Bruno Gröning – Erstaunliche Heilungen 

Bruno Groening

Bruno-Groening-3Erstaunliche Heilungen
Das Wirken des göttlichen Heilstroms

das Beispiel von Bruno Gröning (1906–1959)
von Armin Risi

Bruno Gröning ist einer der größten Geistheiler des 20. Jahrhunderts. Aus einer einfachen Arbeiterfamilie stammend, begann er schon als Kind, Menschen zu helfen. Nachdem er einen 9jährigen Jungen von einer unheilbaren Krankheit befreit hatte, verbreitete sich sein Ruf wie ein Lauffeuer. Tausenden von Menschen lagerten in Herford, an seiner Wirkungsstätte, um Hilfe zu bekommen. Die Behörden indes waren kritisch und verboten seine Heiltätigkeit. Gröning war ein Gottesbewusster, demütiger Mensch, der sich nur als Werkzeug Gottes verstand. Er wirkt noch heute.

Deutschland 1949

Vor über sechzig Jahren trat in Deutschland ein Mann auf, der durch seine Wunderheilungen über Nacht in die Schlagzeilen der Presse und ins Kreuzfeuer der Behörden geriet. Es war die triste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Deutschland war ausgebombt und am Boden zerstört. Kaum jemand auf der Welt hatte mit dem ehemaligen Nazi-Reich Mitleid. Die Bevölkerung Deutschlands war dezimiert, und viele hatten kaum das Nötigste zum Überleben.

Hunderttausende von Kriegsgeschädigten fristeten ein armseliges Dasein.

Da erfuhren die Ärmsten – die Kranken, die Hoffnungslosen und Mittellosen – plötzlich, dass es Hoffnung gebe: Ein gewisser Bruno Gröning sei als »Wunderheiler« öffentlich tätig geworden und sei für alle da, ohne Geld oder Formalitäten zu verlangen.
Zu Tausenden und Zehntausenden strömten Menschen zu Bruno Gröning, unter ihnen auch wohlhabende Hilfesuchende, und wurden Zeugen von dem, was die Zeitungen und die mündliche Kunde verbreiteten: Wunder geschehen, spontane Heilungen vor Ort, »Massenheilungen«, Fernheilungen.
Wer war dieser Mann, der scheinbar aus dem Nichts auftauchte und größte Kontroversen auslöste?

Biographisches

Bruno Gröning war das vierte von sieben Kindern einer einfachen Arbeiterfamilie aus Danzig, der damaligen Hauptstadt Westpreußens. Bereits als Kind fiel er durch seine Heilfähigkeiten auf. Während des Ersten Weltkrieges besuchte er oft die örtlichen Lazarette. Nach fünf Jahren Volksschule begann er eine kaufmännische Lehre, doch sein Vater, ein Maurer, wollte, dass Bruno ebenfalls einen Handwerkerberuf erlernte. So machte er eine Lehre als Zimmermann, aber die wirtschaftlichen Wirren nach dem Ersten Weltkrieg zwangen ihn zu vielerlei Gelegenheitsarbeiten.

1927 heiratete er. 1943 wurde er in die deutsche Wehrmacht eingezogen. Weil er sagte, er werde nicht auf Menschen schießen, wurde ihm mit dem Kriegsgericht gedroht, und man sandte ihn an die russische Front. Dort erlebte er die Schrecken des Krieges, wurde selbst zweimal verwundet und half unzähligen Kameraden. Im März 1945 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Dank seines Wirkens wurden er und seine Abteilung jedoch bereits Ende 1945 freigelassen.

Gröning kam als Heimatvertriebener nach Westdeutschland.

Obwohl er selbst praktisch mittellos war, setzte er sich im freiwilligen Hilfsdienst für die Vertriebenen ein und bewirkte bei vielen Hilfesuchenden Heilungen.
Sein unauffälliges Helfen setzte sich in kleinen Kreisen fort, bis er anfangs 1949 im westfälischen Städtchen Herford den neunjährigen Sohn eines Ingenieurs von einer schweren Krankheit (Muskel­schwund) heilte, der alle Ärzte machtlos gegenübergestanden waren.

