Würde gründet im Geistsein des Menschen

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Würde gründet im Geistsein – Was für mich GEIST ist, in dem WÜRDE gründet

Jeder Mensch ist immer (geistige) Person, und daher besitzt er UN.verlier.bare, UN.zerstör.bare Würde.
Geist, das Geistige (mit einem griechischen Wort: das Noetische) ist neben Körper und Psyche die dritte und die eigent.liche Dimension des Mensch.seins und darf nicht verwechselt werden mit Denken, Intellekt und Verstand und den damit zusammen.hängenden kombinatorischen und analytischen Fähigkeiten.
Geist ist NICHT Produkt des Gehirns, sondern das Gehirn ist Werkzeug (Organon) des Geistes, der in jedem Menschen als subtile „UR.kraft“, als „das geistige Ich“ des physisch.sinnlichen Menschen die letzte, die ur.sprüngliche und un.vergängliche Wirklichkeit ausmacht.
Ich kann es auch mit dem Wert.philosophen MAX SCHELER so sagen:
Geist ist „das Ewige im Menschen“, er ist das Un.vergängliche, das Nicht.sterbliche, das Wesen.hafte, das physisch.Körperliche und Psychische Über.steigende und Über.lebende.

Geist wurzelt und ist gegründet in der Transzendenz.

Das ist eine Wirklichkeits.dimension, die JENSEITS der physisch messbaren Welt „ist“ – ich kann diese letzte transzendente Wirklichkeit auch als „das Göttliche“ bezeichnen. Der Körper des Menschen stirbt. Seine Psyche auch. Der GEIST stirbt aber nicht, denn er BLEIBT, auch jenseits des Todes des Körpers, „im Sein“. Er überlebt den Tod des psycho.physischen Menschen, und „in diesem Geistigen“ wird die letzte Identität des Menschen aufbewahrt.

Geist ist letzte (oder erste, originäre und ur.sprüngliche) Wirklich.keit hinter der psycho.physischen Erscheinung des Menschen.

Woher er kommt?
Ich weiß es nicht. Nach ARISTOTELES ist der Geist „thyrathen“, das heißt: er kommt „zur Tür herein“.

Damit weiß ich immer noch nicht, woher er kommt. Er tritt irgendwie „zum“ Leiblich.Seelischen hinzu, aber auch dann noch, sobald dies einmal geschehen ist, ist dieses Geistige, bleibt der personale Geist, verhüllt: er hüllt sich in Schweigen – noch wartet er, darauf, dass er sich kund.geben kann, dass er hindurch.bricht durch die ihn um.hüllenden Schichten des Psycho.physischen, dass er sich meldet im psycho.physischen Organismus als dem Organ solcher Kund.gabe.
Wer, der jemals ein Kind aufgezogen hat, kennt nicht diesen Augenblick, in dem die geistige Person sich erst.malig an.meldet, auf.blitzt, hindurch.leuchtet …etwa im ersten Lächeln des Kindes. …

Wir wissen also nicht, WOHER das Geistige, der personale Geist, zum organismischen Leiblich.Seelischen hinzukommt, aber eines ist gewiss:
aus den Chromosomen geht er keinesfalls hervor, denn die geistige Person ist wesent.lich ein IN.dividuum und IN.summabile, also wesent.lich UN.teilbar und UN.verschmelzbar und kann als solche niemals aus Teil.barem und Verschmelz.barem hervorgehen!

So ist das Kind wohl „Fleisch vom Fleische“ seiner Eltern, aber nicht Geist von ihrem Geiste. Immer ist es nur ein „leib.liches“ Kind – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: im physio.logischen Wortsinn – im meta.physischen Sinne ist eigentlich jedes Kind Adoptiv.kind: Wir adoptieren es in die Welt, ins Sein hinein.

Die Mensch.werdung beginnt im Geist und durch den Geist.

Das erkennt auch der wissenschaftliche Anthropologe an, sobald er nur den wesen.haften Unterschied zwischen Natur und Geist anerkennt. Der genetische Anschluss des Menschen an das Tier.reich, die tierische Abstammung also ändert nichts an diesem Sach.verhalt. Auch nicht die Tatsache, dass der Paläontologie der historische Adam des Paradieses niemals erfass.bar sein wird.
Unter etymologischem, also sprach.geschichtlichem, Aspekt verstehe ich unter WÜRDE DEN DEM MENSCHEN INNE.WOHNENDEN WERT, der Achtung gebietet. Von mensch.licher, persönlicher Würde zu sprechen, heißt demnach, dass dem Menschen in seinem Mensch.sein als solchem, durch sich selbst, eben: per se, in seinem Menschen.tum, in seinem Person.sein Ehre, innere Ehre, Achtung, Ehr.furcht, An.erkennung, Wert.schätzung, Erhaben.heit, Respekt zukommt.

Würde ist also, wie schon gesagt, nicht an Leistung und Nutz.wert gebunden, sondern an das „Menschliche“ des Menschen (das eigentliche “HUMANUM”!), an die Person, an den personalen Wert, an die GEISTige Dimension in ihm. 

