gleise verabsäumt haben. Sie wird 2020 im Tiefpunkt einen Höhepunkt in dieser Großbewegung von mehreren Zyklen erreichen.

Auflösung im Sinne von Pluto und Saturn schafft nicht entwickelt gelebt Härte, Sturheit, Rechts-Links-Denken, mit dem Kopf durch die Wand laufen (à la BREXIT), hilflosen Agieren mit der Geld-Bazooka á la Europäische Zentralbank, Verregelung und Verdichtung wie bei vielen europäischen Regierungen der Fall, Ringen um die eigene Existenz wie bei einer beträchtlichen Zahl jener, die in sog. Machtpositionen sind und ihre Ohnmacht ganz stark zu spüren bekommen.

Auflösung im Sinne von

erlösend-erleichterndem Wandel und einen ersten Blick auf den wahren Kern, die Einfachheit und Schönheit des Neuen für jene, ihre Hausaufgaben seit Jahren und Jahrzehnten machten, ist die andere Seite der berühmten Medaille. So könnte man Spiritualität und gesellschaftlichen Umbruch miteinander verbinden.

Das ist kein Gut-Böse-Schreiben, sondern eine über Jahre gemachte Wahrnehmung. Denn – Pluto-Saturn mit Pluto-Uranus im Rücken gelebt, bedeutet, dass man eben die Hausaufgaben gemacht hat und Wandel zugelassen hat, so kompliziert, schmerzhaft und schwierig dies für den Einzelnen gewesen sein mag. Sagen zu können – ich bin durch.

Was jetzt noch kommt, packe ich mit Mut und Gelassenheit und im tiefen Wissen, dass es eine Hand gibt, die mich führt, ist ein unglaubliches Gefühl, das sich eben kaum in Worte fassen lässt. Doch es ist möglich. Es ist vorhanden. Hier schreibe ich aus eigener Anschauung. Es ist erreichbar – auch für die Gesellschaft.

Der Umgang mit der Leere

Leere ist einer der aufregendsten Zustände. Das ist die grüne Wiese. Da ist vorerst einmal nichts außer vielleicht eine größere freie Fläche, ein weißes Blatt Papier, eine weiße Leinwand. Alles ist in diesem Moment möglich. Dieser Moment, wo nichts da ist und doch schon alles Neue vorhanden ist. Spiritualität und gesellschaftlicher Umbruch werden eins.

Dieser Innehaltmoment, der vieles, ja alles ermöglicht. Das mag nun ein wenig schwärmerisch-philosophisch klingen, doch nichts ist konkreter als die Leere. Es sind die oft längeren Momente, die sich zu Stunden, Tagen, Wochen und Monaten auswachsen, wo man innerlich weiß, alles Alte ist erledigt. Das Neue zeigt sich schemenhaft, doch noch nicht so konkret, dass es greifbar ist.

Für den Einzelnen ist dies herausfordernd.

Für eine Gesellschaft als Kollektiv ist das schwierig, denn wenn die Orientierung fehlt und eine gesunde Eigenverantwortung, die auch den Hausverstand, Anstand und schlichte Manieren umschließt, in die berühmte Tonne getreten wurde.

Was tun? Was lassen? Was geht? Was geht – vielleicht noch – nicht? Wer hilft mir? Gibt es Anleitungen und Handbücher? etc. pp. Viele wurden in der Eigenverantwortung kastriert. Sie können und kennen sie schlicht nicht.

Die hohe Außenorientierung vieler Menschen und Institutionen ist Gift für die Leere. Und natürlich auch umgekehrt. Außenorientierung und Leere gehen einfach nicht zusammen.

Und doch – nur wer die Leere aushält, sie zulässt, sich mit ihr anfreundet und in der Lage ist, zu sagen – wir wissen, dass wir nichts wissen, zumindest im Moment, der hat eine Chance auf den nächsten Schritt. Und das ist der Schritt ins Neue.

Erster Lichtschein am Horizont

Dass es bereits einen ersten Lichtschein am gesellschaftlichen Horizont zeigt, soll Zuversicht geben, jedoch nicht von der eigenen Arbeit und der kollektiv erforderlich Erneuerungsarbeit (auch ein Ausdruck von entwickelt gelebten plutonischen Energien) fernhalten. Wie ich an dieser Stelle mehrfach schrieb: man kommt nur mit sauberen Schuhen ins Neue Haus, frei vom alten Dreck und frei von alten Lasten.

