Neuausrichtung und Geist der Rauhnächte – Geheimnisvolle Rauhnächte – Zeit zum Innehalten
Als „Rauhnächte“ werden die Nächte/Tage vom 24. Dezember bis zum 6. Januar beschrieben. Diese Zeit wird seit alters her als eine ganz besondere, oft sogar als heilige Zeit angesehen. Geheimnisvolle Rauhnächte ist daher eine gute Beschreibung.
Sinnigerweise wurde früher Christi Geburt am 6. Januar gefeiert, am Epiphania Fest. Erst ca. 430 nach Christi Geburt wurde es auf den 24. Dezember gelegt. Auch heute feiern, schwerpunktmäßig in der orthodoxen Kirche, ca. 10 % der Christen Weihnachten am 6. Januar.
Immer schon war die Zeit davor eher eine besinnliche Zeit, lange Zeit sogar eine Fastenzeit, wie vor Ostern. Ziel war es, sich auf das Licht, das auf oder in die Welt kommt, vorzubereiten.
Auch heute können wir diese Zeit vor und nach Weihnachten nutzen, um mehr Beschaulichkeit ins Leben zu bringen und um das alte Jahr zu reflektieren und eine Neuausrichtung zu finden für das kommende Jahr, ja vielleicht sogar fürs ganze Leben.
Zwischen Heiligabend und dem 6. Januar gibt es – so möchte ich sagen – eine Zeit, die etwas außerhalb der normalen Zeitrechnung liegt – es sind die Rauhnächte (Raunächte, Rauchnächte).
Geheimnisvolle Rauhnächte – Doch woher kommt dieser Brauch und was kann dieser Brauch uns auch heute, in unserer schnelllebigen, aufgeklärten und rationalen Welt noch bringen?
Den Rauhnächten werden im europäischen Brauchtum eine besondere Bedeutung zugemessen und das schon aus vorchristlicher Zeit. Man sah in dieser strengen Winterzeit die Gefahr, dass böse Geister ihr Unwesen treiben könnten. In dieser Zeit waren diese Tage aber mehr auf die dunkle Jahreszeit und auf den harten Winter bezogen und auf die bösen Geister, die das Leben in Unordnung bringen könnten.
Seinen Ursprung hat dieses Brauchtum in jüngerer Zeit in der Unterschiedlichkeit der Länge des Sonnenjahres und des Mondjahres. Das Sonnenjahr hat 12 Monate in unterschiedlicher Länge von 28-31 Tagen. Das Mondjahr dagegen hat in jedem der 12 Monate 28 Tage. Genau um diese “Zwischentage” geht es bei diesem Brauchtum.
Manche Menschen sehen in dieser Zeit eine Zeit, die “außerhalb unserer Zeit” ist, in der die dunklen Mächte regieren, die die Welt unsicher machen. Aus diesem Grundgedanken kommen auch die Brauchtümer, “keine Wäsche zwischen den Jahren aufzuhängen”, “das Hab und Gut weihen zu lassen”, “bei Dunkelheit nicht mehr das Haus zu verlassen”, “Räuchern zum Schutz” u.v.m.
Das “Dunkle” ist in dieser Zeit stark und kann gerade jetzt machtvoll das Leben der Menschen beeinflussen – so der Gedanke.
Geheimnisvolle Rauhnächte als Chance
Für andere Menschen – und zu dieser Menschengruppe verstehe auch ich mich zugehörig – birgt diese Zeit eine ganz große Chance.
Die 12 Nächte, beginnend mit der Nacht vom 24. Auf den 25. Dezember, symbolisieren die 12 Monate des neuen Jahres. Diese erste Nacht symbolisiert den Januar. Träume, die man in den entsprechenden Nächten hat, können Hinweise sein darauf, was man in den entsprechenden Monaten als Herausforderungen zu meistern hat.
Für mich hat diese Übergangszeit eine wichtige Funktion im Leben, und das aus mehreren Gründen:
Am 21.12. ist Winter-Sonnenwende – die längste Nacht und der kürzeste Tag. Das Licht kommt wieder vermehrt in unser Leben – das ist auch ein Symbolgehalt von Weihnachten – das Licht ist in dieser Welt geboren worden.