Wundersame Heilkraft

Der Vater dieses Knaben, Ingenieur Hülsmann, berichtete am 18. März 1949 schriftlich: »Mein Sohn Dieter ist neuneinhalb Jahre alt und leidet an einer progressiven Muskeldystrophie. […] Hilfe bzw. Behandlung auf Heilung wurde mir weder von dort [von der Kinderklinik] noch von weiteren zehn befragten Professoren und Ärzten in Aussicht gestellt. Der Verfall des Kindes nahm beängstigende Formen an. Dieter ist seit zehn Wochen fest bettlägerig. Er kann weder stehen noch gehen. Selbst beim Versuch zu stehen knickt er im Kreuz wie ein Taschenmesser zusammen, da er gar keinen Halt mehr verspürt. Die Beine und Füße sind immer eiskalt und vollkommen gefühllos, da keine Durchblutung, trotz zweimaliger Massage pro Woche, stattfindet.

Am Nachmittag des 15. März 1949 führte nun eine uns befreundete Dame Herrn Gröning bei uns ein, da ihr der Krankheitsfall unseres Sohnes Dieter hinreichend bekannt war. Stärkstens beeindruckt durch den Fall ihrer Schwester, die fünf Jahre hindurch gelähmt, nur im Rollstuhl bzw. im Bett liegend ihr Dasein fristete und durch Herrn Gröning geheilt wurde, war sie überzeugt, dass auch meinem Sohn geholfen werden könne. […]

Nach der Einwirkung durch Herrn Gröning setzte sofort die Durchblutung der Beine von den Oberschenkeln an beginnend ein. Mein Sohn zeigte genau den ruckweise vordringenden Blutstrom an, der sich nun wieder durch die verengten Adern bahnte. Danach hatte mein Sohn vollkommen warme Beine und Füße.«

Und bald darauf rannte Dieter geheilt durch das Haus und über die Treppen.
Vater Hülsmann war derart dankbar, dass er Herrn Grönings Heilkraft möglichst vielen Menschen zukommen lassen wollte. Er stellte ihm sein Haus zur Verfügung, und so kam es zu den Aufsehen erregenden Herforder Heilungen.

Heilung auf geistigem Weg

Bruno Gröning entsprach nicht dem Klischee eines Heiligen oder eines vergeistigten Geistheilers. Er war von gedrungener Gestalt, knapp 170 cm groß, stammte aus der Welt der Arbeiter und redete in ihrer einfachen Sprache. Seine Betätigung konnte nicht mit der eines Therapeuten oder Arztes verglichen werden. Allein durch seine Gegenwart und sein Wort geschahen die Heilungen.

Als im März 1949 der Funke nach außen sprang, kam eine neue Dimension in Bruno Grönings Wirken: Er wurde nicht mehr nur zu den Menschen gerufen, die Menschen kamen zu ihm – und das gleich zu Tausenden. Diese Situation stellte eine übermenschliche Aufgabe dar und es zeigte sich, dass Bruno Gröning ihr gewachsen war. Ein Strom von kranken und invaliden Personen wurde zu ihm vorgelassen, manchmal begab er sich in die Menge und ging dort von Person zu Person, und in gewissen Momenten sprach er vom Balkon des Hülsmann-Hauses zu allen Versammelten, wobei sich viele Heilungen auf einmal vollzogen.

Oft kam es vor, dass er für mehrere Tage nicht schlief und kaum aß.
Zahllose Menschen erfuhren wundersame Heilungen und wurden nicht nur körperlich, sondern auch in ihrem Lebensmut und in ihrem Gottvertrauen gestärkt.

Grönings Wirken wurde oft von Zeugen begleitet, nicht selten kamen auch skeptische Ärzte.

Er wurde durch solche Zuschauer in keiner Weise irritiert, eher hatte er Mitgefühl mit diesen »Ungläubigen«. Die Begegnungen und Heilungen dieser Zeit sind also bezeugt, und viele sind auch schriftlich belegt, insbesondere durch die Dankesschreiben der Geheilten.

Bruno Gröning wollte nie Krankheitsbeschreibungen hören. Er erkannte intuitiv, was den Menschen fehlte, und löste die Heilung allein durch wenige Worte und unscheinbare Gesten aus, ohne die Patienten zu untersuchen, meistens sogar ohne sie zu berühren. Dieses kurze Einwirken genügte, dass Blinde sehend wurden, Gelähmte aufstanden und Kranke auf der Stelle eine gänzliche oder zumindest deutliche Besserung erfuhren. Er betonte immer, dass Heilung Zeit braucht und dass in der ersten Zeit einige schmerzvolle Heilschübe (»Regelungsschmerzen«, wie er sie nannte) auftreten können, bis sich der Körper durch die Kraft des Heilstromes bleibend regeneriert hat.

Geld oder persönliche Profilierung waren nie ein Aspekt von Bruno Grönings Arbeit.