Es gibt weder eine Tasche (sei sie auch noch so klein!), noch einen Rucksack, den man bildlich mitnehmen kann. Dafür ist schlicht kein Raum vorgesehen. Gleiches gilt fürs Bauen auf die grüne Wiese. Die muss dekontaminiert sein, plan und eben und so groß, dass sich das gewünschte Neue ausgeht und Raum hat, um auch für sich zu wirken. Das mag radikal klingen (auch entwickelt gelebter Pluton), doch da viel zu lange nichts Nennenswertes geschah, geht es nun radikal zu.

Diejenigen, die sich auf ihren Weg machten,

Vorbild waren und sind, werden 2020 die Ernte einfahren. Sie sind die Leuchttürme, die bislang vielgescholten, weggeschoben, verlacht und ignoriert wurden. Jetzt ist ihre Zeit gekommen. Sie sind nicht Heilsbringer, denn Heil bringt man nur sich selbst. Doch sie sind ein Signal, dass das Neue sowohl möglich als auch bereits vorhanden ist. Sie sind Symbol für die neue Gesellschaft, die möglich ist. Sie zeigen, wie es im Kleinen gehen kann.

Dabei gibt es viele Unterschiede, denn ihre Wege sind einzigartig. Sie zeigen ganz grundsätzlich, dass „es“, also dass das Neue bereits Raum eingenommen hat. Manche von ihnen sind bereit, größere Gruppen zu leiten und zu begleiten. Vieles davon ist gleichgesinnt. Es gilt das Resonanzprinzip mehr denn je.

Doch diese Menschen zeigen das Neue Normal.

Meistens ist ihr Leben vergleichsweise einfach, unspektakulär, leicht und klar. Sie sind kaum in den Medien zu finden, nicht am roten und auch nicht am blauen Teppich. Sie verstecken sich nicht. Nein, gar nicht. Wer will, der findet sie. Einfach und gerade heraus. Die Dramen sind bei diesen Menschen passé.

Die Traumata sind aufgearbeitet. Sie sind innerlich aufgeräumt. Daher ist auch ihr Äußeres – als Projektion des Inneren – aufgeräumt. Weniges ist wichtig. Dieses Wenige variiert im Zeitablauf. Sie sind an ihrem Kern gelandet. Sie strahlen von selbst aus sich selbst – weil eben der alte Mist weggeräumt wurde. Er war bestenfalls Düngemittel für das Neue.

Was im Einzelnen möglich ist,

ist natürlich auch in Gruppen und damit im Kollektiv möglich. Es dauert auch nicht mehr so lange, bis Bewegung hineinkommt. Die erhöhte Schwingung trägt zu einer Stauchung von Raum und Zeit mehr denn je bei. Zeitlinien, also persönliche Wege, zu wechseln, ist mit einer Entscheidung innert kürzester Zeit möglich. Danach braucht es Disziplin und Hingabe ans Neue. Und eine ordentliche Prise an Vertrauen ist äußerst hilfreich.

Diese Menschen sind auch keine Einzelkämpfer mehr. Um sie scharen sich Interessierte, Lernbegierige, Veränderungswillige, Gestaltungsfähige – aus allen Bereichen der Gesellschaft. Ja, es gibt mehr und mehr Menschen, die sich in ihrem Tempo auf ihren Weg machen und gerne Begleitung auf Abschnitten haben, um bestmöglich diese Etappen zu meistern, dabei zu wachsen und sich auszuweiten.

Das geschieht jenseits egoistischer Trips. Jeder hat seinen Bereich, seine Daseinsberechtigung. Es gibt kein Besser und kein Schlechter in diesem Denk- und Gefühlsgebäude, in dieser neuen Struktur (Saturn entwickelt gelebt nach einer plutonisch induzierten Wandlung). Die Möglichkeiten stehen nebeneinander und der Einzelne wählt, welchen Weg er begleitet und auch unbegleitet folgt. Doch auch Gedanken und Impulse sind Begleiter.

Es ist ein neues Miteinander

Es ist ein neuer Kleber, der mit innerlich erneuerten Menschen zu einer ebenso von innen heraus erneuerten Gesellschaft führt. Nicht von heute auf morgen, doch schrittweise, fühlbar und auch im Außen sichtbar – und vor allem lebbar.

Was ich mit diesen Ausführungen zeigen will, ist:

Es lohnt sich, das Alte hinter sich zu lassen.

Es lohnt sich, die Leere zu erkennen und auch auszuhalten.

Es lohnt sich, dem Neuen Raum und Zeit zum Entstehen zu geben.

Es lohnt sich, umzusehen, wer schon ein Stück weiter auf seinem Weg ist.

Es lohnt sich, zeitweilig Hilfe anzunehmen, um sich individuell und damit auch kollektiv neu zu orientieren.