Und nur weil das so ist, d.h. weil WÜRDE IM GEIST.SEIN DES MENSCHEN GRÜNDET,

  • verliert der Mensch seine Würde nie, und aus dem gleichen Grund ist
  • Würde nicht graduier.bar,
  • nicht portionier.bar, sondern
  • sie ist für alle in stets gleicher Weise vollkommen.

In meiner eigenen philosophischen Konzeption (die es vielleicht ein ander.mal zu ex.plizieren gilt) sehe ich es so:
Es gibt KEINE Ver.edelung (auch keinen Verlust!) des Person.seins – der eine Mensch ist nicht mehr und nicht anders Person als der andere. Was sich ändern kann und soll, ist des Menschen Persönlich.keit, sie ist das dynamische Element seines Person.seins.

WENN Menschen.würde also mit dem un.verlierbaren Person.sein des Menschen zusammenhängt
– das Person.sein ändert sich nie und wird nie etwa Anderes und macht sich nie zu etwas Anderem! Der Mensch ist immer, d.h. un.unterbrochen Person! -,
DANN kommt sie einem jedem zu, dem sabbernd.kackenden Säugling ebenso wie dem gebrechlichen Opa, nicht weniger dem Debilen oder körper.lich Behinderten wie dem kraft.strotzenden Athleten aus dem Fitness.studio. Das Genie ist nicht anders und nicht mehr Person als das zwei Woche alte Baby, der Student oder der an Demenz Leidende.

Jeder Mensch ist (geistige) Person, und sein Person.sein, das in seinem Geist.durchflutet.Sein gründet, ist un.abhängig von irgendwelchen Qualitäten,

die ein Mensch vorweisen kann – es kommt ihm zu in seiner gesamten Leiblich.keit und nicht aufgrund kognitiver Fähigkeiten.

Die Person ist ein Ganzes, un.teilbar und einzig.artig und sie ist geistig begründet. Freilich bedarf die geistige Person des psycho.physischen Organismus, um zu handeln und sich auszudrücken. Der Körper, der uns den Bezug zu Zeit und Raum liefert, ist quasi die Hülle des Seelisch.Geistigen.

Geist ist das Freie im Menschen, nicht sicht.bar, nicht erklär.bar, er lässt sich nicht begründen, aber – so wir offen sind – er.fahren; er ist die „Mitte“ der Seele und meint nicht rein intellektuelle Kapazität, auch nicht nur Religiosität, er begründet Liebe und mensch.liche Begeisterungs.fähigkeit, Kreativität, Forscher.drang und Schaffens.drang, Zu.wendung zur Welt im Sinne von Selbst.transzendenz und last but not least: VERANTWORTUNG.

Menschliche Würde ist person.bezogen, und GEIST.igkeit erleben wir in unserer Einzigartig.keit als Person, als Individuum, gleichzeitig un.teilbar als unser Eigenes und dennoch mit.teilbar mit anderen, ein.gebunden in ein um.fassendes Ganzes, soweit wir dafür offen sind. 

Die in seinem Geist.sein wurzelnde WÜRDE hat der Mensch sich nicht er.arbeitet, er kann sie auch nicht ver.spielen – sie geht ihm auch nicht ver.loren, wenn sein Leben auf das Äußerste reduziert und be.einträchtigt ist.
Angesichts der Frage nach der Zu.ordnung der Merkmale Vernunft und Intelligenz, Freiheit und Selbst.bewusstsein zur fundamentalen Person.würde, sage ich in Kürze nur so viel:
Alles, was der Mensch durch seine Fähig.keiten aus sich macht und wozu er durch Er.ziehung oder soziales Um.feld gemacht wird und wie und wohin er sich ent.wickelt, all dies ist der Persönlich.keit als einer feststell.baren Größe zuzuordnen, dem dynamischen Element der Person, das durchaus durch Krankheit oder Behinderung be.einträchtigt oder gar ver.loren gehen kann:

Verlust an Persönlich.keit bedeutet jedoch NIE und NIMMER Verlust an Person.sein, an Person.würde, denn:

Persönliche Würde ist im Geistigen be.gründet – absolute Würde eignet dem Menschen nicht qua Geschöpf und Kreatur, sondern sie kommt fundamental seiner Personalität zu:
Menschen.würde ist wesentlich Person.würde! 
Und Personalität ist in der Geistig.keit des Menschen zu verankern.
Der Geist allein aber kann als etwas Absolutes angesehen werden, und daher ist auch die Würde der Person absolut.

26.11.2017
(c) Dr. Bernhard A. Grimm
Autor

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188_Grimm Dr. phil. Bernhard A. Grimm

ist Philosoph, Theologe und Althistoriker und beschäftigt sich – nach seiner Tätigkeit in Lehre und Forschung an der Universität München und im Management eines mittelständischen Unternehmens – seit 25 Jahren als selbständiger Dozent in Seminaren, Kolloquien, Vorträgen und Publikationen mit Fragen der Persönlichkeitsbildung, Führungsethik, Sinnfindung, Wertorientierung (Logotheorie) und Spiritualität. Er ist Autor von sieben Sachbüchern (so z.B. „Ethik des Führens“, „Macht und Verantwortung“, „Die Frau – der bessere Mensch“, „Lust auf Leben – Leben braucht Sinn“, „Älter wird man in jedem Alter“).

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