Wenn sich Reiche ihre Heilung erkaufen wollten, wies er sie zusammen mit ihrem Geld ab. Wenn gewisse Personen Heilung forderten oder an ihrer Krankheit festhielten und nicht an eine Heilung glaubten, sagte er offen, dass er ihnen nicht helfen könne. Ebenso sah er, wenn bei jemandem tatsächlich »die Lebensuhr abgelaufen« war. Er erklärte: »Dass ich allen Menschen helfen muss, ist nicht der Fall. Ich weiß, dass 10 von 100 nicht ansprechen. Wer den Herrgott verspottet und nicht den Glauben hat, dem ist nicht zu helfen.« Aber: »Alle Menschen, gleich welcher Nation, Rasse oder Religion, sind es wert, dass ihnen geholfen wird. […] Wir sind alle Kinder Gottes und haben nur einen Vater, und das ist Gott. Er allein kann uns helfen aus der Not und aus dem Elend …«

Insgesamt kamen weit über zehntausend Hilfesuchende nach Herford, und 80.000 Bittbriefe überschwemmten in diesen Monaten die Herforder Post. Wenn Bruno Gröning nur schon vor der Menschenmenge auf dem Balkon stand und minutenlang in tiefer Andacht schwieg, geschahen Spontanheilungen – und viele mehr, während er sprach.

Bei den Briefen und bei Bitten für solche, die nicht persönlich kommen konnten, wirkte er über Fernheilung. In gewissen Fällen stellte er auch seine Hellsichtigkeit unter Beweis, indem er die Krankheit der betreffenden Personen, die weit entfernt an anderen Orten weilten und von denen er nicht einmal den Namen wusste, aufs Genaueste beschrieb und gegebenenfalls heilte.

Gesundheit: ein Geschenk des Himmels

In Herford bot sich während Wochen ein erschütterndes Bild. Tausende von Menschen – Kranke, Blinde, Invalide, vom Krieg traumatisierte Frauen und Männer und andere Notleidende – lagerten auf dem Stadtplatz beim Hülsmann-Haus und sahen in Bruno Gröning ihre einzige oder letzte Hoffnung. Trotz der intensiven Spannung kam es zu keinen Tumulten. Es herrschten Ruhe und Zuversicht unter den Menschen und eine spontane, allseitige Hilfsbereitschaft – und das, obwohl die Wartezeiten oftmals mehrere Tage dauerten. Denn die Menschen wurden zu Bruno Gröning vorgelassen. Und er wurde auch an viele andere Orte gerufen.

Überall, wo Bruno Gröning hinkam, erlebten zahlreiche Notleidende unerklärliche Hilfen und Heilungen.

Die Geheilten, sowie alle Anwesenden fühlten Wellen des Glücks, der Dankbarkeit und der neuen Lebensfreude. »Für uns, die wir bei ihm waren, und die vielen, die es mit ansehen konnten, war es [Grönings Wirken in der Menge] ein Zug des Wunders, der Siegeszug einer nicht kriegerischen, sondern versöhnlichen und helfenden Macht«, schrieb ein Journalist als Augenzeuge von Herford im Münchner Merkur vom 24. Juni 1949.

»Der Gewalt dieses Bildes konnte sich keiner entziehen. Die als skeptisch bekannten Herforder, die der Weg zur Arbeit in der Nähe vorbeiführte, umstanden den Platz hinter der Polizeiabsperrung in weitem Kreise und konnten nun Zeugen der Wirkungskraft Grönings an diesem Tage sein. Es war, als teilte sich ein Meer vor ihm, so ging er durch die sich um die Autos stauende Menge hindurch.

Von Wagen zu Wagen, dort ein paar Worte wechselnd, hier ein Händedruck und dann einige Fragen, die Bitte, über das weitere Befinden zu berichten und wiederzukommen – und neben ihm und nach ihm, wo die Flut zusammenschlug, standen Menschen aus ihren Stühlen [Rollstühlen] auf, nahm er Lahmen die Gehstöcke weg und warf sie beiseite.

Keiner konnte sich der Gewalt dieses Erlebnisses entziehen.