Wie kann ich dieses Licht (auch Bewusstsein) nutzen, für das kommende Jahr, für meine Ziele, für meinen Lebensauftrag.
In diesem Jahr wird dieser Tag besonders stark betont, da der Jupiter und der Saturn im Wassermann eine große Konjunktion bilden. Mit Klarheit hat jeder jetzt die Möglichkeit, spirituell zu wachsen. Diese Zeit ist auch dafür sinnvoll, sich zurückzuziehen, das Alte zu reflektieren (Saturn) und das Neue mit einem spirituellen Geist zu erschaffen (Jupiter). Da sich diese große Konjunktion im Wassermann vollzieht, geht es bei dieser Neuausrichtung um etwas Neues und Außergewöhnliches.
Der Jahreswechsel
Aus ayurvedischer Sicht hat jeder Wechsel von „etwas Altem“ zu „etwas Neuem“ eine tiefe Bedeutung. Das gilt für die Jahreszeiten, für die Lebensphasen, für wichtige Lebenssituationen – so auch für den Jahreswechsel.
In diesen Zeiten ist das „verhaftet sein“ am Alten gelockert, man kann es also leichter aus dem eigenen Leben entlassen und dadurch kann man sich auch leichter auf das Neue ausrichten.
Die Rauhnächte
Und dann kommen noch die 12 Nächte dazu, die zwischen dem Mondjahr und dem Sonnenjahr, und die außerhalb von “Raum und Zeit” sind, wie oben schon angedeutet. Gerade in dieser Zeit können wir hier mehr Klarheit ins Leben bringen.
Was kann ich loslassen? Was kann ich fürs neue Jahr aktivieren? Das können gesundheitliche Ziele sein, z.B. eine gesündere Ernährung und Lebensweise, das Abnehmen u.v.m. (siehe später).
Das kann aber auch der Ruf nach einer sinnerfüllteren Tätigkeit sein, sei es beruflich oder auch nebenberuflich.
Verbindung mit der geistigen Welt
Sicher kann man sich zu jedem Zeitpunkt im Leben zurückziehen, das Alte reflektieren und sich auf etwas Neues ausrichten.
Oft sind wir aber in unserem täglichen Leben viel zu sehr im Außen beschäftigt, so dass wir das innere Bedürfnis der Reflexion und der Neuausrichtung gar nicht wahrnehmen.
Aus ayurvedischer Sicht bezeichnen wir das Empfangen der Sinneseindrücke aus der „äußeren Welt“ als laut und schrill – im letzten Beitrag von mir habe ich das als „der Weg zu den Tälern der Menschen“ bezeichnet. Diese Täler der Menschen sind das Heilige Land von Indien, das voller wirrer Wunder und Geschrei ist. Dort haben wir unsere Herausforderungen, die gemeistert werden wollen, damit man einst wieder zurückkehren kann zum heiligen Berg. Das gilt natürlich nicht nur für Indien, sondern auch für uns hier in unserem Kulturkreis.
Der Weg der Meisterschaft
Unser Leben hier in der Welt ist sehr stark durch Gewohnheiten geprägt – und zu einem großen Teil durch alte Gewohnheiten die uns gefangen halten.
Gerade in den 12 Tagen/Nächten zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest, also in den Geheimnisvollen Rauhnächten, können wir die Heiligkeit der Zeit nutzen, um der geistigen Welt viel näher zu sein.
Ich nutze diese Zeit zum Innehalten, um ganz bewusst den Kontakt mit mir und meiner Seele zu spüren. Für mich hat jeder Mensch einen ganz besonderen Lebensauftrag/Seelenauftrag und dieser möchte entdeckt und erweckt werden. Jetzt ist der rechte Zeitpunkt zur Kontaktaufnahme.
Genau in dieser Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr sollte sich jeder Mensch selbst das Geschenk machen, innezuhalten, das Bisherige (…Leben) zu reflektieren, um für das “Neue” eine richtige Form zu finden – Neuausrichtung!