Es lohnt sich, dem Neuen eine Chance zu geben.

Mögliche Wege ins Neue und Voraussetzungen dafür

Der Weg ins Neue liegt ja bereits vor uns als Gesellschaft. Auch wenn ihn viele noch immer nicht wahrnehmen. Wir wissen aus der systemischen Forschung, dass oft ein Schlüsselereignis genügt, um das System in seiner bisherigen Entwicklung über den Haufen zu werden und an einen Kipppunkt zu bringen, wo es sich in verschiedene Richtungen entwickeln kann.

Oft ist eine Steuerung aufgrund des Überraschungseffekts kaum bis gar nicht möglich, zumindest nicht im Anfangsstadium. Die Apokalypse, verstanden als Enthüllung oder – oft zitiert – disclosure, verwirrt viele.

Sie können mit den Informationen nicht anfangen, geschweige denn in einen Zusammenhang bringen. Daher sind auch klassische Prognosen zum Scheitern verurteilt.
Doch wir haben bereits einige Ankerpunkte. So wissen wir beispielsweise, dass es ohne Pluto keine kollektive Entwicklung gibt, die vom Leben als Ausweitung und Entfaltung, als Erneuerung unabdingbar eingepreist ist.

Gesellschaftliche Umbrüche

Nehmen wir das überblähte Sozialsystem und das Geldsystem beispielhaft, weil es uns größtenteils betrifft, denn sehen wir einen unglaubliche staatliche Überschuldung, eine völlig aus dem Ruder geratenen Geldmengenpolitik, ein Weltfinanzsystem, das auf Treu und Glauben basiert (sog. fiat money) und sich zu 99 % fern des Bargelds über Buchgeld und Spekulationsgeld abspielt, ein Zinssystem das faktisch bestraft, wenn man Vermögen hat, ein vollkommen überdehnter Immobilienmarkt als Fluchtpunkt, weil andere Märkte nicht mehr ausreichend für das Parken von Vermögen – im Sinne von Rendite – geeignet sind, Haushaltsdefizite, die nicht mehr vorstellbar sind und nach gut 10 Jahren wieder sich häufende Zahlungsausfälle bei Staaten.

Die Steuerpolitik ist ebenfalls überzogen, kleinteilig und nicht mehr nachvollziehbar. Gekoppelt wird alles mit Handelskriegen auf mehreren Ebenen, Führungskräften, die teilweise nicht mehr nachvollziehbar und sprunghaft agieren. Fantasieren Sie ruhig weiter. Sie sind ganz nahe an der sogenannten Realität. Ich habe dazu an dieser Stelle mehrere Beiträge geschrieben, die ich Ihnen zum geneigten Nachlesen empfehle.

Zyklisch-energetisch lässt sich dies mit dem letzten Achtel des Saturn-Pluto-Zyklus erklären, der seit November 2018 läuft und am 12.1.2020 in einen neuen Zyklus überging. Ich habe dazu im 1. Beitrag 2020 bereits ausführlich die Zusammenhänge und energetischen Kräfte dieses Spiels umschrieben.

Was kann sich also ergeben?

Beispielsweise die temporäre und regionale Stilllegung des Geldes und das verstärkte Auftauchen von Tauschringen, Tauschbörsen und des Waren- bzw. Dienstleistungstauschs. Sie meinen das geht nicht?
Dann darf ich Ihnen schreiben, mit einigen Geschäftspartnern lebe ich bereits das Gegenteil.

Es ist eine Teilzeitlösung, doch wir probieren es und bislang läuft es gut. Eine weitere Möglichkeit ist zumindest die zeitweilige Stilllegung des Zinssystems, weil Geld keine Ware zum Handeln mehr ist, sondern ein reines Tauschmittel. Klingt Ihnen zu utopisch? Vielleicht probieren Sie es mal im Kleinen.

Ein weiterer Bereich ist

die Neugestaltung unseres gedeihlichen Zusammenlebens. Hierbei geht es um die Ermöglichung einer kollektiven Selbstermächtigung, es geht um die Herstellung von Vertrauen, von Anbindung und Verbindung – weit über das Internet und die Globalisierung hinaus.

Dies ist die Ermöglichung innerer Prozesse, das Erkennen, was der Mensch im großen Ganzen als Platz zugeeignet bekommen hat, welche Verantwortung damit verbunden ist und welche Aufgaben daraus resultieren. Es geht auch um die Herstellung von Vertrauen in das große Ganze. Ansonsten müssten wir ein multiples Versagen jener beklagen, die guten Willen waren.

Auch unsere Sprache ist in diesem Zusammenhang wesentlich.