Es war, als ob sich ein Getreidefeld nach dem Sturm mit neu gewonnener Kraft wieder aufrichtete. Bei Kindern wurden gelähmte Glieder, die unter ständigem Kältedruck standen, wieder warm. Bruno Gröning stieg von einem LKW auf den anderen hinauf, ging von Mensch zu Mensch, die auf Stroh und Matratzen gebettet waren. Sie richteten sich auf und fühlten neue Kräfte. In einem der LKWs, für alle Umstehenden sichtbar, saß eine siebzigjährige Frau, vollkommen gelähmt, sie war auf dem Sessel in den Wagen getragen worden, wie mir der Fahrer berichtete. Nach wenigen Worten Grönings bewegte sie die Arme, erhob sich, und als der Wagen sich in Bewegung setzte, winkte sie mit freudestrahlendem Gesicht der umstehenden Menschenmenge mit den bisher völlig bewegungslosen Armen und Händen zu.«

Dr. A. Kaul, ein Zeuge von 1949, veröffentlichte die Broschüre »Das Wunder von Herford«. Darin berichtet er: »Ich habe Bruno Gröning oft mit Kranken sprechen gesehen, und immer hatte ich den Eindruck, er weint innerlich über diese Not und das menschliche Elend, das sich seinen Augen darbietet. Bruno Gröning ist ein Mann aus dem Volk. Eitelkeit ist ihm so fremd wie die Pose …«

Der Prophet im eigenen Land

Die biblischen Szenen von Kranken, Lahmen und Blinden, die plötzlich Heilung erfuhren, blieben nicht lange ungestört. Im Mai 1949 kamen von der Stadtverwaltung erste Heilverbote, weil Gröning angeblich gegen das Heilpraktikergesetz verstieß. Dies führte zu Protestkundgebungen von Heilungssuchenden, die aus allen Teilen Deutschlands, zum Teil unter größten Entbehrungen und Schmerzen, nach Herford angereist waren. Meinungsverschiedenheiten und Kräfteringen in der Stadtverwaltung führten zu einem Hin und Her von Aufhebungen und neuen Verboten. Doch schon bald erließ die Stadtregierung, vorwiegend auf Drängen der Ärzteschaft, ein Totalverbot.

Bruno Gröning verließ Herford und wirkte an verschiedenen anderen Orten.

Als er den Besitzer des »Traberhofes«, eines großen Pferde-Gestüts in Rosenheim bei München, heilte, bot dieser ihm an, er solle sich an diesen Ort zurückziehen, um etwas Ruhe zu finden. Als Bruno Gröning dorthin reiste, dauerte die Ruhe nicht lange, denn die Journalisten entdeckten seinen Aufenthaltsort und schrieben mit großen Schlagzeilen darüber, was bewirkte, dass nach Rosenheim noch größere Menschenmengen kamen als nach Herford.

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Zu einem Punkt lagerten auf dem »Traberhof« rund 30.000 Menschen – ein Meer von Kranken und Invaliden. Gröning kümmerte sich einzeln um die Menschen, aber angesichts des nicht enden wollenden Zulaufs sprach er auch hier, wie in Herford, zur Menge – »Meine lieben Heilungssuchenden, euer Flehen und Bitten zum Herrgott war nicht umsonst« –, und Blinde sahen plötzlich, Lahme konnten gehen, Krankheiten verschwanden. In einem besonders wundervollen Moment sangen alle Versammelten spontan »Großer Gott, wir loben Dich«. Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen waren voll von Berichten.

Es entstand sogar ein Filmreport, der in den Kinos gezeigt wurde – wo es währende der Kinovorstellung ebenfalls zu Spontanheilungen kam. Die legendären »Massenheilungen« von Rosenheim waren ein Höhepunkt und auch Wendepunkt in Bruno Grönings Wirken, denn nun formierte sich eine massive Gegnerschaft.

Obwohl Bruno Gröning immer die Zusammenarbeit mit den Ärzten suchte, kam es zu weiteren Heilverboten, dann zu einer Folge von zwei Prozessen, bei denen er mit großen Vorbehalten freigesprochen wurde. Ihm wurde attestiert, er habe »in Unwissenheit über die Rechtslage« gehandelt, weshalb der Freispruch praktisch einem Heilverbot gleichkam, da er nun »die Rechtslage« kannte. So konnte er fortan nur noch in kleinen Kreisen wirken.

Aber auch dort wurde er behindert, hauptsächlich von vermeintlichen Helfern, die an ihm Geld verdienen wollten und deshalb von ihm zurückgewiesen wurden. Einige von ihnen schworen Rache und verbündeten sich mit seinen Gegnern. Ein neuer Gerichtsfall – nun wegen »fahrlässiger Tötung« – wurde angestrengt.

In diesen Jahren kamen verlockende Angebote aus dem Ausland, und es wäre für Bruno Gröning ein leichtes gewesen, reich und berühmt zu werden. Aus Amerika winkten die Dollars, wenn er sich auf eine Show-Tournee eingelassen hätte. Gröning widerstand allen Versuchungen und blieb in Deutschland, obwohl ihm dort konstant größte Hindernisse in den Weg gelegt wurden.