Unsere “guten Vorsätze fürs neue Jahr” sind ein kleines Relikt aus diesem großartigen Denken. Leider scheint es bei vielen Menschen nur noch etwas zu sein, was man sich in der Silvesternacht vornimmt, um es dann innerhalb kürzester Zeit (meist innerhalb von 3 Wochen) wieder zu vergessen.
Doch was wäre, wenn man das, was uns da als Idee fürs neue Jahr kommt, wichtiger nehmen würden, es hat doch oft auch einen tieferen Grund.
Zum Beispiel
- Abnehmen wollen – wir spüren oft die Energielosigkeit, das zu viel auf den Rippen, die ersten Krankheitszeichen…
- Nicht mehr rauchen oder Alkohol trinken wollen…
- Eine gesündere Ernährung zu integrieren…
- Eine neue berufliche Ausrichtung finden wollen…
- Stress abzubauen
- Sich mehr zu bewegen
- Erfülltere Beziehungen leben
- Spirituelle Praktiken mehr ins Leben integrieren (Yoga, Meditation, Atemübungen)
All das hat doch einen tieferen Grund – vielleicht meldet sich da unsere Seele, klopft leise in dieser Zeit an, um uns daran zu erinnern, dass wir doch eigentlich etwas ganz anderes vorhatten in diesem Leben. Das kann z.B. mehr Gesundheit im Leben sein oder einen tieferen Lebenssinn, dem es danach dürstet, von uns umgesetzt zu werden.
Das „neue Ich“, unsere wahres Sein, meldet sich immer wieder, denn es sehnt sich danach, von uns gelebt zu werden. Das „alte Ich“, das Ego, ist meist aber sehr dominant – es will uns im alten Zustand halten. Dieser alte Zustand vermittelt durch die Gewohnheit eine gewisse Sicherheit, das Neue macht Angst, denn es ist nicht kalkulierbar. Das „alte Ich“ nutzt den inneren Schweinehund, um bei dem zu bleiben was ist. Im Laufe der Jahre wird daraus immer mehr Trägheit. Das drückt sich u.a. auch in einer Verschlackung der Gewebe und in zunehmenden Krankheitszeichen aus.
Aber was wäre, wenn sich möglichst viele Leserinnen und Leser entschließen würden, die Rauhnächte, also die Zeit um den Jahreswechsel, dafür zu nutzen, um in sich rein zu hören, um das Alte „bisher Normale“ zu reflektieren und um sich für einen besseren Weg zu entscheiden. Ein Lehrer von mir drückte das gerne wie folgt aus: „Es gibt immer einen besseren Weg.“
Spätestens dann, wenn der alte Weg ausgelatscht ist,
wenn Krankheitszeichen oder Unzufriedenheit sich breit machen, sollte man bereit sein, einen besseren Weg zu suchen. Es lohnt sich aber auch, das eigene Leben und die Beziehungen zu sich selbst und anderen Menschen zu reflektieren, wenn man in einer Komfortzone ist, wenn man sich also mit dem, was gerade ist, abgefunden hat. Zum Beispiel lieben Friedens willen oder auch aus Bequemlichkeit. Früher oder später wird sich unser wahres Wesen melden und uns daran erinnern, dass wir uns etwas Anderes vorgenommen haben.
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Andere Beiträge von Wolfgang Neutzler
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Menschen, die bei diesem Artikel die Aufbruchsstimmung in sich spüren, sollten beide Geschenke nutzen, das kostenlose E-Book zur Stressbewältigung und den kostenlosen E-Mail-Kurs, der eine Neuausrichtung und auch die Umsetzung der eigenen Ziele unterstützen wird. Im neuen Jahr, aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt, wenn eine Veränderung zu etwas Höherem, Schönerem und ein Schritt zu einem erfolgreicheren und glücklicheren Leben ansteht.
31.12.2020
Herzlichst Ihr
Wolfgang Neutzler
Heilpraktiker und Ayurveda-Lifestyle-Coach
Leiter der Ayurvedaschule-Wolfgang Neutzler
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Mein Name: Wolfgang Neutzler
Telefon: 09073 – 44 80 761 oder Mobil: 0157 – 51 27 10 25
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