Immerhin schafft Sprache Bewusstsein und ist eines der verbindenden Elemente in unserem Sein. Aktuell ist eine Verrohrung der Sprache vorherrschend. Da sie von jenen vorgelebt wird, die zur Zeit an der Macht sind, bettelt das geradezu um Nachahmung. Auch Zeichen für Gesellschaftliche Umbrüche!

Drücken Sie Ihre Meinung in einer Weise aus, für die Sie hinterher auch die Verantwortung tragen können. Drücken Sie Ihr Unbehagen aus. Sprechen Sie gut über andere, oder schweigen Sie und gehen weiter (ich mache das seit einigen Monaten ganz bewusst – es ist ganz wunderbar!). Bieten Sie Lösungen an. Noch nie war dies so brisant und wichtig wie in diesen Tiefpunktzeiten. Farbe zu bekennen, ist fast zur Pflicht geworden, wenn Sie mitgestalten wollen und dem Neuen zum Durchbruch verhelfen wollen.

Seien Sie im Kleinsten achtsam und bewusst.

Das ist Ausdruck von Verantwortung und Wachsamkeit. Der Wandel braucht Sie, und zwar schon seit längerem. Eine Gesellschaft, die auch Mitgefühl und Humanität umschließt und Demokratie ermöglicht (so unzulänglich sie manchen erscheinen mag), ist kein Selbstläufer. All das will sorgsam und dauerhaft gepflegt werden.

Gewöhnen wir uns nicht an Einzelfälle und Ungeheuerlichkeiten, an sogenannte verbale Ausrutscher, an Ignoranten und Dealmaker, die nichts von ihren Zusagen halten. Gewöhnen wir uns nicht an den Umbruch. Wir sind alle der Umbruch – mit und ohne dem zyklischen Ende und Neuanfang der Saturn-Pluto-Bewegung.

Dies mag utopisch klingen, doch genau das ist die Großaufgabe. Herkulisch, zugegeben, doch machbar, denn: schafft es der Einzelne, dann kann es auch das Kollektiv schaffen. Dann ist die Bejahung von Leben möglich – mit allen Auf- und Abbewegungen als natürlicher Ausdruck von Werden und Vergehen – schlicht von Leben.

Der Pluto-Saturn-Impuls wird dabei oft wie ein eiserner Ring empfunden. Keiner kann diesem und seinem Druck entfliehen. Es wird auf den Kern hin alles Überflüssige herausgepresst. Wenn wir jedoch den schöpferischen Impuls erkennen, dann erkennt der Mensch sich mehr und mehr selbst; er wird künstlerisch-schöpfend aktiv und er lernt über die Spiegelungen seiner Beziehungen. Damit wird er zum Segen für sich, für sein Umfeld und letztlich auch für die Gesellschaft.

So könnte man beispielsweise

eine stärkere Freiheit der Beziehungswahl anstrebend, gepaart man der Freiheit zur geglückten Beziehung. Dies umschließt auch das Erlernen neuer Beziehungsformen und neuer Formen von Beziehungspflege. Und – es beinhaltet auch das Erlernen kreativer Zufriedenheit. All das wirkt sich übrigens auch in Ihrer Gesundheit aus. Sie werden widerstandsfähiger, können den Herausforderungen des Lebens offener und vertrauensvoller begegnen und werden insgesamt lebenstüchtiger.

Wer mit dem Leben gut umgehen kann, kann auch mit dem Tod als veränderte Zustandsform besser umgehen. Der Tod von geliebten Menschen wird nicht mehr zum Dauerdrama und zum Trauma. Vielmehr wird er als natürlicher Bestandteil unseres Seins gesehen. Oft reduziert sich dann auch die Angst vor dem eigenen Tod.

Es ist ein weites Land, das uns durch den zu Ende gehenden Saturn-Pluto-Zyklus für unsere Gesellschaft angeboten wird. Gehen wir offenen Geistes und mit einem ebenso offenen Herzen in diese Aufgabe. Sie ist unsere Aufgabe.

05.02.2020

Außerordentl. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D
Zur Autorin finden Sie alles Wissenswerte unter:
www.andrea-riemer.de

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Portait-Andrea Riemer-November-2020Andrea Riemer:

nach einer einzigartigen, 25 Jahren umfassenden internationalen Karriere als Wissenschafterin und Beraterin für Sicherheits- politik und Strategie (Doktorat in BWL, Ph.D. und Habilitation in Militärwissenschaften; außerordentl. Honorarprofessorin), hat sich Andrea Riemer ab 2012 als eine der erfahrensten Buchautorinnen und Vortragenden zu existentiellen Fragen des Lebens in der poetischen Philosophie etabliert.
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