Sein Plan, von Deutschland aus auch in anderen Ländern Heilstätten zu errichten, wurde vereitelt. Anfang 1959 reiste er privat nach Paris und verstarb dort am 26. Januar 1959. Man fühlt sich an die alte Wahrheit erinnert: »Der Prophet im eigenen Land wird verkannt.« (Mt 13,57; Joh 4,44).
Kurz vor seinem Heimgang, wie er es so gerne betonte, sagte Bruno Gröning: »Was meine Gegner tun mussten, haben sie restlos getan und sind damit am Ende. Ebenso habe ich getan, was ich tun musste – dieses aber ist erst der Anfang!«

Die Rehabilitation eines Verkannten

Bruno Gröning hatte vorausgesagt, dass er auch nach seinem Tod weiter wirken werde. Dies hat sich im Verlauf der letzten fünfzig Jahre weltweit bestätigt. Dankbare Geheilte hielten das Werk Bruno Grönings, das scheinbar zerschlagen war, zunächst in kleinem Kreis am Leben, bis die Saat in einer neuen Dimension und Verbreitung aufgehen konnte.

Pionierarbeit leistete hierbei Frau Grete Häusler (1922–2007), die vor 30 Jahren im Jahr 1979 den Bruno Gröning Freundeskreis gründete. Der Freundeskreis ist eine konfessionell unabhängige Vereinigung von Menschen. Er wird von freiwilligen Spenden und ehrenamtlicher Mitarbeit getragen. Durch das Wirken dieses Kreises wurden Bruno Grönings Lehren über Hilfe und Heilung auf dem geistigen Wege neu belebt und weltweit verbreitet.

Heute gibt es in über siebzig Ländern Gemeinschaften des Freundeskreises, die sich regelmäßig treffen, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam die Heilkraft aufzunehmen. Die unerklärlichen Heilungen setzen sich bis zum heutigen Tag fort. Jährlich erscheint ein Band mit den neuesten Erfolgsberichten. Zahlreiche Heilungsberichte sind auch auf der Webseite des Freundeskreises veröffentlicht.

Die Medizinisch-Wissenschaftliche Fachgruppe (MWF) des Freundeskreises, eine internationale Verbindung von einigen Tausend anerkannten Ärzten, Heilpraktikern und anderen Angehörigen heilkundlicher Berufe, untersucht und dokumentiert seit Anfang der 1990er Jahre diese Erfolgsberichte aus aller Welt. Der Leiter dieser Fachgruppe ist Dr. med. G. Blättner.

Der Heilstrom

So sensationell Bruno Grönings Heileraktivität auch war, so einfach war seine Erklärung: Ursprünglich ist der Mensch in höchster Einheit mit Gott verbunden, doch wenn der Mensch aus dieser Verbindung herausfällt, trennt er sich von seiner Verbindung mit der göttlichen Quelle und gibt sich dem Bösen, der Not und dem Elend preis. Aber Gottes unbegrenzte Kraft bleibt allgegenwärtig wirksam, und diese göttliche Kraft hat als »Heilstrom« auch eine unbegrenzte Heilkraft. Wer sich wieder dieser Kraft öffnet, kann Heilung und alle anderen Formen von Hilfe empfangen. »Gott gibt uns alles Gute, nur müssen wir all das Seine, das Er uns sendet, in uns aufnehmen.«

Er, der »kleine Gröning«, wie er sich oft nannte, sah sich als Transformator, dessen Aufgabe es sei, diese göttliche Heilkraft den Menschen zugänglich zu machen. Wenn er sich als Transformator bezeichnete, meinte er dies konkret auch als physische Aufgabe zum Wohl der vielen Menschen, die zu ihm kamen. Eine solche energetische Leistung stellte auch körperlich eine einzigartige Funktion dar.

Dies könnte der Grund für ein auffälliges Körpermerkmal Bruno Grönings gewesen sein: seinen Hals. In gewissen Situationen oder Phasen, meist wenn er zu vielen Menschen sprach und sich zahlreiche Heilungen vollzogen, nahm der Hals auf beiden Seiten an Umfang zu. Nach seinen eigenen Aussagen fühlte er sich dabei sehr wohl. Auch in dieser Hinsicht war Bruno Gröning für die Ärzte ein Rätsel.

Umgang mit dem Heilstrom

Als Bruno Gröning durch immer weiterreichende Heilverbote in seinem öffentlichen Wirken behindert wurde, reagierte er nicht mit Zorn oder Resignation, sondern mit einer erstaunlichen Vision. Er sagte sinngemäß, dass er als einzelner Mensch Tausende von Menschen heilen könne, aber wenn die Menschen lernten, sich selbst zu heilen, würden Millionen von Menschen, ja die gesamte Menschheit geheilt werden.

Und so konzentrierte er sich darauf, die Menschen die Selbstheilung durch den göttlichen Heilstrom zu lehren. Berühmt sind folgende Aussagen: »Aufzuhalten ist es nicht. […] In der ganzen Welt soll sich die Heilung vollziehen. […] Alle Menschen müssen sterben, ich auch. Den Körper wird man in die Erde legen, aber ich werde nicht tot sein. Wer mich rufen wird, für den komme ich, und ich helfe weiter. Aber dann wird jeder aus sich die Hilfe und Heilung erlangen.«

Das Sichverbinden mit dem Heilstrom und Empfangen von Heilenergie aus der göttlichen Quelle nannte Bruno Gröning »Sich-Einstellen«. Viele bitten so für sich selbst und die eigene Heilung, für ihre eigenen Herzenswünsche oder auch für das Wohl anderer Menschen, für die ganze Menschheit, die Natur und die Erde.
Wenn sich Menschen einzeln oder in einer Gruppe einstellen, entsteht eine Atmosphäre, die es ermöglicht, dass der Heilstrom empfangen werden kann, was immer wieder auch zu Heilungen führt. Bei diesem Phänomen werden wir an die Worte Jesu erinnert:

»Wo immer zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen,
bin ich in ihrer Mitte.« (Mt 18,20).

Vorzeichen des neuen Zeitalters?

Der Journalist Dr. Kurt Trampler, der 1949 bei einer Berichterstattung über die Ereignisse in Rosenheim unverhofft von einem Beinleiden befreit wurde, veröffentlichte 1950 ein Buch über Bruno Gröning mit dem Titel: »Die große Umkehr«. Darin schrieb er: »Das Empfinden, dass das materialistische Zeitalter seiner Selbstvernichtung entgegengeht, ist in der Welt von heute allgemein.

Aber auch hier scheiden sich die Geister zwischen jenen, die in dumpfer Verlassenheit der Katastrophe entgegentreiben oder, wenn sie zu den Mächtigen gehören, mit einer gewissen Raubtiermoral zu überdauern hoffen, und den anderen, die inmitten des großen Chaos den unerschütterlichen Glauben behalten, dass ein neues Zeitalter des Lebendigen anbricht. […]

Auch die Gesunden fragen, ob seine [Grönings] unerklärlichen Heilungen sich zu den Zeichen fügen, die eine Wende aller Zeiten ankündigen.
Ja, vielen Kranken ist diese letzte Frage sogar noch bedeutsamer als ihre eigene Heilung.«

Es ist nicht erstaunlich, dass die Menschen damals im überirdischen Wirken Bruno Grönings erste Anzeichen für »eine Wende aller Zeiten« sahen.

Was heute im Zusammenhang mit den Diskussionen um die Höherschwingung der Erde mit Begriffen wie »Aufstieg in die 5. Dimension« bezeichnet wird, war damals noch völlig unbekannt.

Doch es ist ein frappantes Beispiel von Synchronizität, dass – ebenfalls in Deutschland – zeitgleich mit Bruno Grönings öffentlichem Auftreten, im Frühling 1949, ein Buch erschien, in dem erstmals genau dieser Dimensionssprung der Erde erwähnt wurde. In diesem Buch mit dem Titel “Der Jüngste Tag” beschrieb der Autor, Paul Otto Hesse, die verschiedenen Zeitzyklen aus urchristlicher, ägyptischer und indischer Sicht: Im Lauf dieser Zyklen komme die Erde nun in einen Bereich der verstärkten geistigen Einstrahlung aus der göttlichen Urquelle.

»Diese Schwingung, die hier Manasische Vibration genannt wird, […] ist der heilende Geist der Liebesschwingung des Alls selbst, […] jene kosmische Lichtstrahlung, in der auch alle die Menschen strahlen werden, die angenommen werden. […] Die manasischen Strahlenvibrationen durchdringen in ihrer Wirkung sämtliche Elemente und rufen bisher unvorstellbare Erscheinungen hervor.« (S. 7, 28, 50; weiter zitiert und mit zusätzlichen Quellentexten erläutert in: Risi, Machtwechsel auf der Erde, S. 485f.).

Was hier als »manasische Strahlung« und »der heilende Geist« bezeichnet wird, sind Aspekte von dem, was Bruno Gröning den göttlichen Heilstrom nannte – und durch sein persönliches Wirken und Vorbild verkörperte. Die meisten Menschen haben sich heute mit der Existenz von Krankheit abgefunden und betrachten diese als normalen Teil des Alltags, doch aus einer höheren Sicht betrachtet, widersprechen diese gestörten Gleichgewichte der göttlich-natürlichen Harmonie. Heilung und Harmonie sollen die Eigenschaften des heraufziehenden »neuen Zeitalters« sein, wodurch jede Krankheit von der Erde verschwinden werde, genauso wie es in den Lichtwelten keine Engel gibt, die krank sind.

Das Erkennen von göttlicher Kraft

Angesichts der großen Scharen von Hilfesuchenden, die zu Bruno Gröning kamen, sprachen die Medienberichte und die Augenzeugen oftmals von »biblischen Szenen«. Dass Jesus allein mit göttlicher Kraft Krankheiten heilen konnte, halten heute viele Menschen für Übertreibung oder gläubige Erfindung. Aber nun wurde mitten im 20. Jahrhundert ein ähnliches Phänomen sichtbar, und zwar in vielfacher Wiederholung und überprüfbar. Durch Bruno Grönings Beispiel mussten Jesu Wundertaten auch Skeptikern auf einmal wieder als reale Tatsache erscheinen.

»Wieder strömte eine so große Menge zusammen, dass er und seine Jünger nicht einmal zum Essen kamen. Als das seine Angehörigen erfuhren, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt wegzuholen, denn sie sagten sich: ›Er muss verrückt geworden sein.‹ Einige Gesetzeslehrer, die aus Jerusalem gekommen waren, sagten: ›Er steht mit dem Teufel im Bund! Der oberste aller bösen Geister gibt ihm die Macht, die Geister auszutreiben.«

Ähnliche Verdächtigungen bekam auch Bruno Gröning zu hören. Skepsis bei propagierten Offenbarungen und Wundern ist immer angebracht, und so stellt sich die Frage: Geschahen Bruno Grönings Wunder tatsächlich durch göttliche Kraft?

Wir können uns bei dieser Frage an die Antworten erinnern, die Jesus gab: »Wie kann der Satan sich selbst austreiben?« (Mk 3,20-23). »Wenn der Satan sich selbst austriebe, dann wäre er mit sich selbst uneinig. Wie könnte dann seine Herrschaft bestehen? Und wenn ich böse Geister [und Krankheiten usw.] austreibe, weil ich mit dem Satan im Bund stehe, wer gibt dann euren Leuten die Macht, böse Geister auszutreiben? Eure eigenen Anhänger beweisen, dass ihr im Unrecht seid. Wenn ich aber mit Hilfe von Gottes Geist die bösen Geister austreibe, so könnt ihr daran sehen, dass Gott schon angefangen hat, mitten unter euch seine Herrschaft aufzurichten.« (Mt 12,26–28, Einheitsübersetzung)

Wenn wir Bruno Grönings Wirken betrachten, stellen wir fest:

Er befreite die Menschen von Krankheit, von Kriegsverletzungen, von den Folgen traumatischer Erlebnisse, usw. Er half dort, wo Ärzte machtlos waren, und half auch den Ärmsten, die nicht das Geld für teure Operationen hatten – wobei viele dieser Menschen ohnehin als unheilbar eingestuft waren. Er bestärkte die Menschen in ihrem Glauben an Gott, verbreitete durch seine Erscheinung Ruhe, Lebensfreude und Nächstenliebe, wollte aber nie persönlich verehrt oder als »Messias« betrachtet werden; er band nie irgendwelche Menschen an sich oder an seine Gemeinschaften, sondern führte die Menschen in die innere Freiheit.

Er berief sich auf Gottes Kraft und warnte dabei auch deutlich vor den Einflüssen der negativen Mächte – frei von Dogmen, aber auch frei von atheistisch-esoterischen Floskeln wie »Alles ist eins«, »alles ist relativ«, »es gibt nichts Negatives, nichts Falsches«, usw.

Bruno Gröning wurde angegriffen und verleumdet, weil er die vorherrschenden Weltbilder ins Wanken brachte und weil sich gewisse Mächte durch ihn bedroht fühlten. Hinzu kam, dass er es strikt ablehnte, durch sein Wirken Geld zu verdienen oder für andere Leute eine Geldquelle zu sein. Er hielt immer an seiner göttlichen Mission fest und machte keine Kompromisse mit weltlichen Mächten oder ego-motivierten »Helfern«, selbst auf das Risiko hin, dass diese sich dann gegen ihn wandten. Er ließ sich auch nicht von weltlichen Verlockungen beirren. Er wollte nicht einmal persönlichen Dank: »Danken Sie nicht mir. Danken Sie dem Herrgott. […] Gott ist der größte Arzt.«

Schlüssel zu göttlicher Kraft und Heilung

Das Weltbild der materialistischen Wissenschaft hat für Bruno Grönings Wirken keine Erklärung. Dennoch sind seine Erfolge eine historische Tatsache und können nicht geleugnet werden. Grönings persönliche Erklärungen sprengen jeden materialistischen Unglauben und auch jeden religiösen Absolutheitsanspruch, und seine Taten beweisen die Wahrheit der Jesus-Worte:

»Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der an mich glaubt, wird die Taten, die ich tue, auch tun und wird sogar noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater, und was ihr in meinem Namen erbitten werdet, das werde ich tun, damit durch den Sohn die Herrlichkeit des Vaters sichtbar wird. Wenn ihr euch auf mich beruft, werde ich euch jede Bitte erfüllen.« (Joh 14,12-14)
»Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann könnt ihr zu diesem Berg sagen: ›Geh von hier nach dort‹, und er wird es tun. Dann ist euch nichts mehr unmöglich.« (Mt 17,20)

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Bruno Gröning:
»Ich will nicht von einem einzigen meiner Mitmenschen verherrlicht werden.
Ich bin nicht Gott, sondern nur göttlich, wie jeder meiner Mitmenschen!«

Dieser Schlüssel zu den geistigen Realitäten steht allen Menschen zur Verfügung, nur dürfen wir uns dieses Schlüssels nicht berauben lassen (durch Unglauben, Stress, Ablenkung, Atheismus, Egoismus usw.). Heute, wo das Versagen der modernen Zivilisation immer deutlicher wird, sind wir Menschen gefordert, das göttliche Prinzip des Bittens und Empfangens in unser eigenes Leben zu integrieren und uns wieder bewusst mit der göttlichen Urkraft, dem »Heilstrom«, zu verbinden.
Vorbilder und Pioniere wie Bruno Gröning können uns helfen, uns an unsere eigene Göttlichkeit und Gottverbundenheit zu erinnern.

© Armin Risi, 1999/2009, mit freundlicher Genehmigung

Quellen:

Website des Bruno Gröning Freundeskreises: www.bruno-groening.org
Dokumentarfilm über Bruno Gröning: siehe www.bruno-groening-film.org

Eich, Thomas: Das Wirken Bruno Grönings zu seinen Lebzeiten und heute, Mönchengladbach (Grete Häusler-Verlag), 2. Auflage 1994
Ebd.: Bruno Gröning – Ich will nur helfen und heilen. Das Leben Bruno Grönings (für Kinder, Jugendliche und Erwachsene), ebd. 2006
Ebd.: Mein Leben heißt helfen. Biografie über Bruno Gröning (in mehreren Bänden zu je rund 100 Seiten, Bd. 1 erschien 2006), Bruno Gröning-Freundeskreis, Fasanenweg 12, 53773 Hennef/Sieg
Häusler, Grete: Bruno Gröning: Ich lebe, damit die Menschheit wird weiterleben können, Mönchengladbach 1987; 5. Auflage 1996
Ebd.: Hier ist die Wahrheit an und um Bruno Gröning, Mönchengladbach 1986; 5. Auflage 1996
Hesse, Paul Otto: Der Jüngste Tag, 1949, Bietigheim 1995 (5. Auflage)
Kamp, Matthias: Revolution in der Medizin – Rehabilitation eines Verkannten. Eine ärztliche Dokumentation der Heilung auf geistigem Wege, Mönchengladbach 1994 (2. Auflage)
Ebd.: »Heilung durch Lebens-Energie: Ärzte, Heiler, Heilpraktiker aus 50 Ländern erforschen Bruno Grönings ›Heilstrom‹«, in: raum&zeit, 101/1999 (S. 81–87)

04.04.2019
Armin Risi


Zum Autor:

Armin-Risi
Armin Risi

Armin Risi, geb. 1962, Dichter, Philosoph und Sachbuchautor;
lebte für 18 Jahre in vedischen Klöstern in Europa und Indien; seit 1998 als freischaffender Schriftsteller und Referent tätig.

Veröffentlichungen:
drei Gedichtbände, fünf Sachbücher mit spirituell-philosophischem und zeitkritischem Inhalt; zahlreiche journalistische Arbeiten.
Der Artikel über Bruno Gröning wurde erstmals 1999 veröffentlicht (in zwei Zeitschriften); der vorliegende Text ist eine überarbeitete und aktualisierte Fassung.


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